Im dritten Spiel geht es gegen den 1.FC Quadrath-Ichendorf. Thomas Olschewski findet sich auf der Ersatzbank wieder, der Trainer setzt den anderen Torwart ein. „Auf der Ersatzbank in der Kreisliga A. Das war’s für mich“, erinnert er sich. „Ich sagte dem Trainer, dass ich das letzte Mal für Sürth angetreten sei.“ Thomas Olschewski sagt dem Fußball endgültig Ade. Jedenfalls glaubt er das.
Die schönste Zeit im Seniorenfußball in Brauweiler
Er konzentriert sich auf seinen Beruf, hält sich in einem Sportstudio körperlich fit. Einige Monate später meldet sich sein alter Schulfreund und ehemaliger Mannschaftskamerad in der FC-Jugend, Mert Tengersek, bei ihm und fragt ihn, ob er nicht Lust habe, zu Grün-Weiß Brauweiler zu wechseln. Olschewski nimmt erneut Abschied vom Abschied und schnürt die Schuhe fortan für den aufstrebenden Bezirksligisten. „Dort hatte ich meine schönste Zeit im Seniorenfußball“, sagt er. „Ich habe zusammen mit Freunden gespielt, wir waren erfolgreich, und auch mit Trainer Christian Gorek bin ich bestens ausgekommen“.
Sie werden Tabellenzweiter und müssen im Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Landesliga gegen den TuS Oberpleis antreten. „Ich war bis in die Haarspitzen motiviert, habe gehalten, was es zu halten gab“, erinnert sich Olschewski. Nach 90 Minuten steht es 1:1. Verlängerung. „Ich habe meine Mannschaftskameraden angeschrien, sie motiviert und angefeuert, ihnen klar gemacht, dass es nur einen Sieger geben könne, den SV Grün-Weiß Brauweiler“, erzählt er.
Es funktioniert, die Brauweiler gewinnen 3:1 und steigen in die Landesliga auf. Ein Jahr später bietet sich ihm die Chance, ins Management von AWD aufzusteigen. Er muss sich entscheiden und tut dies auch: Für den Beruf, gegen den Fußball. Die Anforderungen an Training und Spiel in der Landesliga lassen sich einfach nicht mehr mit seinen beruflichen Verpflichtungen vereinen. Er nimmt Abschied, schweren Herzens diesmal.
Die letzte Station: Der SC Rondorf
Auch Trainer Christian Gorek verlässt den Verein und holt ihn später noch zum Pulheimer SC und zum SV Widdersdorf/Lövenich, wo er noch einmal die Torwarthandschuhe überstreift. Inzwischen ist er auch ins Sport-Sponsoring eingestiegen und unterstützt mit seinem Unternehmen einige Amateurvereine aus dem Kölner Raum, unter anderem auch den SC Rondorf. Im Winter verletzt sich der Stammtorwart der Rondorfer und fällt lange aus. Trainer Stefan Puczynski fragt Thomas Olschewski, ob er nicht als Ersatz einspringen könne.
Zum ersten Training kommt er direkt aus dem Büro, in Anzug und Krawatte. „Die Spieler haben wahrscheinlich gedacht, was kommt denn da für ein Idiot, als sie mich in dem Aufzug sahen“, schmunzelt er. „Ich habe mir dann eine Eishockey-Hose angezogen, bin ins Tor gegangen und habe beim anschließenden Torschusstraining kein einziges Tor kassiert. Die Spieler haben mich danach in der Kabine gefeiert, als wäre ich der neue Messias!“
T. Olschewski u. S. Zinke Fortuna-Kader 2018 Foto: privat
Hier trifft er auch auf Thomas Reinscheid, heute Chefredakteur von effzeh.com, dessen Vereinskamerad Olschewski in den folgenden 18 Monaten ist. Dann sagt er dem Fußball Lebewohl – diesmal für immer. Sein ehemaliger Trainer Stefan Puczynski übernimmt danach die zweite Mannschaft von Fortuna Köln, die zu der Zeit in der Kreisliga B spielt.
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„Er fragte mich, ob ich nicht das Team sponsern wolle“, erinnert sich der frühere FC-Torwart. „Und so kam es dann zu der Verbindung mit Fortuna Köln.“ Der damalige Präsident, Klaus Ulonska, beruft ihn in den Vorstand, nach dessen plötzlichem Tod wird Olschewski Vizepräsident und übt dieses Amt bis 2018 aus. Heute gehört er wieder dem Vorstand an.
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