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Lebenswege beim 1. FC Köln: Stefan Oventrop – oder ganz einfach: Ove

Wie ergeht es ehemaligen Jugendspielern des 1. FC Köln, die den Sprung zu den Profis nicht geschafft haben? effzeh.com-Autor Kurt Ludwigs traf Stefan Oventrop, der die Schuhe noch nicht an den Nagel gehangen, aber beruflich einen äußerst interessanten Weg eingeschlagen hat.

Stefan Oventrop heute | Foto: Inka Englisch

Erst in der Saison 2014/2015 spielt er wieder regelmäßiger, bestreitet die letzten Hinrundenspiele in der Zwoten. Als zu Beginn der Rückrunde die 1. Mannschaft, an der Tabellenspitze der Bezirksliga liegend, die ersten drei Spiele verliert, wird Oventrop wieder zur Ersten hochgezogen und leistet seinen Beitrag zum Aufstieg in die Landesliga.

Im ersten Heimspiel der Rückrunde 2015/16 findet sich Stefan Oventrop zu seiner Überraschung auf der Ersatzbank wieder. „Natürlich war ich sauer“, erinnert er sich. „Es regnete in Strömen, die jungen Ersatzspieler vertrieben sich die Zeit mit Ballhochhalten und Ohrenflitschen. Da habe ich mir einen Kaffee geholt und mich in den Kabinengang ins Trockene gestellt – sehr zum Missfallen meines Trainers, der mich dann auch prompt suspendierte.“

Natürlich war ich sauer. Es regnete in Strömen, die jungen Ersatzspieler vertrieben sich die Zeit mit Ballhochhalten und Ohrenflitschen. Da habe ich mir einen Kaffee geholt und mich in den Kabinengang ins Trockene gestellt.

Oventrop hört zum zweiten Mal mit dem wettkampfmäßigen Fußball auf und kickt ab und an in der dritten Mannschaft. Im Sommer 2017 überzeugt ihn dann sein ehemaliger Deutzer Mannschaftskollege Sebastian Hecht von einem Wechsel zum Bezirksligisten SV Bergheim, den er in der Winterpause nach der Entlassung des Trainers und einiger Spieler wieder in Richtung des Ligakonkurrenten FC Niederkassel verläßt.

Private und berufliche Veränderungen

Inzwischen hat sich privat und beruflich im Leben des Stefan Oventrop einiges verändert. Er lernt seine spätere Frau Ramona kennen, im Juli 2017 heiraten die beiden auf Hawaii. Auch beruflich orientiert sich der Ex-FC’ler neu. „Ich hatte in meinem Job als Versicherungs- und Finanzberater gut verdient“, sagt er. „Aber ich merkte immer mehr, dass dies nicht das war, was ich 40 Jahre lang machen wollte. Außerdem wollte ich nicht länger Einzelkämpfer sein, sondern im Team mit anderen zusammen etwas wirklich Sinnvolles tun und Menschen helfen.“

In den letzten Jahren seiner Tätigkeit im Finanzgeschäft investiert Oventrop einiges an Zeit und eine Menge Geld in die Wahrnehmung von Weiterbildungsangeboten, in Seminare, Podcasts, Videos und Bücher. Besonderes Interesse zeigt er dabei an Angeboten zur Persönlichkeitsentwicklung. Irgendwann lernt er dann die im Zuge seiner Fortbildungsaktivitäten GEDANKENtanken kennen – und ist fasziniert.

Beruflicher Neuanfang bei GEDANKENtanken

„Ich habe dann dort einige Gespräche geführt und dabei gemerkt, dass dieses Konzept sich mit meinen Vorstellungen einer sinnhaften und ausfüllenden beruflichen Tätigkeit sehr gut vereinbaren ließ“, sagt er. „Im Oktober 2017 habe ich dann bei GEDANKENtanken angefangen, um meine Kompetenzen aus einer siebenjährigen Selbstständigkeit dazu zu nutzen, als Business Coach in der Business Factory Selbstständige in Bereichen wie  Führungskompetenzen, Positionierung, Marketing und Kommunikation zu unterstützen.“

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Was ist GEDANKENtanken? „GEDANKENtanken ist eine Weiterbildungsplattform, die nationale u internationale Experten zusammenbringt, um Menschen, die zu uns kommen, Know-how zu allen möglichen Themen der beruflichen und persönlichen Weiterbildung zu vermitteln und zwar durch unsere Veranstaltungen, wie unser Aushängeschild, die Rednernächte, durch Seminare, Workshops und Online-Kurse“, erläutert Oventrop.

GEDANKENtanken ist in drei große Bereiche unterteilt: neben der Business Factory bieten wir in der Leaders Academy für Führungskräfte mittelständischer Unternehmen z.B. Führungskräftetrainings  an. Dies wird ergänzt durch die Marke Life, einen Bereich,  in dem Menschen aus allen Berufs- und Lebensbereichen  in Seminaren und Online-Kursen darin unterstützt werden ein glückliches und erfülltes Lebens zu führen. Wir bieten kostenfreie Vision Challenges an, die durch die Harmonisierung von Bewusstsein und Unterbewusstsein dabei helfen sollen, Ideen und Ziele zu formulieren und diese dann in die Tat umzusetzen.“

Barack Obama nach Köln geholt

Es ist jedoch nicht nur der Inhalt der Arbeit, der Stefan Oventrop so begeistert, es ist auch die Atmosphäre im Team – bei der Arbeit und danach. „Unsere Projekte gehen wir stets in Teamarbeit an“, erklärt er. „Der Teamgedanke ist aber nicht nur auf den Arbeitsplatz beschränkt; auch privat ziehen wir an einem Strang und unternehmen vieles gemeinsam.“

Foto: Inka Englisch

Am 4. April 2019 veranstaltete GEDANKENtanken den World Leadership Summit, zu dem 15 000 Besucher in die Lanxess-Arena kamen. In dem vierstündigen Event beleuchteten Experten wie der Bonner Unternehmer Frank Thelen, der US-Bestsellerautor John Strelecky sowie  die Management-Trainerin Sabine Asgodom die Frage, was in der heutigen Zeit gute Führung bedeutet.

Höhepunkt der Veranstaltung war ein einstündiges moderiertes Gespräch mit dem ehemaligen amerikanischen Präsidenten Barack Obama, der eigens zu diesem Zweck in die Domstadt gekommen war und das Publikum mit seinen klaren Aussagen und seinem authentischen Auftreten zu Standing Ovations hinriss.

Wieder Freude am Fußball beim 1. FC Spich

Auch fußballerisch findet Stefan Oventrop eine Heimat. Nach einem halben Jahr in Niederkassel wechselt er im Sommer 2018 zum Bezirksligisten 1.FC Spich, bei dem er wieder auf Sebastian Hecht trifft, der inzwischen zu einem guten Freund geworden ist. Erklärtes Ziel des Clubs ist der Aufstieg in die Landesliga: Nach 21 Spieltagen liegt man mit einem Spiel weniger und einem Punkt Vorsprung auf den ersten Verfolger, SV Wachtberg,  auf dem ersten Tabellenplatz.

Nach dem Spiel am letzten Sonntag meinte der Schiedsrichter zu mir: “Du warst kurz davor, vom Platz zu fliegen. Du bist eher so der Gattuso-Typ!” Daraufhin habe ich ihm gesagt: ‘Danke für das Kompliment, genauso sollte es sein!

Auch in Spich spielt er den Fußball mit der Leidenschaft, dem Biss und der Aggressivität, die ihn auch als Nachwuchsspieler beim 1. FC Köln ausgezeichnet hat. „Nach dem Spiel am letzten Sonntag meinte der Schiedsrichter zu mir: ‘Du warst kurz davor, vom Platz zu fliegen. Du bist eher so der Gattuso-Typ!‘ Daraufhin habe ich ihm gesagt: ‘Danke für das Kompliment, genauso  sollte es sein!“

Gennaro Gattuso, mit dem Spitznamen „Ringhio“ bedacht (dt. der Knurrer), war ein äußerst kampfstarker defensiver Mittelfeldspieler und 73-facher italienischer Nationalspieler, der den größten Teil seiner Karriere beim AC Mailand verbracht hat. In der bisweilen martialisch anmutenden Fußball-Lyrik wurde über ihn aufgrund seines Spielstils und seines Verhaltens auf dem Platz häufig gesagt, dass er „keine Gefangenen mache“.

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