Die erste Saisonniederlage gegen Paderborn hat der 1. FC Köln abgehakt, das 2:0 in Sandhausen brachte die Mannschaft von Trainer Markus Anfang zurück in die Erfolgsspur. Und jetzt geht es Schlag auf Schlag: Bereits am Dienstagabend steht gegen den FC Ingolstadt das nächste Heimspiel auf dem Programm, Anpfiff ist um 18:30 Uhr. Während der effzeh versuchen wird, sich weiter im Spitzenbereich der Tabelle zu etablieren, geht es für die Gäste um mehr: Am Tag nach der Heimniederlage gegen St. Pauli wurde Trainer Stefan Leitl entlassen, die sportliche Talfahrt in dieser Saison mit nur fünf Punkten aus sechs Spielen war neben der desaströsen 0:6-Auswärtsniederlage in Bochum zu viel für die Verantwortlichen des Audi-Klubs, die den ehemaligen Spieler dann von seinen Aufgaben entbanden.
Dabei war die Ausgangsposition für die “Schanzer” vor der Saison eigentlich positiv: Mit Benedikt Gimber, Konstantin Kerschbaumer (fehlt gegen den effzeh gesperrt, im letzten Jahr einer der besten Zweitligaakteure) und Osayamen Osawe wurden vielversprechende Akteure verpflichtet, von denen man sich eine Verstärkung der Mannschaft versprach.
In der vergangenen Saison landete der FCI auf Rang neun, zu wenig für die eigenen Ansprüche des ehemaligen Bundesligisten – im Sommer unternahm man dann personell einen relativ großen Umbruch, bei dem acht Spieler gingen und neben den bereits angesprochenen Akteuren vier weitere Neuzugänge kamen. Leitl formulierte den Ansatz für seine Mannschaft vor der Saison wie folgt: “Es muss eine Gruppendynamik entstehen, es muss ein anderer Geist in der Mannschaft sein und ich glaube, wir haben mit diesem Umbruch einen ersten Schritt getan.”
FC Ingolstadt: Erstes Spiel ohne Leitl beim effzeh
Trotzdem verlief der Saisonstart schleppend, der einzige Sieg sprang beim 3:2 gegen Aue heraus. Die Trennung von Leitl war den Mechanismen des Geschäfts also folgerichtig. Am Wochenende wurde dann über verschiedene Namen spekuliert, die Leitl nachfolgen könnten: Markus Weinzierl, Jens Keller und Uwe Neuhaus galten als aussichtsreichste Kandidaten. Am Montagnachmittag stellte Sportdirektor Angelo Vier allerdings mit Alexander Nouri einen Namen vor, über den vorher nicht gemutmaßt wurde.
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Doch unabhängig davon, wer am Dienstag das Kommando beim FCI hat – für die Vorbereitung des Spiels aus Sicht des 1. FC Köln ist diese Veränderung nicht so einfach zu händeln, wie man glauben könnte. Denn während Leitls Ansatz ja einigermaßen konsistent erschien, muss man sich dem Spiel nun in dem Wissen nähern, dass man die Herangehensweise Ingolstadts jetzt nicht genauso treffsicher vorhersagen kann. Denn ein neuer Trainer verändert Dinge – in der Ansprache, in der Auf- und Einstellung und nicht zuletzt im psychologischen Bereich. Viel wird Nouri auf seine Mannschaft noch nicht eingewirkt haben können, kleine Veränderungen dürften jedoch trotzdem feststellbar sein.
Erleichterung beim 1. FC Köln nach Auswärtserfolg in Sandhausen
Und beim effzeh? Dort ist wieder etwas mehr Ruhe eingekehrt, nachdem sowohl von außen als auch von innen mit dem Auftrag beschäftigte, dass man besser verteidigen müsse – insgesamt ist das aber in Sandhausen aufgegangen. “Es war ein schweres Spiel, die Jungs haben alles dafür getan, bis zum Schluss zu Null zu spielen. Es tut uns gut und es gibt uns Selbstvertrauen, dass wir auch in der Lage sind, Spiele ohne Gegentor zu gestalten. Vorne sind wir durch unsere Qualität immer für ein Tor gut”, befand Markus Anfang im Nachgang, der sich auch darüber freute, dass sein Team nach einer Standardsituation treffen konnte.
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