Die Saisonvorbereitung läuft vielversprechend für den gebürtigen Kölner, von den Stürmern der Ostwestfalen erzielt er die meisten Tore. Auch in den ersten Spielen der neuen Saison kommt er zum Einsatz, dann schlägt das Verletzungspech erneut zu. Im Training bricht er sich das rechte Wadenbein, eine mehrmonatige Spielpause folgt. Tatenlos muss er zusehen, wie der SC Paderborn in arge Abstiegsnöte gerät, die im Februar 2008 Trainer Holger Fach seinen Job kosten. Jerome Assauer kommt nur noch auf zwei Kurzeinsätze, Fachs Nachfolger, Pavel Dotchev, setzt auf ältere Spieler beim Kampf um den Klassenerhalt. Aber auch deren Erfahrung und ein Endspurt mit acht Punkten aus den letzten fünf Spielen können schlussendlich den Abstieg der Paderborner in die 3. Liga nicht verhindern.
Jerome Assauer (2.v.r.) beim SC Paderborn vor der Saison 2007/08 | Foto: Thomas Starke/Bongarts/Getty Images
In der Vorbereitung auf die neue Saison zieht sich Assauer eine Schambeinentzündung zu, die ihn zu einer dreimonatigen Pause zwingt. Der SC Paderborn ist inzwischen furios gestartet und übernimmt am 8. Spieltag die Tabellenspitze der 3. Liga. Die Stürmer treffen regelmäßig, für Pavel Dotchev gibt es keinen Grund zum Wechseln. In der Winterpause klopft Preußen Münster bei Jerome Assauer an, der sich beim westfälischen Regionalligisten größere Einsatzzeiten verspricht und einen Vertrag bis zum Sommer 2010 unterschreibt.
Neuanfang in Münster, Erfolge beim Wuppertaler SV
Assauers Erwartung bewahrheitet sich, er kommt in der Rückrunde auf 14 Einsätze und erzielt dabei zwei Tore. Das Team von Trainer Roger Schmidt erreicht mit Spielern wie Marvin Bakalorz, Julian Loose und Massimo Ornatelli einen beachtlichen vierten Tabellenplatz und gewinnt den Westfalenpokal. Die folgende Saison verläuft wenig zufriedenstellend für den früheren Mönchengladbacher, zwar kommt er auf 24 Einsätze, bestreitet jedoch nur eine Partie über die vollen 90 Minuten. „Ich war sicherlich nicht der pflegeleichteste Spieler damals“, gibt Assauer zu. „Ich war selbstbewusst und wollte spielen, wenn möglich über die volle Distanz.“ Er wechselt erneut, diesmal zu einem Ligakonkurrenten der Preußen, dem Wuppertaler SV.
Jerome Assauer (Bildmitte) beim Wuppertaler SV | Foto: Mika Volkmann/Bongarts/Getty Images
Hier trifft er mit Silvio Pagano und Sebastian Zinke auf zwei Ex-FC’ler, außerdem gehören Spieler wie Bekim Kastrati, Markus Heppke und der junge Daniel Keita-Ruel zum Team, das von Michael Dämgen trainiert wird. Jerome Assauer spielt seine bis dahin beste Saison im Seniorenbereich und kommt auf 32 Saisoneinsätze, in denen er zwölf Treffer markiert. In der Hinrunde der Saison 2011/12 trifft er zwar nur zweimal, trotzdem werben die Sportfreunde Lotte, Tabellenführer in der Regionalliga zur Winterpause, intensiv um ihn, um mit ihm in der Rückrunde den möglichen Aufstieg in die 3. Liga perfekt zu machen. Diese Hoffnung erfüllt sich nicht, das starke Team von Trainer Maik Walpurgis mit Spielern wie André Maczkowiak, Tim Gorschlüter, Sebastian Zinke, Christian Schlösser und Simon Engelmann wird von der zweiten Mannschaft des BVB kurz vor Saisonende noch abgefangen und verpasst den Aufstieg, wenn auch denkbar knapp.
Torschützenkönig beim TuS Koblenz
Jerome Assauer zieht es von Lotte ans Deutsche Eck zum TuS Koblenz, wo er wieder auf Trainer Michael Dämgen trifft und in der Saison 2012/13 mit 20 Treffern Torschützenkönig der Regionalliga Südwest wird. „Als Mittelstürmer ist man besonders auf das Vertrauen des Trainers angewiesen“, erläutert er. „In Koblenz erhielt ich dies von Michael Dämgen und auch von seinem Nachfolger, Peter Neustädter. Es gab Spiele, in denen ich 80 Minuten unsichtbar war, um dann kurz vor Schluss doch zu treffen. Deshalb musste ich 90 Minuten spielen, und das war in Koblenz sehr oft der Fall.“
Ein geplatzter Wechsel, noch mehr Verletzungspech und Karriereende bei Viktoria Köln