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Der effzeh ist medienwirksam wie sonst kaum ein Verein in der Fußballwelt. Woche für Woche gibt es wilde Spekulationen und Berichte, bei denen man manchmal nur noch mit dem Kopf schütteln möchte. Die Medienwache zeigt auf, was in der vergangenen Woche in der Medienwelt passiert ist und fühlt den Kollegen auf den Zahn.
Ne, was war das letzte Woche wieder schön. Der unter Kölnfans beliebte Karlheinz Wagner wollte sich nach der unglücklichen Niederlage gegen Eintracht Braunschweig noch nicht aus dem Fenster lehnen und nutzte lieber die Gelegenheit, noch einmal auf der finanziellen Situation des effzeh herumzureiten. Dass er dabei süffisant formuliert und ein (zugegebenermaßen sehr, sehr unglückliches) Zitat von Geschäftsführer Claus Horstmann benutzt, macht die Sache leider nicht besser. Es will mir nicht in den Kopf, wie man längst bekannte – und zu genüge ausdiskutierte – Fakten weiterhin für eine Kolumne nutzen kann.
Auf der anderen Seite habe ich da wohl einige Kollegen unterschätzt, denn dem FOCUS war diese Woche der gleiche wiedergekäute Mist sogar eine komplette Story wert. Unter anderem fiel wieder das Wort Insolvenz, obwohl sogar Oliver Leki zitiert wird, der diese Vermutungen ausdrücklich dementiert. Es wird auch nicht dadurch besser, informativer oder journalistisch wertvoller, dass man einen “Bilanzexperten” befragt hat. Ich möchte mir nicht anmaßen die Fachkompetenz des Herrn zu beurteilen, aber aus dem Text geht nicht hervor, dass er besondere Beziehungen zum Verein hat. Und damit ist er wohl nicht qualifizierter ein Urteil abzugeben, als die vom Vorstand kürzlich beauftragten unabhängigen Wirtschaftsprüfer – in deren Bericht nichts von Insolvenz zu lesen war. Das hielt goal.com natürlich nicht davon ab, ein paar Tage später die gleiche Story unter Berufung auf den gleichen Experten zu bringen.
Auch sportlich ließen die Kollegen kaum ein gutes Haar am effzeh. Schon vor dem Spiel gegen Sandhausen stellte der Kicker die Frage nach der Qualität der Stürmer. Nicht, dass man den fehlenden Offensivdrang im ersten Spiel nicht kritisieren darf, das muss man sogar. Aber man kann es eben auch übertreiben.
Richtig lustig wurde es aber nach dem Spiel gegen Sandhausen am Freitag, als der effzeh völlig unnötig den Sieg kurz vor Schluss noch aus der Hand gab. Nachdem die Medien (nach einer entsprechenden Umfrage unter Trainern) den effzeh vor zwei Wochen noch zum Aufstiegsfavoriten geschrieben haben – obwohl auch hier die Verantwortlichen mehrfach betont haben, dass das nicht die Priorität ist – schreiben die gleichen Medien jetzt vom Fehlstart und machen sich über den Favoritenstatus lustig. Zwischen den Zeilen kann man schon die Schlagzeile für die nächste Woche lesen: “Wie lange tut Stanislawski sich das noch an?” Schön, dass es auch Kollegen gibt, die das Ganze neutraler einordnen können, den Umbruch nicht vergessen und Parallelen zu anderen Absteigern ziehen, die sich aktuell ebenfalls noch schwertun. Aber das ist eben nicht die Mehrheit…
Zum Abschluss der Woche spielte der effzeh dann noch gegen den Arsenal FC, als “Abschiedsspiel” für Lukas Podolski. Nett, dass der KStA sich ausnahmsweise mal mit Kritik zurückhält und nicht von einem Debakel schreibt, weil man gegen einen Champions League Teilnehmer verloren hat. Lustig aber, dass man keine Banner für Podolski gesehen haben will, während die hausinterne Konkurrenz mit einem Foto aufmacht, auf dem deutlich eines der vielen Banner zu sehen ist, die Fans extra für den verlorenen Sohn angefertigt haben. Ein Schelm, wer Rückschlüsse auf die sonstige inhaltliche Qualität ziehen will!
Was sonst noch so passierte:
Der FC-Stammtisch von und mit Ralf Friedrichs ist endlich wieder da, ist aber nur noch auf der Website des Moderators in voller Länge zu sehen. Geromel war eigentlich schon weg, aber der Wechsel scheitert an den persönlichen Empfindlichkeiten eines unbeliebten Einzelnen, der in seinen Augen nicht wichtig genug gemacht wurde. Sportliches Ergebnis der Woche: ein Punkt gegen Sandhausen und eine 0:4 Niederlage im Testspiel gegen Arsenal.
