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Ehrentribüne

Lebenswege beim 1. FC Köln: Thomas Olschewski – vom Fußball besessen, überaus erfolgreich im Beruf!

Wie ergeht es ehemaligen Jugendspielern des 1. FC Köln, die den Sprung zu den Profis nicht geschafft haben? effzeh.com-Autor Kurt Ludwigs traf Thomas Olschewski, der als erfolgreicher Finanzberater dem Fußball immer noch eng verbunden ist.

Thomas Olschewski heute Foto: privat

In Olschewskis letzter A-Jugendsaison gibt es einen großen Umbruch im Kader. Ältere Spieler wie Massimo Cannizzaro, Markus Steegmann und Matthias Schmidt haben die Altersgrenze erreicht und verabschieden sich in den Seniorenbereich, eine Reihe hochtalentierter Nachwuchsspieler wie Jonas Wendt, Alaattin Tosun und Daniel Oplustil rückt nach. „In der Saisonvorbereitung schlugen wir den späteren A-Jugendmeister, Werder Bremen, klar mit 4:0“, erzählt er. „Wir starteten die Saison mit der Überzeugung, dass wir zu den Favoriten in der Regionalliga West zählten, aber es sollte ganz anders kommen.“

Der Saisonstart misslingt völlig, selbst gegen vermeintliche Underdogs wie den TuS Höhenhaus setzt es Niederlagen, der selbsternannte Favorit findet sich am falschen Ende der Tabelle wieder. „Wir hatten tolle Einzelspieler, die aber nicht zu einem Team zusammenwuchsen“, erläutert Thomas Olschewski, der in Vertretung des verletzten Alexander Pütz auch für einige Wochen das Kapitänsamt übernimmt.

GERMANY - AUGUST 18: FUSSBALL: DUESSELDORF - KOELN 0:3 18.8.96, Tw. Bodo ILLGNER/KOELN

Olschewskis Idol: Weltmeister Bodo Illgner | Foto: Bernd Lauter/Bongarts/Getty Images

Bei den Amateuren des 1.FC Köln fällt ein Torwart längerfristig aus, so dass der ehemalige Glessener im täglichen Training Doppelschichten fährt, eine bei den A-Junioren, eine bei den Amateuren. Olschewskis Muskulatur reagiert auf die außergewöhnliche Belastung, er kann schließlich nur noch unter starken Schmerzmitteln spielen. Anfang Dezember geht selbst das nicht mehr. Er begibt sich in ärztliche Behandlung, eine Eigenblut-Therapie befreit ihn letztendlich von seinen Beschwerden.

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Die Ergebnisse der A-Jugend bleiben mäßig, und so wird Trainer Martin Siegbert in der Winterpause durch Thomas Schumacher abgelöst. Thomas Olschewski trainiert wieder, der neue Trainer versichert ihm nach einigen Trainingseinheiten, dass er seine Nummer 1 sei. Im ersten Rückrundenspiel reisen die Kölner nach Essen. „Wir spielten auf Asche. Der Platz war schneebedeckt, es war saukalt, dazu blies noch ein eisiger Wind“, erinnert sich der frühere Torhüter. „Ich hatte das ganze Spiel über nichts zu tun, musste mich nur einmal einem Essener entgegenwerfen und war danach von oben bis unten durchnässt. In der folgenden Woche war ich todkrank, habe aber trotzdem trainiert.“

Trainer Schumacher setzt fortan den Ersatzkeeper ein, der auch für den Rest der Regionalliga-Saison im Tor bleibt. Thomas Olschewski macht nur noch ein Spiel für den 1. FC Köln bei einem hohen Pokalsieg in Brühl, bei dem er in der 80. Minute ausgewechselt wird. „Ich weiß bis heute nicht, warum“, sagt er. „Mir war aber klar, dass meine Zeit beim FC zu Ende war. Mein damaliger Torwart-Trainer, Peter Greiber, gab mir die letzte Gewissheit, als er mir im Vertrauen sagte, dass ich im Verein keine Zukunft mehr hätte.“

Neustart – im Fußball und im Beruf

Im Juni 2001 besteht er sein Abitur, wenig später wechselt er auf die andere Rheinseite zu Viktoria Köln, wo er einen Zweijahresvertrag unterschreibt. Hier trifft er mit Trainer Matthias Hönerbach, Andrzej Rudy, Matthias Opitz und Klaus Welter auf ehemalige FC-Spieler. Im November absolviert er seinen Grundwehrdienst in Germersheim. Wenige Zeit später verletzt sich der Stammtorhüter der Viktoria, Thomas Olschewski springt ein und hält gut.

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Mit der Mittelrheinauswahl gewinnt er den U20-Länderpokal und erhält über seinen damaligen Berater, Wolfgang Jerat, ein Angebot vom damaligen Zweitligisten MSV Duisburg, dessen Trainer Pierre Littbarski ihn verpflichten möchte. Thomas Olschewski löst den Vertrag bei der Viktoria auf, was ihm nicht sonderlich schwer fällt. „Ich hatte kein gutes Standing im Verein“, erläutert er. „Ich kam mit dem Torwart-Trainer nicht zurecht, außerdem kollidierte dieses Jahr bei der Viktoria mit meiner Bundeswehrzeit.“

Wenig später meldet sich Wolfgang Jerat wieder bei ihm. Der Wechsel sei geplatzt, aus welchen Gründen auch immer, man müsse weitersuchen. „Ich hing nun in der Luft“, berichtet der frühere Glessener. “Mein Ziel war, entweder Profi zu werden oder mit dem Fußball mein Studium zu finanzieren.“

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