© Guido Zimmermann
Stephan Engels sprang Fäuste ballend in die Luft und rannte auf den Platz. Auch auf der Tribüne brach sich bei den knapp 500 Zuschauern die Freude Bahn. Dabei hatte die U21 in einem sportlich für sie nahezu wertlosen Spiel gerade lediglich das 1:0 erzielt. Reinhold Yabo bediente in seiner Abschiedsvorstellung Mario Engels, der auf Robin Hömig querlegte. Der Kölner Spielmacher musste nur den Fuß hinhalten, um die Kugel über die Linie zu bringen.
Warum das Tor für die kölsche Gemütslage trotz des sportlich besiegelten Abstiegs so wichtig war, ist leicht zu erklären: Am Vorabend hatten die Mitglieder des Wuppertaler SV die Vertreter der Initiative WSV 2.0, die für einen Neuanfang des Vereins in der Oberliga stehen, geschlossen gewählt. Ein Rückzug des Traditionsvereins aus der Regionalliga ist somit wahrscheinlich. Damit würde Platz 16 zum Klassenerhalt reichen.
Der Platz, den die Geißbock-Reserve vor dem Spiel noch inne hatte. Im Fernduell mit dem punktgleichen VfB Hüls sah es dagegen während der Partie mau aus: Die FC-Amateure taten sich gegen die Zweitvertretung des VfL Bochum äußerst schwer und konnten sich mehrmals beim brillant aufgelegten Marcel Schuhen bedanken, der das torlose Remis für die jungen Geißböcke mit zahlreichen Paraden festhielt. Das sah auch Trainer Stephan Engels so: “Wir haben gekämpft, hatten auch etwas Glück und können uns bei Marcel Schuhen bedanken.”
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Der VfB Hüls dagegen erledigte seine Pflicht gegen den SC Wiedenbrück souverän und führte nach der Pause mit 2:0. Selbst Platz 16 (und die damit verbundene Hoffnung) schien den Amateuren zu entgleiten. Bis Hömig kam, in der 55. Minute traf und den Jubel im Franz-Kremer-Stadion aufbranden ließ. In der restlichen Spielzeit zitterten sich die Amateure mehr schlecht als recht zum Abpfiff. Der knappe 1:0-Sieg reicht am Ende einer verkorksten Rückrunde zu Platz 16, der sportlich den Abstieg bedeutet, aber womöglich zum Klassenerhalt reichen könnte.
Denn: Einen Tag später verlor Hilal Maroc Bergheim gegen Erftstadt und hat somit kaum mehr Chancen auf den Aufstieg in die Regionalliga. Somit bleibt der 15. definitiv drin – und die Geißbock-Reserve muss Richtung Wuppertal schielen. “Wir haben jetzt eine Hängepartie”, bestätigte Engels und fügte an: “Das ist natürlich nicht so angenehm, aber wenn wir doch noch die Liga halten sollten, nimmt man auch diese unangenehmen Tage in Kauf.”
Schommers-Elf unterliegt unglücklich im Derby
Eine bittere 3:4-Niederlage musste die U17 im Derby bei Borussia Mönchengladbach einstecken. Bis in die Nachspielzeit hatte das Team von Trainer Boris Schommers mit 3:2 geführt, dann drehten die Gastgeber mit einem Foulelfmeter (90.+3) und einem Seitfallzieher (90.+5) die Begegnung zu ihren Gunsten. Zuvor hatte Philipp Turgay Gemicibasi (10.) und ein Eigentor der Borussen (38.) die jungen Geißböcke mit 2:0 in Führung gebracht. Den Anschluss schafften die Gastgeber noch vor dem Halbzeitpfiff (39.).
Nach dem Seitenwechsel wurde es hektisch: Erst stellte der eingewechselte Michael Schüller (47.) den alten Abstand wieder her, bevor die Borussen erneut verkürzten (52.) und der Kölner Außenverteidiger Anil Capkin wegen einer Notbremse den Platz verlassen musste. Trotz Unterzahl hielten die jungen Geißböcke die knappe Führung beim Erzrivalen. Bis die Nachspielzeit kam.