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Lebenswege beim 1. FC Köln: Thomas Olschewski – vom Fußball besessen, überaus erfolgreich im Beruf!

Wie ergeht es ehemaligen Jugendspielern des 1. FC Köln, die den Sprung zu den Profis nicht geschafft haben? effzeh.com-Autor Kurt Ludwigs traf Thomas Olschewski, der als erfolgreicher Finanzberater dem Fußball immer noch eng verbunden ist.

Thomas Olschewski heute Foto: privat

Tim Jerats Vater Wolfgang, zu der Zeit Co-Trainer beim FC an der Seite von Morten Olsen, vermittelt im Frühsommer 1995 ein Probetraining für das aufstrebende Talent, bei dem C-Jugend-Trainer Christoph Henkel ihn auf Herz und Nieren prüft. Dem Übungsleiter gefällt, was er sieht, und so wird Thomas Olschewski zur Saison 1995/96 als dritter Torhüter der C1 vom 1. FC Köln verpflichtet. Dort trifft er wieder auf Tim Jerat, seinen besten Freund.

Die Vorbilder: Bodo Illgner und Oliver Kahn

In den Sommerferien trainiert er wie ein Besessener, und so dauert es nicht lange, bis der ehemalige Glessener sich den Stammplatz zwischen den Pfosten erobert hat. Berufungen in Kreis- und Mittelrheinauswahl folgen, Olschewskis Trainingseifer beginnt sich auszuzahlen.
Bei einer der Zusatzeinheiten mit Wolfgang Jerat hört er den Satz, den er lange Zeit nicht vergessen wird: „Es gibt keine unhaltbaren Tore.“ Er ist ein guter Schüler, ordnet aber ansonsten fast alles seinem Ziel unter, ein immer besserer Torwart zu werden, an dem sich die Gegner die Zähne ausbeißen sollen.

1.FC Köln C1 95/96 T. Olschewski oben 4. v. rechts Foto: privat

Beim FC sieht er das Torwartspiel von Bodo Illgner, einem seiner beiden Idole, und versucht sich einiges von ihm abzuschauen. „Ich fand Illgners Ausstrahlung faszinierend. Er war ein eher ruhiger, sachlicher Torwart, dem Showeinlagen absolut fremd waren“, erinnert sich Olschewski. “Und trotzdem war er ein Wahnsinnstorhüter, Weltmeister, zweimaliger Champions-League-Sieger mit Real Madrid, Weltpokalsieger“.

Sein zweites Vorbild, Oliver Kahn, war der Gegenentwurf zu dem eher zurückhaltenden Kölner. Ehrgeizig bis zur Verbissenheit, bisweilen rücksichtslos gegen den Gegner – und immer gegen sich selbst, nie um einen markigen Spruch verlegen. Ein Wahnsinnskeeper wie Illgner, wenn auch auf eine völlig andere Art.

Erfolge mit der B-Jugend

Nachdem er 1996/97 zur B2 aufrückt, wo Manfred Schadt sein Trainer ist, erlebt er in der darauffolgenden Saison als Stammtorwart der B1 seine erfolgreichste Zeit beim Geißbockclub. „Wir hatten eine enorm starke Mannschaft mit Spielern wie Massimo Cannizzaro, Markus Steegmann, Tim Jerat, Michael Loch, Aydin Bagheri oder Klaus Welter“, erinnert er sich.

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Mit den Trainern Colin Bell und Martin Siegbert holen sie den Meistertitel am Mittelrhein vor Bayer Leverkusen und qualifizieren sich für die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche B-Junioren Meisterschaft. In der Vorrunde schicken sie den HSV mit einem 7:1 nach Hause, siegen im Achtelfinale mit 4:1 bei Hannover 96 und im Viertelfinale mit 2:1 gegen Werder Bremen, bevor sich im Halbfinale die B-Jugend von Borussia Dortmund als zu stark erweist und die Kölner im Stadion Rote Erde mit 5:2 schlägt.

1. FC Köln B1 97/98 T. Olschewski unten 2. v. rechts Foto: privat

In seinem letzten B-Jugendjahr wird wieder Martin Schadt sein Trainer, bevor er in der Saison 1999/2000 zur A1-Jugend des FC aufrückt und dort unter Martin Siegbert trainiert. Seine Leistungen im Verein und in der Mittelrheinauswahl bleiben auch dem DFB nicht verborgen, und so erhält er Einladungen zu Lehrgängen der deutschen U17- und U19-Jugendnationalelf. Unter Trainer Horst Hrubesch trainiert er dort unter anderem mit späteren Bundesliga-Kickern wie Markus Feulner oder gar Nationalspielern wie Thomas Hitzlsperger und Kevin Kuranyi.

„Im zweiten oder dritten Training dort habe ich mir eine Schulterverletzung zugezogen“, erinnert sich Olschewski. „Dadurch kam ich in den beiden Länderspielen, die während des Lehrgangs stattfanden, nicht zum Einsatz.“ Im Verein läuft es deutlich besser, die Kölner A-Jugend rangiert unter den ersten drei der Tabelle und kann sich berechtigte Hoffnungen machen, die Endrunde der A-Junioren-Meisterschaft zu erreichen.

Unglückliches Ende der Zeit beim 1. FC Köln

Dann schlägt das Verletzungspech erneut zu. „Im Schulsport haben wir Fußball gespielt“, berichtet der ehemalige Keeper. „Als Feldspieler habe ich mir bei einer ungewohnten Bewegung die Leiste verletzt. Wenig später war sie dann ganz durch.“ Mit seiner Mutter fährt er nach München zu Frau Dr. Ulrike Muschaweck, einer Leistenspezialistin, die ihn ambulant operiert. Die A-Jugend des FC muss in den letzten Saisonspielen auf ihren Schlussmann verzichten und verpasst die erhoffte Qualifikation für die Deutsche A-Juniorenmeisterschaft.

Das letzte Jahr beim 1.FC Köln und der Weg zu neuen Ufern

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