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Europapokal!

Heimspiel zum Auftakt und zum Schluss? Hamburg und Stuttgart zu Beginn? Derby mit Lauf? Nehmt euch lieber nächsten Sommer schon mal frei!

© flickr/Frank Schmidt, CC BY 2.0

Ab nach Budapest?                © flickr/Frank Schmidt, CC BY 2.0

Viel zu lange mussten wir uns schon mit diesem Methadonfußballturnier herumschlagen, gestern endlich hat sich dann die DFL dazu erbarmt uns ein Stückchen Bundesliga zurückzugeben. Ja, natürlich, es ist noch lange hin, noch 59 (in Worten neunundfünfzig) Tage, bis der effzeh wieder in einem Punktspiel auf dem Platz steht. Mindestens. Über 1.400 Stunden ohne richtigen Sport. Zeit für Familie, Freunde, körperliche Ertüchtigung, Urlaub, Sonnenbad und Bier. Womit wir dann auch schon beim Thema wären.

Der Spielplan für die erste Bundesligasaison seit zwei Jahren. Nach dem ersten Aufstieg seit 2008. Und sie geht direkt richtig gut los: Mit einem Heimspiel! Man war geneigt zu glauben, dass ein Heimspiel zu Saisonstart oder gar zu Saisonende etwas ist, von dem man später mal seinen Enkeln berichtet, wenn man in Erinnerungen schwelgt. Scheinbar hat sich jedoch die DFL dazu durchgerungen, die nahezu ausnahmslos positiven Schlagzeilen über das Fanverhalten zu honorieren und so bekommen wir gar beides, Auftakt und Abschluss im kölschen Schmuckkästchen. Aber genug der Faselei, kommen wir zu den Fakten.

Dinos zum Auftakt 

Der erste Gegner heißt [unabsteigbar, Dino, überfällig, …] Hamburger Sportverein. Der Club, der mit Mühe und Not dem Untergang entkommen ist. Der Verein, der den effzeh in puncto Drama, Skandale, Chaos, Erfolglosigkeit und der schlechtesten Außendarstellung des Sports so hervorragend vertreten hat. Besser hätte es der Verein mit dem Geißbock nun wirklich auch nicht machen können, zumindest bis auf den Klassenerhalt, den hätten wir dann auch noch versemmelt. Aber egal, wir sind wieder da und der HSV ist angeschlagen. Und dann müssen die am ersten Spieltag nach Köln. Kurz nachdem beide Mannschaften nahezu sensationell im DfB-Pokal weiterkommen konnten. Nichts anderes als ein völlig übereuphorisiertes Publikum wird die Nordlichter erwarten, eine Mannschaft, die hungrig ist, die beweisen will, dass sie nicht zu Unrecht wieder jeden Samstag um 15:30 Uhr auf den Anpfiff wartet. Ein erster Heimsieg und die Saison kann so richtig ins Rollen kommen.

© flickr/Judith74, CC BY-NC-SA 2.0

…oder lieber Kopenhagen?                            © flickr/Judith74, CC BY-NC-SA 2.0

Eine Woche später findet man sich in Stuttgart wieder. Die Stadt, in der der effzeh seit Jahrzehnten gut aussieht, wenn man zum Ligaspiel dahinfährt. Ein weiterer Sieg könnte bedeuten, dass sich die Mannschaft auf einen Höhenflug begibt, der kaum mehr aufzuhalten ist.

Spieltag drei bedeutet eine weitere Reise, diesmal nach Paderborn. Scheinbar gewohntes Terrain. Hier hat man schließlich zuletzt am dritten Spieltag der abgelaufenen Saison schon auf dem Feld gestanden. Bloß diesmal braucht die Mannschaft keine große Findungsphase um ins Rollen zu kommen. Diesmal wird sich niemand mit einem Unentschieden zufrieden geben. Diesmal muss ein Sieg her. Drei Spiele, drei Siege. Das könnte die Bilanz sein, nach der Rückkehr in die vielleicht beste Liga der Welt.

Derby im Rausch? 

Am vierten Spieltag wird sich dann zeigen, wohin der Weg geht. Dann wird wieder zum einzigen rheinischen Derby angepfiffen. Das Spiel, auf das die Fans seit einer gefühlten Ewigkeit warten. Und diesmal hat man einen Lauf, die richtige Situation um dem Erzrivalen, dem Angstgegner mal zu zeigen, was Fußball im Rheinland bedeutet. Mit 50.000 im Rücken zum ersten richtigen Härtetest der Saison. Wenn es in den ersten Spielen geklappt hat, warum dann nicht auch hier?

Nur wenige Tage später die erste sogenannte englische Woche. Auswärts nach Hannover. Die 96er haben eine eher enttäuschende Saison hinter sich, nachdem es in den Jahren zuvor alles so herrlich funktioniert hat. Fehlt Slomka? Fehlt Schmadtke? Mit Sicherheit auch kein zu einfaches Spiel, aber auch ein machbares.

© flickr/anaroza, CC-BY-SA 2.0

Kiew?                                       © flickr/anaroza, CC-BY-SA 2.0

Kaum Verschnaufpause und schon rückt der Rekordmeister an. Aber sind wir mal ehrlich, wie gut haben sich die Bayern im Jahr nach einer WM geschlagen? Nicht sonderlich. Und nicht zuletzt gewann der effzeh ja auch schon nach 0:2 Rückstand zur Pause gegen die Münchener. Und dann kommen sie ohne Uli Hoeneß nach Köln. Kann das gut gehen? Warum sollte nicht der kleine Verein auch etwas erreichen können? Klar, es ist unwahrscheinlich gegen eines der besten Teams der Welt zu gewinnen, zumal man in der letzten Saison bis zur Meisterschaft wie viele Spiele verloren hat? Keins? Egal! Meister werden die nach der WM eh nicht. Und völlig egal ob die junge Mannschaft des effzeh hier punktet, das wird das Team kaum stoppen.

Auswärts in Frankfurt, ein Heimspiel gegen Dortmund. So lauten die nächsten beiden Aufgaben. In Frankfurt kann es klappen erneut zu punkten. Gegen den BVB wird es dafür umso schwieriger.

Großes Glück mit dem Spielplan

Das kann aber zu diesem Punkt schon alles egal sein, wenn die Saison gut begonnen hat, kann der effzeh auch nach acht Spieltagen im oberen Drittel stehen. In den ersten Wochen sind die Gegner die schlechtplatziertesten der vergangenen Saison, die besseren müssen nach Köln kommen. Man kann sagen, wir hatten wirklich großes Glück mit dem Spielplan. Viel einfacher kann es nicht werden, einen guten Saisonstart zu erspielen. Und 14 Punkte nach 8 Spielen sind gar nicht so unrealistisch, wie man als Aufsteiger glauben müsste. In der letzten Saison wäre man damit vierter gewesen. Warum denn nicht einmal einen Lauf haben? Warum sollte das Team nicht auch in der ersten Liga zeigen, dass sie sich selbst über Wasser, gar auf der Welle halten kann?

© flickr/gabri_micha, CC-BY-NC 2.0

…oder doch Teneriffa?        © flickr/gabri_micha, CC-BY-NC 2.0

Was die Hertha letzte Saison in Ansätzen gezeigt hat, das kann der effzeh doch auch. Und vielleicht noch mehr, vielleicht ohne den Einbruch, vielleicht ziehen wir das Ding einfach durch. Behaupten uns gegen größere Namen, größere Gegner, mehr Erfolg und Geld in den letzten Jahren. Ich für meinen Teil werde mir auf jeden Fall ein paar Urlaubstage aufheben, damit ich im Juli oder August nächstes Jahr das von der UEFA vorgegebene Urlaubsziel besuchen kann. Und mir ist völlig egal ob es dann Kopenhagen, Teneriffa, Budapest oder Kiew heißt. Nächstes Jahr um diese Zeit befassen wir uns mit internationalen Flugplänen. So einfach ist das.

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