Es herrscht mal wieder Endspielstimmung rund um den 1. FC Köln. Doch ob die Partie gegen Arminia Bielefeld wirklich zu einem wird, bleibt offen. Zu oft wurde Trainer Markus Gisdol schon angezählt, zu oft von Endspielen gesprochen, als dass man nun Konsequenzen erwarten dürfte, sollten die „Geißböcke“ am Samstag gegen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf erneut den Kürzeren ziehen. Bereits zu Saisonbeginn sorgte die Partie gegen den DSC nämlich nicht gerade für gute Stimmung rund ums Geißbockheim. Mit 0:1 verloren die Kölner gegen den Aufsteiger, zudem verletzte sich FC-Kapitän Jonas Hector und fehlte daraufhin wochenlang.
Nun ist die Situation gar nicht viel anders. Wie in der Hinrunde verloren die Kölner zu Rückrundenbeginn gegen die TSG Hoffenheim und haben nun die Ostwestfalen vor der Brust. Die Vorzeichen sind dabei nicht unbedingt rosig aus Sicht der Domstädter. Nicht nur, dass die Arminia in ihrer Bundesliga-Geschichte gegen keinen Verein mehr Siege als gegen Köln feierte, hinzukommt die nun mehr 14 Bundesliga-Spiele andauernde Sieglosserie des FC im heimischen Stadion. Der letzte Kölner Heimsieg datiert vom 29. Februar 2020.
1:0-Sieg im Hinspiel für Arminia | Foto: Martin Rose/Getty Images
Dabei wären drei Punkte gegen die Arminia für Trainer Gisdol und seine Mannschaft extrem wichtig. Mit 15 Punkten liegt der FC zwei Zähler hinter Bielefeld in der Tabelle. Ein Sieg könnte die „Geißböcke“ vor die Konkurrenz schieben. Damit das gelingt, hat man beim 1. FC Köln in der letzten Woche noch einmal nachgerüstet. Mit Emmanuel Dennis und Max Meyer holte Geschäftsführer Horst Heldt zwei nicht ganz unbekannte Spieler an den Rhein. Der eine soll in der Offensive für die dringend benötigte Torgefahr sorgen, der andere im Mittelfeld die Fäden ziehen.
Beide Neuzugänge eint dabei die Delle, die sich in ihren ursprünglich vielversprechenden Karrieren zuletzt zeigte. Während Dennis beim FC Brügge in Ungnade fiel, saß Meyer bei Crystal Palace vorrangig auf der Tribüne. Nun sollen beide dem FC beim Klassenerhalt helfen – und sich selbst dabei wieder ins Rampenlicht spielen. Es könnte ein Win-Win-Szenario werden – so wünscht man es sich zumindest beim FC.
„Wir sind überzeugt, dass Max und Emmanuel Qualitäten haben, die uns helfen werden, unser Ziel zu erreichen“, erklärte dementsprechend Horst Heldt bei der Pressekonferenz zum Spieltag am Freitag. Auch Trainer Gisdol stimmt zu: „Einen Spieler wie Dennis hatten wir bisher in unserem Kader noch nicht. Wir müssen schauen, wie wir die beiden so schnell wie möglich integrieren können.“ Beide Neuzugänge seien bereits am Sonntag durchaus eine Option, „weil sie körperlich einen richtig guten Eindruck machen“, erklärte Gisdol.
Unter Dauerdruck: Horst Heldt und Markus Gisdol | Foto: RONNY HARTMANN/POOL/AFP via Getty Images
Die Partie gegen Bielefeld sei „das gefühlt 125. Endspiel“, erklärte unterdessen Geschäftsführer Heldt. „Es ist wichtig zu punkten. Wir wollen endlich noch mal ein Heimspiel gewinnen.“ Dass das keine einfache Aufgabe wird, scheint den Kölner Verantwortlichen dabei durchaus bewusst zu sein. „Sie spielen sehr diszipliniert. Es hat sich bis jetzt kaum jemand leicht gegen sie getan“, erklärte Gisdol. „Sie werden immer unterschätzt, aber sie machen es immer richtig gut. Wir dürfen den Gegner nicht am Namen messen.”
Während klar zu sein scheint, dass beide Neuzugänge einsatzbereit sind, ist derweil noch offen, ob Jonas Hector, Sava Cestic und Rafael Czichos bei der Partie am Sonntag dabei sein können. Das Trio sei angeschlagen, verkündete Gisdol am Freitag – für sein „125. Endspiel“ muss der Trainer also eventuell noch ein bisschen an seiner Aufstellung tüfteln.