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Saisonvorschau zur U19 des 1. FC Köln: Der Silberstreif am Horizont

A-Jugend Bundesliga, NRW-Ligapokal, DFB-Juniorenpokal und die Youth League: Auf die U19 des 1. FC Köln wartet in dieser Saison ein knackiges Programm. Doch die talentierten Schützlinge von Trainer Stefan Ruthenbeck scheinen gerüstet zu sein für die anstehenden Aufgaben.

Maximilian Schmid jubelt über sein Tor zum 1:0 gegen Rot-Weiß Oberhausen (Foto: IMAGO/Herbert Bucco)

Die Erwartungen an die neue Saison

Das Highlight der Saison 2021/22 könnte die Teilnahme an der UEFA Youth League sein, in deren erster Runde die U19 des 1. FC Köln auf die Altersgenossen vom KRC Genk treffen wird. „Wir haben mit Genk einen der schwersten Gegner gezogen, den wir hätten bekommen können“, sagt Stefan Ruthenbeck zu diesem Los. „Genk hat eine hervorragende Nachwuchsausbildung. Aber ich bin überzeugt, dass das die Belgier auch über uns sagen werden. Für unsere Jungs ist es ein ganz besonderes Erlebnis, sich international beweisen zu dürfen und natürlich wollen wir das Duell für uns entscheiden und eine Runde weiterkommen. Es werden Top-Spiele und wir freuen uns riesig darauf.“ Das Heimspiel gegen das Team aus der belgischen Provinz Limburg findet am 29. September in Köln statt, das Rückspiel am 20. Oktober in Genk.

Pierre Nadjombe im Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen (Foto: IMAGO/Herbert Bucco)

Vier weitere Wettbewerbe stehen in der neuen Saison auf dem Programm der U19 des 1. FC Köln, neben der A-Junioren-Bundesliga West steht man im Halbfinale des NRW-Ligapokals, wo man am 10. Oktober auf Schalke 04 trifft. Im DFB-Pokal der Junioren erwartet man am 22. September Borussia Mönchengladbach im heimischen Franz-Kremer-Stadion und auch der Mittelrhein-Pokal steht auf der Agenda der Kölner. Das ist herausfordernd, fürwahr, bietet jedoch auch so manche Chance. „Klar ist das Programm knackig, wir wollen aber auf jeden Fall versuchen, irgendetwas zu gewinnen“, sagt dann auch Stefan Ruthenbeck.

„Klar ist das Programm knackig, wir wollen aber auf jeden Fall versuchen, irgendetwas zu gewinnen.”

Wichtiger als Titel, Meisterehren oder Pokalsiege ist dem Trainer der U19 etwas Anderes: „Zunächst einmal wollen wir die Spieler in ihrer individuellen Entwicklung fördern“, sagt er. „Das ist unsere primäre Aufgabe. Und da ist es hilfreich und förderlich, dass wir eine sehr enge Bindung zur U21 und zu den Profis haben, wo die Jungs in beiden Mannschaften auch immer wieder Spielanteile bekommen können. Und dennoch darf man nicht vergessen, dass es uns auch guttut, erfolgreich zu sein. U17-Meister, Westdeutscher Meister mit der U19, die Teilnahme an der Youth League, auch diese Erfolge sind gut für die Entwicklung unserer Spieler.“

Die Konkurrenz in der A-Junioren-Bundesliga West schläft nicht, im Gegenteil, sie hat wieder einmal aufgerüstet. Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach gehen mit Mannschaften in die neue Runde, die mehr denn je gespickt sind mit Juniorennationalspielern. „Es wird dieses Jahr einen Tick schwerer als letztes Jahr“, sagt Ruthenbeck daher. „Aber wir wollen mit dem BVB, mit Leverkusen, Gladbach, Schalke mithalten und es ihnen möglichst schwer machen.“ Am 12. September wird es die erste Gelegenheit dazu geben, beim Saisonauftakt in Schalke.

Simon Breuer hat gerade ein Tor gegen Rot-Weiß Oberhausen erzielt (Foto: IMAGO/Herbert Bucco)

Dort können sich Urbig, Suchanek, Wydra, Wäschenbach, Breuer, Diehl und all die anderen mit hochkarätigen Konkurrenten messen und dabei versuchen, es ihren Vorgängern im Trikot der U19 des 1. FC Köln gleich zu tun. Spielern wie Tim Lemperle und Tomas Ostrak, deren Koproduktion zum zweiten Treffer im Heimspiel gegen den VfL Bochum führten, oder Marvin Obuz und Jonas Urbig, die auf der Ersatzbank den Treffer bejubelten. Bei einer Szene wie dieser geht Stefan Ruthenbeck das Herz auf. „Genau das ist es ja, wofür wir im NLZ arbeiten, dass irgendwann Spieler, die wir in unseren Jugendmannschaften ausgebildet haben, im Stadion auflaufen und vor 50 000 Zuschauern ihren Mann stehen.“

Er denkt dabei allerdings nicht nur an die Profis. „Ich war vor zwei Wochen beim Spiel unserer U21 gegen Lippstadt. Da haben sieben Spieler in der Startelf der U21 gestanden, die aus unserem eigenen Nachwuchs kommen, ein weiterer wurde noch eingewechselt. Das ist einfach schön zu sehen und erfüllt einen mit Freude und mit Stolz. Eines darf man aber nicht vergessen: Wir in der U19 sind nur das letzte Glied in der Kette. An der Entwicklung von Spielern wie Noah Katterbach oder Marvin Obuz, die schon ganz lange beim FC sind, haben so viele Trainer mitgearbeitet und das zeigt eben auch die gute Arbeit, die im NLZ geleistet wird.“

„Ich war vor zwei Wochen beim Spiel unserer U21 gegen Lippstadt. Da haben sieben Spieler in der Startelf der U21 gestanden, die aus unserem eigenen Nachwuchs kommen, ein weiterer wurde noch eingewechselt. Das ist einfach schön zu sehen und erfüllt einen mit Freude und mit Stolz.”

Für den 1. FC Köln wird dies der Weg sein müssen, der Weg in eine bessere Zukunft. Die jüngste Vergangenheit ist düster. Die enormen Schulden, die auf dem Klub lasten, die chronisch klammen Kassen und eine sportliche Situation am Ende der letzten Saison, als man mit anderthalb Füßen in der 2. Liga stand. Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht, bleibt nichts anderes übrig, als zu Bordmitteln zu greifen. Auf den Fußball übertragen bedeutet dies, die künftigen Stützen der Profimannschaft selber auszubilden anstatt sie für teures Geld auf dem Transfermarkt zu akquirieren.

Dies bietet einen weiteren Bonus: Spieler, die am Geißbockheim groß geworden sind, identifizieren sich mit dem Verein, sind mit dem Herzen dabei. Spieler wie Jan Thielmann, Tim Lemperle, Noah Katterbach, Jonas Urbig, Marvin Obuz und Tomas Ostrak und all die anderen, die mit den Füßen scharren. Und plötzlich scheint die Gegenwart nicht mehr ganz so düster. Wenn man dann die Augen fest zusammenkneift und ganz genau hinschaut, dann sieht man ihn. Den Silberstreif. Dort, weit hinten am Horizont.

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