Jonas Hector: “Wir brauchen den Rückhalt der Fans”
Am eigentlich trainingsfreien Dienstag, den die Mannschaft des 1. FC Köln zum gemeinsamen Lauf nutzte, meldete sich FC-Kapitän Jonas Hector zu Wort. “Wir sind genauso enttäuscht wie die Fans und natürlich kann ich ihre Enttäuschung deshalb auch verstehen. Ich wäre als Fan nicht anders. Wir haben acht Punkte aus 14 Spielen, damit sind wir selbst nicht zufrieden”, erklärte der Nationalspieler, der vor dem Nachbarschaftsduell gegen Leverkusen am Samstag allerdings um die Wichtigkeit der eigenen Anhänger weiß: “Wir brauchen die Unterstützung der Fans, vor allem bei den Heimspielen. Jetzt haben wir die Partie gegen Leverkusen vor der Brust – da brauchen wir den Rückhalt der Fans, sodass wir zusammen die nötigen Punkte sammeln können.”
Die Einschätzung, die Mannschaft habe am Sonntag bei Union Berlin nicht alles gegeben, teilt Hector allerdings nicht. “Ich unterstelle niemandem, dass er nicht alles in die Waagschale geworfen hat. Aber im Fußball spielt sich auch viel im Kopf ab. Wenn du auswärts zur Pause zurückliegst, dir einiges vornimmst und dann das 0:2 bekommst, ist das ein brutaler Nackenschlag. Von dem haben wir uns nicht erholt”, so der 29-Jährige, der sich und sein Team für die anstehende Partie am Wochenende in die Pflicht nimmt: “Jeder weiß, was am Samstag auf uns zukommt. Leverkusen ist momentan gut drauf. Wir müssen alles reinwerfen, um zu bestehen. Das muss uns bewusst sein und das müssen wir am Samstag auf dem Platz zeigen. Ich als Kapitän bin Teil der Mannschaft und muss wie alle anderen auf dem Platz schauen, dass wir zusammenhalten und als Mannschaft agieren. Das muss unser Faustpfand sein.”
LINK: Jonas Hector im Gespräch: “Müssen die Fehler gemeinsam ausbügeln” (fc.de)
“Durch et Füer oder durch die Tür”: Pressereaktionen nach der Berlin-Pleite
Nach der 0:2-Auswärtsniederlage bei Union Berlin ist der 1. FC Köln am vorläufigen Tiefpunkt der Saison angekommen. Wenig machte an der Alten Försterei Mut, dass der dreifache Deutsche Meister den siebten Abstieg der Vereinsgeschichte verhindern wird können. In der Kölner Presse wird nach dem Spiel zunehmend die Frage gestellt, ob die Mannschaft überhaupt trainierbar sei. Gleichzeitig wird nahezu einstimmig diagnostiziert, dass Armin Veh es in den letzten drei Transferperioden verpasst hätte, im Kader nach dem Abstieg 2018 den absolut notwendigen Schnitt zu machen. Man hätte sich von Altlasten befreien müssen. Markus Gisdol sei jetzt der sechste Übungsleiter in zwei Jahren, seine fünf Vorgänger wären allesamt auch an der schwierigen Mannschaft gescheitert. Auch der Trainereffekt von Beierlorzer weg hin zu Gisdol sei schon verpufft, stattdessen gäbe es immer noch Alibis für Spieler, die Komfortzone Geißbockheim müsse endlich aufgebrochen werden.
LINK: Sechs Trainer seit 2017: Das Problem ist die Mannschaft (Geissblog)
LINK: Schlusslicht 1. FC Köln: Eine ganze Stadt verliert den Glauben (Express)
LINK: Alibis, kein Konzept und Führungsschwäche: Die FC-Probleme wiederholen sich seit Jahren (Express)
LINK: Sieben Siege seit Europapokal-Jubel: Köln-Krise scheint von Trainern völlig unabhängig (fussball.news)
LINK: Der 1. FC Köln braucht einen radikalen Schnitt (tag24.de)
LINK: Trainer-Verschleiß ohne Ende – ist dieses Team untrainierbar? (ksta.de, Paywall)
LINK: Wo ist der Zusammenhalt beim 1. FC Köln? (Kölnische Rundschau, Paywall)
Keine Provisionszahlungen: 1. FC Köln gewinnt Prozess um Modeste-Transfer
Wenn schon nicht auf dem Platz, so kann der 1. FC Köln vor Gericht doch noch siegen: Im Rechtsstreit um mögliche Provisionszahlungen beim Transfer von Anthony Modeste nach China hat der Landgericht Köln die Klage des Beraters Giacomo Petralito abgewiesen. Der Italiener hatte angegeben, einen wesentlichen Beitrag zum Zustandekommen des Wechsels geleistet zu haben, und forderte zwei Millionen Euro von den “Geißböcken”.
Der #effzeh muss keine Provision an die Petralito Sport Service GmbH für die Vermittlung von Anthony Modeste nach China zahlen. Das urteilte das Kölner Landgericht.https://t.co/U9xr1PImHW
— 1. FC Köln (@fckoeln) December 10, 2019
Diese Forderung wies das Kölner Landgericht nun als unbegründet ab. „Unsere Auffassung ist im Laufe des Prozesses und durch die Zeugenaussagen deutlich gestützt worden. Wir sind sehr froh, dass das Gericht unserer Haltung gefolgt ist und die Klage abgewiesen hat“, erklärte FC-Finanzgeschäftsführer Alexander Wehrle. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig, eine Berufung beim Oberlandesgericht Köln steht dem italienischen Berater offen.
Durch DFB-Portal: Geheimtests durchgesickert
Das hatte sich der 1. FC Köln wohl etwas anders vorgestellt: Am Mittwoch wollten die “Geißböcke” in internen Testspielen gegen die eigene U21 jeweils am Vormittag und Nachmittag unter Ausschluss der Öffentlichkeit an ihrer Form feilen. Diese Geheimtests sickerten allerdings bereits am Montagabend durch. Der Grund: Beide Partien, zu denen bereits Schiedsrichter angesetzt waren, tauchten auf dem DFB-Portal fussball.de im Vereinsspielplan des 1. FC Köln auf. Wie der “Express” berichtet, soll das Trainerteam um Markus Gisdol über diesen Fauxpas nicht sonderlich begeistert gewesen sein. Auch wenn der Plan, diese Testspiele geheim durchzuführen, nun durchkreuzt wurde: Die Partien werden komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, Informationen sollen nicht nach außen dringen.
Ausverkauft gegen Leverkusen? Noch viele Karten in der Ticketbörse!
Die sportliche Talfahrt des 1. FC Köln scheint auch am Publikumsinteresse nicht spurlos vorbeizugehen. Wer zuletzt einen Blick in die FC-Ticketbörse geworfen hat, wird für das am Samstag anstehende Spiel gegen Bayer Leverkusen noch in nahezu jeder Kategorie auf jeder Tribüne fündig. Es scheint, als hätte viele effzeh-Fans ihre Karten für das Duell gegen den Lokalrivalen wieder zurückgegeben, denn am 5. November hatten die “Geißböcke” noch vermeldet, die Partie sei restlos ausverkauft. Etwas mehr als einen Monat später dürfte es einem kleinen Wunder gleichkommen, wenn das Müngersdorfer Stadion am Samstagnachmittag tatsächlich voll werden sollte.
Ich kann mich nicht erinnern, dass es seit dem ersten Abstieg nochmal so heftig war, wie heute. Gegen Leverkusen noch (fast) überall Tickets zu haben. Ist die #Effzeh-Blase also tatsächlich geplatzt? pic.twitter.com/tZ6qbyH5rR
— Mirkolomaeus (@bornstaubtab) December 10, 2019