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Das Sommerloch mit dem Namen ´Nummer 10´

Der Boulevard zündelt wegen der Vergabe einer Rückennummer? Ein effzeh.com-Kommentar.

© effzeh.com
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Wie vergangene Woche bekannt wurde, wird Dirk Nowitzki drei weitere Jahre für die Dallas Mavericks spielen. Nowitzki spielt bereits seit 1999 für die Texaner und war als Finals MVP maßgeblich am ersten und einzigen NBA-Titel in der Geschichte der Franchise im Jahr 2011 beteiligt. Wenn dieser neue Vertrag des (dann) 39-Jährigen ausläuft, wird dieses wohl das Ende der beispiellosen Karriere und auch das Ende der Nummer “41” sein. Das Trikot mit seiner “41” dürfte in diesem Zuge unter der Hallendecke des American Airline Centers gehisst werden – und die “41” wird retired, also nie wieder an einen anderen Spieler der Mavericks vergeben.

Diese Ehre wird Sportlern in den USA nicht nur im Basketball, sondern beispielsweise auch im Eishockey, im Baseball oder im American Football zuteil – entweder nach dem Ende der Karriere, bei besonders schwerwiegenden Verletzungen und Erkrankungen oder im Fall von tragischen Todesfällen. Feste Regeln gibt es hier keine; vielmehr geht es um das richtige und passende Maß.

Das richtige Maß hat der 1. FC Köln meines Erachtens nicht gefunden, als er Lukas Podolski bei der Verabschiedung die Zusage gab, “seine Rückennummer 10” bis zum Ende dessen Profikarriere an keinen anderen FC-Spieler weiterzugeben. Es ist unstrittig, dass es diese Zusage im weiten Stadionrund gegeben hat.

Im Mai 2012 lag eine Menge Arbeit vor dem Präsidium und vor dem ganzen Verein. Wenn man nun einen Zeitsprung in den Juli 2014 unternimmt, muss man zu dem Ergebnis kommen, dass diese Arbeit und die damit verbundenen Aufgaben – mehr als nur weitestgehend – mit Bravour gemeistert worden sind. Hierbei spielte der effzeh zwei Jahre in der 2. Liga ohne eine “10”, zu Ehren von Lukas Podolski.

Schaut man nun halbwegs objektiv auf das Team – so ist der Star (anders als in 2012) die Mannschaft. Zu einer Mannschaft im Fussball gehören unweigerlich die Nummern 1 bis 11. Das dieses so sein muss, hat der Verein nun korrigiert. Nun kann man darüber diskutieren, ob und wie eine “10” spielerisch ausgestaltet sein muss – meine erste Wahl wäre hier übrigens nach den Beobachtungen der letzten Saison Daniel Halfar.

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Es ist aber nicht diese Diskussion (Helmes oder Halfar), die Fussball-Köln vermeintlich bewegt. Sagte ich “Fussball-Köln”? Ich meinte die “etablierten” Printmedien. Wie stigmatisierte der EXPRESS doch unmittelbar nach Bekanntwerden der neuen Rückennummern-Vergabe? “EILMELDUNG – 1. FC Köln nimmt Poldi die Nummer 10 weg!”

Danach folgt der klägliche Versuch der Zündelei zum Zwecke der Skandal-Schreiberei mit nur einem Ziel, das da heißt: Auflage steigern!

Polarisierende Wortwahlen wie “Unfaire Nummer” (Sportbild), “Ohrfeige” (Bild) und “Zehner-Zoff” (Express) folgten. Eine passende Wortwahl für diese absurde Berichterstattung ist übrigens “Sommerloch”. Nach effzeh.com -Informationen wurde Poldi-Berater Nassim Touihri bereits vor mehreren Wochen von Jörg Schmadtke persönlich telefonisch über die bevorstehende Änderung in Kenntnis gesetzt. Diese Information passt aber nicht zur Schlagzeile und wird deshalb gekonnt ignoriert!??

Bei allen Verdiensten um die Identifikationsfigur Lukas Podolski dürfen wir die bevorstehende Zukunft nicht vergessen – und die läßt einen Personenkult um einen (zumindest gilt das für Poldi aktuell) Ex-Spieler nicht zu. Die Kaderplanung läßt nur den eindeutigen Schluss zu, dass das Ziel der operativen Führung ist und bleibt, die Mannschaft den eigentlichen Star sein und bleiben zu lassen.

Diesem gemeinschaftlichen Ziel ordnet Präsident Werner Spinner sein persönliches Ego und sein gegebenes Wort unter. Hatte der effzeh je einen solchen Präsidenten? Ich möchte das stark bezweifeln und finde daher dieses Verhalten geradezu beeindruckend. Diese Handlungsweise bestätigt Peter Stöger im Express-Interview: “Wir waren der Meinung, dass eine Nummer 10 zum Kader des FC dazugehört.” Daraufhin habe Spinner reagiert: “Wenn Euch das so wichtig ist, dann stehe ich zu Euch.”

Es mag auf den ersten Blick unglücklich sein, diese Änderung während der WM offiziell zu kommunizieren – aber: Die Laufzeit der aktuellen Arbeitsverträge hat am 01.07. begonnen, so dass die Bekanntgabe der Rückennummern am 05.07. zu einem vollkommen üblichen Zeitpunkt erfolgte.

Was bleibt also übrig? Der Boulevard zündelt gerne. Das ist wahrlich keine News wert. Und der effzeh? Der steht für eine Mannschaft und nicht für das Individuum – und zu einer Mannschaft gehören die Nummern 1 bis 11.

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