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Geromel, Express und das Märchen von Frankfurt

Er wechselt, er wechselt nicht. Die Verwirrung um Geromel nutzt der KStA zur vollen Breitseite gegen den Express.
Die Highlights der Woche in der Medienwache.

© effzeh.com

Der effzeh ist medienwirksam wie sonst kaum ein Verein in der Fußballwelt. Woche für Woche gibt es wilde

Spekulationen und Berichte, bei denen man manchmal nur noch mit dem Kopf schütteln möchte. Die Medienwache zeigt auf, was in der vergangenen Woche in der Medienwelt passiert ist und fühlt den Kollegen auf den Zahn.

Ausnahmsweise gibt es diesmal einen Rückblick auf gleich zwei Wochen und gerade diese beiden Wochen hielten eine richtig interessante Geschichte für uns bereit: Wer noch nicht geglaubt hat, dass Express und KStA einen internen Wettkampf führen, obwohl sie zum gleichen Verlagshaus gehören, dem wurde der Beweis geboten.

Zuerst brachte der Express eine Meldung über das angebliche Interesse der Eintracht an unserem ehemaligen Starverteidiger Geromel und klang dabei sehr konkret. Nicht zuletzt deshalb brachten viele weitere Medien die News unter Berufung auf den Express – so auch wir und eben der Kölner Stadtanzeiger. So weit, so natürlich. Am Abend dann meldete aber der Stadtanzeiger, der sich nun selbst umgehört hatte (und schon in der Ausgangsnews nicht halb so sicher klang wie die „Rivalen“ aus der Nachbarredaktion) triumphierend, dass es nicht zu einem Transfer kommen würde. Man berief sich auf „umfangreiche Recherchen“ und warf damit dem Express zumindest indirekt vor, nicht gründlich genug gewesen zu sein. Dass man selbst nur wenige Stunden zuvor noch die erste Zeitung nach dem Express war, die das Gerücht meldete (weshalb sich SPOX z.B. auf KStA und Express berief), verschwieg man galant, der ursprüngliche Artikel wurde von der Seite genommen. Was tut man nicht alles, um der Konkurrenz mal einen reinzudrücken? Für die Fanseele war es zumindest eine interessante Abwechslung, dass die Kölner Vorzeigemedien ausnahmsweise sich selbst und nicht den effzeh zerfleischten.

Mittlerweile soll übrigens Werder Bremen der Topkandidat auf eine Verpflichtung von Geromel sein. Aber auch diese Information kommt vom Express und wie gründlich die recherchieren, hat uns der KStA ja nun genau erklärt.

Abseits davon gab es vor allem wieder Interviews, Interviews, noch mehr Interviews und Porträts wohin man sieht. Man konnte fast das Gefühl bekommen, dass vor einigen Wochen einmal alle Journalisten mit der Mannschaft und den Verantwortlichen in einem Raum gesessen haben und nun jede Woche das gleiche Interview bringen, mit einem anderen Namen in der Überschrift. Im Grunde geht es nämlich immer darum, wie toll der effzeh ist und wie nötig ein Neuanfang war. Nicht, dass wir das nicht schon längst gewusst hätten…

Auf der anderen Seite war das eine willkommene Abwechslung  zu den Schauernachrichten, die mal wieder die Nackenhaare zu Berge stehen ließen: erst meldete sich Wolfgang Niedecken und fabulierte über die Zukunft des effzeh als Thekenmannschaft, dann versuchte sich der Express nach dem ausgebliebenen Skandal daran, den effzeh wieder in die Insolvenz zu schreiben (und packte bei der Gelegenheit gleich Niedecken noch mal aus). Es ist schlimm, dass die Zahlen ohne jedes wirtschaftliche Verständnis in den Raum gestellt werden, obwohl sie größtenteils längst bekannt oder nicht mehr aktuell sind. Da muss sich Werner Spinner selbst zu Wort melden und zum wiederholten Male die finanzielle Lage klarstellen, statt sich darum kümmern zu können die – durchaus schwierige – Situation zu verbessern. Und als wäre das nicht genug, meldet der Express selbst die Erklärung von Claus Horstmann, um die eigenen Äußerungen richtig zu stellen. Alles wegen der Auflage. Ganz groß, liebe Kollegen, ganz groß!

Vor zwei Wochen an dieser Stelle fand sich die Hoffnung, dass die Ankündigungen eventuell vor die Zivilgerichte zu ziehen, wenn das DFB-Sportgericht die überzogene Bestrafung des effzeh nicht zurücknimmt, mehr sind als heiße Luft. Zu häufig wurde laut getrommelt und dann ein weiteres Skandalurteil einfach hingenommen. Und, was passierte? Die Hoffnung war völlig unbegründet. Das DFB-Sportgericht sprang natürlich nicht über seinen Schatten und lässt zwar nun 22.500 Zuschauer (+ 5.000 Gästefans) ins Stadion, weigerte sich damit aber die 25.000 Dauerkarteninhaber komplett zum Spiel zuzulassen und erhöhte die Geldstrafe im Gegenzug ebenfalls auf nun insgesamt 80.000 Euro. Es grenzt fast an Hohn, dass die Verantwortlichen das Urteil als Erfolg feiern, statt endlich, endlich, endlich mal vom CAS bestätigen zu lassen, dass jede Bananenrepublik eine bessere, unabhängigere und rechtsstaatlichere Justiz hat als der DFB.

Was sonst noch so passierte:

Der effzeh war im Trainingslager, hatte ein wenig erfolgreiches Testspiel gegen Aachen, ein erfolgreiches Spiel gegen Dukla Prag und ein erfolgreiches, aber vorzeitig abgebrochenes Testspiel gegen Jahn Regensburg. Für effzeh-Fans hat goal.com eine neue Kolumne. Außerdem läuft mittlerweile der Vorverkauf für den ersten Spieltag: die neue Saison ist greifbar! Endlich!

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