effzeh.com: Lukas, du bist Ex-Spieler des 1. FC Köln, aber auch Fan deines Heimatvereins. Wie hast du jetzt mit ein wenig Abstand die vergangene Saison verdaut?
Lukas Podolski: Das haben sich alle anders vorgestellt: Ich, die Fans und der Verein. Es ist keiner so blöd und sagt, dass die Saison irgendwie doch komplett positiv war. Es war vielleicht nur deswegen positiv, weil man gut für die zweite Liga aufgestellt war, wie man jetzt sieht. Aber ansonsten war es eine Saison zum Vergessen, eine der schlechtesten Saisons der Vereinsgeschichte. Im Sport geht es aber immer weiter, wir wollen wieder aufsteigen und Erstligist werden. Es ist wichtig, sich für die nächsten zehn oder zwanzig Jahre gut aufzustellen, dass man Leute dazu holt, die den Verein lieben, im Herzen tragen und alles für den Verein geben und nicht für sich alleine.
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“Für mich gibt es nur Müngersdorf”, sagt Lukas Podolski
effzeh.com: Du sprichst es an, der Verein muss sich weiterentwickeln. Dazu gehört auch die Frage nach dem Stadion. Wie stehst du dazu?
Lukas Podolski: Für mich gibt es nur Müngersdorf und kein anderes Szenario. Ich bin an dem Standort groß geworden. Immer, wenn ich dort vorbeifahre, laufen gehe oder mit meinen Kids da spiele – es ist nicht nur das Stadion selbst, sondern auch das Drumherum. Das ist für mich Tradition. Der Dom gehört dahin, wo er jetzt steht – genauso ist es mit dem Stadion in Müngersdorf.
effzeh.com: Und wie steht es um das Geißbockheim? Was muss sich da tun?
Lukas Podolski: Aktuell ist es genauso wie 1995, als ich beim effzeh angefangen habe. Seit 15 oder 20 Jahren hat sich nichts geändert und da kann man nicht konkurrenzfähig sein – das weiß der Verein und ist dementsprechend auch schon aktiv geworden, um Genehmigungen einzuholen. Wenn Eltern für ihr Kind Angebote vom effzeh, Leverkusen und Gladbach haben und sich dann das Geißbockheim anschauen, kann der effzeh einpacken, weil sie mit den anderen nicht mithalten können. Der effzeh braucht gute Plätze, gute Trainer – diese Aspekte gehören alle zur Zukunftsplanung dieses Vereins. Potenzial ist vorhanden, das wissen wir alle. Irgendwann muss man es auch langfristig und stabil auch nutzen.
effzeh.com: Wie sieht deine langfristige Karriereplanung aus, wenn du die Fußballschuhe an den Nagel gehängt haben wirst?
Lukas Podolski: Da habe ich noch keine Vorstellungen. Ich habe erst einmal noch Bock, Fußball zu spielen. Ich bin mir aber auch bewusst, dass ich irgendwann in einer Funktion bei einem Verein helfen möchte – in welcher Funktion genau, wird man dann sehen, da habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Momentan laufen ja auch noch Projekte neben dem Fußball, das ist erst einmal der Fokus. Man kann auch nicht alles machen und die Welt retten. Ich bin jemand, der etwas zu 100 Prozent macht, deswegen konzentriere ich mich auf die Gegenwart.