In der Saison 2002/03 winkt den Wesselingern der Aufstieg in die Mittelrheinliga. Dazu beigetragen haben auch die beständig guten Leistungen des ehemaligen FC-Keepers. „Es gab eine ganze Reihe von Spielen, in denen ich kurz vor Schluss einen Elfmeter gehalten und den Sieg gerettet habe“, erinnert er sich. „In einem Spiel in dieser Saison führten wir kurz vor Schluss mit 2:1, der Schiedsrichter pfiff einen Elfmeter gegen uns. Ich hielt den Elfer, der Strafstoß wurde wiederholt, und den hielt ich dann auch.“
Allerdings steht noch ein Entscheidungsspiel um den Aufstieg gegen TuRa Hennef aus. Der Termin der Begegnung liegt ausgerechnet unmittelbar nach dem Ende der Saisonabschlusstour der Wesselinger nach Ibiza. „Das war natürlich nicht die ideale Vorbereitung für ein solch eminent wichtiges Spiel“, erinnert sich Himmelrath. „Wir kamen am späten Samstagabend zurück und mussten am Sonntag antreten, ohne richtig in unseren Betten geschlafen zu haben.“
Ärger mit den Fortuna-Fans
Die Wesselinger müssen nicht nur über die volle Distanz gehen, sogar Verlängerung und Elfmeterschießen sind nötig, bevor der Verein als Aufsteiger in die Mittelrheinliga feststeht. Auch wenn die Sieger rechtschaffen müde sind, wird gefeiert – und zwar nicht zu knapp. Im Oktober löst Josef Farkas Reinhold Höck als Trainer ab, den es zum Bonner SC zieht. In der folgenden Saison steigt der Verein ab, nur um den direkten Wiederaufstieg zu schaffen, der wiederum von ausgiebigen Feierlichkeiten begleitet wird. Auch privat gibt es Grund zur Freude, Tochter Anna erblickt 2007 das Licht der Welt.
Dano Himmelrath bei der Spvg Wesseling Urfeld im Jahr 2006 Foto: Bernd Himmelrath
Ihr Vater hat allerdings in der Saison 2006/07 auch bange Momente zu bestehen, als nach dem Spiel bei Fortuna Köln Fans des Heimteams den Rasen stürmen und Himmelrath an den Kragen wollen. Hintergrund sind zwei rote Karten, die Fortuna-Spieler wegen Tätlichkeiten gegen den Keeper gezeigt bekommen haben. Bis der Südstadtverein 2008 in die NRW-Liga aufsteigt, gibt es bei Heimspielen in Wesseling Polizeischutz hinter seinem Tor und im Südstadion erhöhte Ordnerpräsenz in seiner Nähe.
Der Abschied in Wesseling
Einen zweiten Kreuzbandriss im Mai 2008 übersteht er relativ rasch und ist zur Saison 2008/09 wieder fit – seiner letzten in Wesseling. Im Juni 2009 macht er nach zehn Jahren und über 300 Einsätzen sein letztes Spiel für den Klub, witzigerweise wieder gegen den FC Düren-Niederau wie damals beim FC, und sichert mit seiner Leistung den Klassenerhalt am letzten Spieltag. „Beide Seiten hatten sich ein wenig abgenutzt“, sagt Himmelrath heute: „Da war eine Trennung im Guten die beste Lösung.“
Dano Himmelrath im Eins gegen Eins. Foto: Bernd Himmelrath
Sein Abschied in Wesseling ist jedoch auch der zunehmenden Belastung durch Beruf und politischen Aktivitäten geschuldet, die sich nicht mehr mit dem mehrmaligen wöchentlichen Training und den zum Teil aufwändigen Auswärtsfahrten vereinbaren lassen. Seit der Jahrtausendwende arbeitet er als Kundenberater bei der Stadtsparkasse Köln, außerdem engagiert er sich seit 2004 in der Kommunalpolitik, wo er zunächst als Sachkundiger Bürger und dann ab 2009 als Stadtratsmitglied in Niederkassel seine Partei, die CDU, in unterschiedlichen Ausschüssen vertritt.
“Beide Seiten hatten sich ein wenig abgenutzt. Da war eine Trennung im Guten die beste Lösung.“
Nicht nur die praktischen Aspekte Politik vor Ort interessieren Himmelrath, er möchte auch tiefer in die theoretischen Grundlage dieser Materie eintauchen und nimmt 2012 ein Studium der Politikwissenschaften an der Fernuni Hagen auf, das er bis 2016 weiterführt, jedoch aus Zeitgründen nicht abschließt. So ganz kommt der damals 31jährige jedoch nicht vom Fußball los, und als sein Mitspieler aus Kindertagen und damaliger Trainer des SV Niederkassel, Holger Adenheuer, ihn zu einem Wechsel zu seinem Heimatverein motivieren will, sagt er nicht Nein. Die nächsten beiden Spielzeiten verbringt er bei dem Bezirksligisten, der sich 2010 in „1. FC Niederkassel“ umbenennt.
Dano Himmelrath als Co-Trainer beim FC Hertha Rheidt Foto: Dieter Hombach
Mit Trainer Holger Adenheuer wechselt er 2011/12 als spielender Co-Trainer zum FC Hertha Rheidt, damals in der Kreisliga B beheimatet. Für die Rheidter folgt danach ein Aufstieg auf den nächsten, bis sie schließlich 2016/17 die Landesliga erreichen. Adenheuer muss vor der neuen Saison das Traineramt aus zeitlichen Gründen niederlegen, Dano Himmelrath übernimmt.
Aufstiege im Dreierpack mit Hertha Rheidt
Doch von Anfang an wird er mit Problemen konfrontiert. „In Rheidt passierte das, was häufig mit Teams passiert, die zu schnell von Liga zu Liga aufsteigen. Der ganze Verein, die Spieler und das Umfeld waren überfordert“, erläutert er. „Ich hätte einen Staff gebraucht, der die vielen Dinge regelt, die mit einem Spielbetrieb in der Landesliga verbunden waren. Ich musste mich stattdessen um alles kümmern, etwa um die Sponsoren, die Spielerpässe und auch um die Eckfahnen.“
Der Abschied in Rheidt – Berufliche Neuorientierung – Die Bilanz als Fußballer