Mitunter ist die Schnelllebigkeit des Fußballs eine gute Sache: Das verkorkste rheinische Derby gegen Borussia Mönchengladbach ist für den 1. FC Köln Geschichte, das Duell David gegen Goliath bei Bayern München steht nun für die “Geißböcke” auf dem Programm. Chancenlos dürfte die Mannschaft von Trainer Achim Beierlorzer im Auswärtsspiel beim Rekordmeister nicht sein, wenngleich ein Punktgewinn zum Auftakt des Oktoberfests für den Aufsteiger recht unrealistisch erscheint.
Zu leblos hatte sich der effzeh zuletzt im Prestigeduell gegen den Erzrivalen vom Niederrhein präsentiert, zu spielerisch limitiert kamen die bisherigen Auftritte daher. Auch darum wird es in der neuen Folge unseres „Possbüggel“-Formats gehen – wie ab jetzt in jedem Monat der Saison kümmern wir uns um eure Fragen und geben darüber hinaus Einblicke in die verschiedenen Themen rund um den 1. FC Köln und im Fußball allgemein.
Halt uns ens aff – die Zahl des Monats
Mindestens 17 Verletzte gab es beim rheinischen Derby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach durch einen völlig idiotischen Böllerwurf kurz vor Schluss. Aus einem Eckblock der Südkurve wurde ein Sprengkörper in den Bereich der Fotografen geworfen, der mutmaßliche Täter wurde noch während des Spiels aus dem Block abgeführt. Neben einem Stadionverbot warten auf ihn nun strafrechtliche Ermittlungen (u.a. wegen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion) sowie Schadenersatz-Forderungen der Geschädigten und des 1. FC Köln. „Der Böllerwurf war ein krimineller Akt, für den es keinerlei Toleranz gibt“, sagte FC-Finanzgeschäftsführer Alexander Wehrle und kündigte an, den Täter (kein Mitglied, kein Dauerkarteninhaber) für die erwartbare Verbandsstrafe des DFB in Regress zu nehmen.
Ens em Vertraue – die Fragerunde
Wann und in welcher Form wird Lukas Podolski zum 1. FC Köln zurückkehren? Und bringt uns das überhaupt etwas? (via Instagram)
Dass Lukas Podolski als Spieler noch einmal das Trikot mit dem Geißbock auf der Brust tragen wird, halte ich mittlerweile für nahezu ausgeschlossen. So begnadet der Kerl auch kicken mag, er wird einfach nicht jünger. Er ist jetzt 34 Jahre alt, seine Laufbahn neigt sich also mit großen Schritten dem Ende zu. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er nach seiner Zeit in Japan, selbst wenn sie bereits im Winter endet, vielleicht noch etwas Neues ausprobiert. Er hat sich im Laufe seiner Karriere zunehmend von Köln emanzipiert, trotz aller Heimatliebe ist Lukas ein echter Weltbürger geworden. Vielleicht versucht er es in den USA, vielleicht geht er auch zu seinem polnischen Lieblingsverein Gornik Zabrze. Zum FC zurück? Ich glaube, das wäre für keine Seite ein glücklicher Schachzug.
https://twitter.com/Podolski10/status/1136168174125236226
Dennoch glaube ich, dass Lukas in der näheren Zukunft eine wichtige Rolle im Verein und für den Verein spielen kann. Die Rolle als Markenbotschafter ist ja bereits in den Gedankenspielen des neuen Vorstands angeklungen. Eine Rolle, die niemand so perfekt ausfüllen könnte wie Lukas Podolski. Der Mann ist weltweit bekannt, verkörpert aber zugleich Köln und den FC wie kein anderer. Wo er auch hinkommt, Podolski ist direkt der Publikumsliebling. Das ist ein Pfund, mit dem der Verein wuchern kann. Wuchern sollte. Wuchern muss. Dazu denke ich, dass er nicht nur als Imageträger für seinen FC von enormer Bedeutung sein kann. Er hat ein großes Netzwerk über den Fußball hinaus, er hat im Profibereich enorm viel gesehen und enorm viel erlebt. Diese riesige Erfahrung in den Club zu bringen und ihm als Berater in irgendeiner Form zur Verfügung zu stellen – das könnte ich mir abseits des Rasens sehr gut vorstellen.
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