Folge uns
.

Interviews

Die neue U17 des 1. FC Köln: Zwischen spielerischer Leichtigkeit und Seriosität – eine Frage der Balance

Zum Start in die neue Saison der B-Junioren-Bundesliga West sprach effzeh.com mit Trainer Jakob Strehlow über die Ziele seiner U17 für die kommende Saison, über den Kader und externe Neuzugänge sowie über den Werdegang des U17-Trainers.

Jakob Strehlow, Trainer der U17 des 1. FC Köln. (Foto: 1. FC Köln)

effzeh.com: Herr Strehlow, die B-Junioren-Bundesliga West startet in eine neue Saison, die Zeit der Trainingslager und Tests ist vorbei. Wie lief ihre erste Vorbereitung mit einer U17 des 1. FC Köln?

Jakob Strehlow: Die Vorbereitung war ordentlich, die Spieler waren engagiert dabei und haben gut mitgezogen. Leider hat uns jedoch ein ziemliches Verletzungspech heimgesucht. Mit Matteo Gödtner, Fynn Schenten, Levi Milambo und Emanuel Nzau haben vier Spieler große Teile der Vorbereitung verpasst und werden zunächst nicht zur Verfügung stehen. Da wir eh einen überschaubaren Kader mit lediglich 21 Feldspielern haben, darf jetzt nicht mehr sehr viel passieren.

Was waren die inhaltlichen Schwerpunkte der Vorbereitung?

Neben spieltaktischen Themen wie dem Verhalten bei eigenem Ballbesitz, Pressing und Gegenpressing ging es vor allem um Trainingsinhalte in den Feldern, in denen es noch Aufholbedarf gibt. Das betrifft zunächst die Athletik und Physis. In den Testspielen U17-Teams aus Mainz und Wolfsburg wurde deutlich, dass unsere Spieler in puncto Körperlichkeit und Tempo zulegen müssen.

Das war auch der Grund, warum wir kurzfristig ein Testspiel mit der U19 von Borussia Lindenthal-Hohenlind vereinbart haben. In der Partie, die torlos endete, mussten sich meine Spieler gegen einen Gegner behaupten, der körperlich überlegen war und eine entsprechende Wettkampfhärte an den Tag legte. Das hat das Team aber ganz gut hinbekommen.

In der vergangenen Saison – noch als U16 – hat die Mannschaft als technisch gutes Team vor allem versucht, Situationen spielerisch zu lösen. Hier müssen wir noch eine bessere Balance finden zwischen spielerischer Leichtigkeit auf der einen Seite und Konsequenz sowie Seriosität auf der anderen. Im letzten Testspiel, das meine Mannschaft unglücklich mit 2:3 gegen Werder Bremen verloren hat, waren in dieser Hinsicht schon Fortschritte erkennbar. Vor allem war aber auch wichtig, dass die Spieler nach der 0:7-Klatsche beim VfL Wolfsburg eine gute Reaktion gezeigt und gegen die starken Bremer eine Partie auf Augenhöhe geboten haben.

Apropos neue Saison: Das Auftaktprogramm mit den fünf Partien im August hat es in sich. Es geht gegen Mönchengladbach, Oberhausen, Waltrop, Schalke und Leverkusen. Was kommt da auf Ihre U17 zu?

Eine ganze Menge. Mit Gladbach (Anm. d. Red.: Die U17 des 1. FC Köln gewann 3:0), Schalke und Leverkusen treffen wir auf drei Teams, die aufgrund der hohen Qualität ihrer Spieler zum Besten gehören, was wir in der U17 in Deutschland zu bieten haben und zusammen mit dem BVB und dem VfL Bochum deshalb auch zum engen Favoritenkreis zu zählen sind. Schauen Sie sich nur an, wie viele Juniorennationalspieler die Kader dieser fünf Teams aufweisen können. Das sind Jungs, die sich schon auf internationalem Parkett bewiesen haben und in der Regel schon im Vorjahr Erfahrungen in der B-Junioren-Bundesliga West sammeln konnten, von denen sie und ihre jeweilige Mannschaft nun profitieren können.

In unserer U17 ist dies anders. Der Kader rekrutiert sich fast ausschließlich aus Spielern der U16 der vorigen Saison. Wir haben keine Jugendnationalspieler und mit Alessandro Puzzo und Nikita Kryvtsov nur zwei Akteure, die einige Spiele in dieser Klasse bestritten haben, wobei Kryvtsov im letztjährigen Kader in erster Linie als Ergänzungsspieler fungierte. Lediglich gegen Saisonende in den Spielen der Sonderrunde kamen weitere U16-Spieler in der U17 zum Einsatz.

Gewiss, die letztjährige U16 war sehr erfolgreich und hat zudem noch technisch gut anzusehenden Fußball geboten. Die letzte Saison in der B-Junioren-Mittelrheinliga hat sie mit deutlichem Vorsprung als Tabellenerster abgeschlossen und ist FVM-Pokalsieger geworden – und das alles ohne eine Niederlage. Die Spieler sind es gewohnt zu gewinnen. Doch das ist Vergangenheit, nun müssen sie sich in der B-Junioren-Bundesliga West beweisen. Und gerade deswegen müssen sie verstehen, dass sie dort auf einem deutlich höheren Niveau gefordert sein werden. Und da werden sie auch Spiele verlieren.

Zum Kader der letztjährigen U16 sind mit David Fürst und Daniel Williams zwei externe Neuzugänge hinzugestoßen. Was können sie uns zu diesen beiden Spielern sagen?

David Fürst hat einige Jahre im NLZ von Borussia Mönchengladbach verbracht und dort eine hervorragende fußballerische Ausbildung genossen. Schon im letzten Jahr war er auf unserer Liste, hat sich damals aber noch für den Zwischenschritt über den 1. FC Düren entschieden, bevor er in diesem Jahr von dort zu uns gewechselt ist. David ist ein laufstarker, technisch gewandter Spieler mit erkennbarem Potenzial, der seine Stärken besonders im offensiven Mittelfeld einzusetzen weiß.

Aus Hennef kommt Daniel Williams, ein zweikampfstarker Innenverteidiger, Linksfuß zudem, mit einer guten Einstellung, von dem wir uns einiges versprechen. Im Unterschied zu Fürst kommt Daniel nicht aus einem NLZ, so dass er sich an viele Abläufe und auch an die Intensität des Trainings bei uns erst noch etwas gewöhnen muss. Dabei kommt ihm zugute, dass er sehr bereitwillig lernt und Neues aufnimmt.

Über Saisonziele, die Zusammenarbeit mit Stefan Ruthenbeck und die eigene Vita

ZurückSeite 1 von 2

Mehr aus Interviews

.