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Spielerportraits

Bundesliga-Debüt beim 1. FC Köln: Ismail Jakobs – ein Lichtblick an einem schwarzen Tag

In seinem letzten Spiel als FC-Trainer gab Achim Beierlorzer dem jungen Ismail Jakobs eine Chance. Das Talent überzeugte mit einem guten Debüt.

Enttäuscht nach Schlusspfiff: Ismail Jakobs | Foto: Jörg Schüler/Bongarts/Getty Images

Ein Raunen ging am Freitagabend durch die vollbesetzten Zuschauerränge des Müngersdorfer Stadions als der Kölner Spieler mit der Rückennummer 38 zu einem seiner langgezogenen Sprints auf der linken Angriffseite startete und aus vollem Lauf eine vielversprechende Flanke in den Hoffenheimer Strafraum schlug.

Ismail Jakobs, jung, schnell und beidfüßig – so könnte eine Kurzbeschreibung des 20-jährigen Außenbahnspielers lauten, der bei der 1:2-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim sein Bundesligadebüt gab und dort nach anfänglicher Nervosität vor allem mit diesen schnellen Vorstößen und gefährlichen Hereingaben zu gefallen wusste.

Gebürtig aus Stuttgart stammend, lernte Ismail Jakobs das Fußball-ABC beim Erftstädter Stadtteilclub BC Bliesheim, von wo er als C-Jugendlicher in das Nachwuchsleistungszentrum des 1.FC Köln wechselte. Mit der U19, in der er zum Stammspieler avancierte, drang er in das Halbfinale des DFB-Juniorenpokals vor und absolvierte in der Saison 2017/18 noch als A-Jugendlicher neun Einsätze für die U21 des FC.

Kaderplatz in der Europa League

Stefan Ruthenbeck, Trainer der U19 und ab Dezember 2017 Nachfolger von Peter Stöger, wusste um das Leistungsvermögen seines Schützlings und berief den damals 18jährigen  in den Kader für das letzte Gruppenspiel der Europa League bei Roter Stern Belgrad, in dem er allerdings nicht zum Einsatz kam.

Gegen Ende der Saison 2018/19 weckten seine guten Leistungen in der U21 auch das Interesse anderer Clubs, besonders der SC Paderborn buhlte um das junge Talent, das perfekt zur Spielphilosophie der Ostwestfalen gepasst hätte. Der 1.FC Köln schob dem jedoch einen Riegel vor und verlängerte den auslaufenden Vertrag von Ismail Jakobs um zwei Jahre bis zum 30.6.2021.

Im Juli nahm ihn Achim Beierlorzer als Back-up für Jonas Hector mit ins Sommertrainingslager nach Kitzbühel, wo er in den ersten Trainingseinheiten mit ansprechenden Leistungen auch Sportchef Armin Veh zu überzeugen wusste. „Der Junge gefällt mir“, lautete dessen vielsagender Kommentar.

Verletzungspech verhindert frühere Einsätze

Wenig später zog sich Jakobs allerdings einen Muskelbündelriss im Hüftbereich zu und musste aus dem Trainingslager abreisen, kämpfte sich aber Anfang September wieder in das Mannschaftstraining der Profis zurück, nur um dort nach wenigen Tagen eine erneute Muskelverletzung zu erleiden. Erst seit Ende Oktober nimmt er wieder am Spielbetrieb der U21 teil und trug maßgeblich zu den Siegen gegen Lippstadt und beim Bonner SC bei.

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Mit seiner Schnelligkeit stellt Ismael Jakobs in einem Kader, der ein deutlich erkennbares Tempodefizit aufweist, eine der wenigen löblichen Ausnahmen dar. Er ist aber auch deswegen ein interessanter Spieler, weil er durch seine Beidfüßigkeit auf beiden Außenbahnen einsetzbar ist und das sowohl defensiv wie auch offensiv.

Das Debüt bei den Profis war vielversprechend: Der 20-Jährige spulte über elf Kilometer ab, konnte mit Abstand die meisten Sprints aller Spieler bei Spielende vorweisen (34) und entschied starke 16 Zweikämpfe für sich – nur Rafael Czichos hatte beim FC mehr (17) auf dem Konto. Es bleibt also zu hoffen, dass sich auch unter neuer Trainingsleitung vermehrt Einsatzchancen für den schnellen Außenbahnspieler ergeben werden und die Kölner Zuschauer weitere Gelegenheiten bekommen, die schnellen Vorstöße von Ismail Jakobs zu bestaunen.

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