Auf vereinspolitischer Ebene gab es ein wenig Rumoren nach der Bekanntgabe der Anfang-Verpflichtung, weil sich der Mitgliederrat übergangen gefühlt hatte, was die Entscheidungsfindung betraf. Gleichermaßen ließ ein Interview des präsidialen Dreigestirns aufhorchen, dessen Tenor “Alles ist gut beim 1. FC Köln” für ein wenig Verwunderung sorgte. Durch einen weiteren Spieler, der sich auch zum Verein bekannte, ebbte diese Unruhe aber schnell wieder ab. Die beiden abschließenden Saisonspiele im Mai verlor der effzeh dann standesgemäß mit 1:3 gegen Bayern und 1:4 in Wolfsburg. Im Gedächtnis blieben vor allem die Verabschiedung von Dominic Maroh und der obskure Einsatz der Polizei beim Auswärtsspiel in der Autostadt.
Viele altgediente Spieler gehen, viele Neue kommen hinzu
Auch das Personalkarussell drehte sich in diesem Monat ziemlich rasant – Osako, Bittencourt und Heintz entschieden sich für andere Vereine trotz des vielfach zitierten “Sauna-Schwurs”. Mit Sobiech, Schaub, Hauptmann, Schmitz und Bader wurde allerdings gleich ein Quintett im Mai verpflichtet, mit dem der 1. FC Köln die “Mission Wiederaufstieg” angehen wollte. Da die Bundesliga-Saison aufgrund der WM in Russland schon Anfang Mai endete, lagen knapp drei Monate zwischen dem letzten Spiel in Liga eins und dem ersten Spiel in Liga zwei – genug Zeit für Kader- und Trainingsplanung auf Seiten der effzeh-Verantwortlichen sowie Frustbewältigung und Umgang mit dem Kater der Abstiegssaison auf Seiten der Fans.
Die Stimmung war, so viel steht im Rückblick fest, in dieser Zeit ein wenig trügerisch – aufgrund der unerwarteten Vertragsverlängerungen einiger Leistungsträger und des Zusammenhalts in der Fanszene ging der 1. FC Köln mit erstaunlich positiven Bildern ins Unterhaus. Im Monat Juni nahm der Kader dann weiter Form an, Rafael Czichos schloss sich nach der missglückten Relegation mit Holstein Kiel ebenfalls dem 1. FC Köln an. Mit Daniel Meyer gab der NLZ-Leiter des Absteigers bekannt, in der kommenden Saison mit Erzgebirge Aue einen Zweitligisten als Cheftrainer übernehmen zu wollen.
Großer effzeh-Kater während und nach der WM in Russland
Ansonsten passierte aber herzlich wenig – die intensiven vergangenen Monate machten sich bemerkbar, weil viele Fans einfach mal für ein paar Wochen ihre Ruhe von ihrem Verein haben wollten. Für Entspannung sorgte die Weltmeisterschaft als Ersatzdroge aber auch nicht wirklich, weil zuerst die Özil-Affäre und dann der unfassbar uninspirierte Auftritt der DFB-Elf für Kopfschütteln sorgten – unabhängig davon, wie sehr man sich für die Nationalmannschaft interessiert. So langsam stieg das effzeh-Fieber aber wieder an, weil Anfangs neuformiertes Team am 25. Juni mit der Vorbereitung auf die anstehende Zweitliga-Saison begann. Bei einigen sollte der effzeh-Kater aber auch noch ein wenig länger anhalten – dazu hatte die Saison 2017/2018 einfach zu viele Narben hinterlassen.