Sportlich geht es beim 1. FC Köln derzeit wieder etwas bergauf, vier Punkte aus den zurückliegenden zwei Spielen sind Ausdruck einer Leistungssteigerung, die so mancher den “Geißböcken” nicht mehr zugetraut hatte. Inmitten der in Deutschland und in Köln schlimmer denn je wütenden Coronavirus-Pandemie scheint der Verein allerdings immer noch nicht seine Rolle gefunden zu haben: Einerseits mit immer wieder irritierenden Aussagen zu Hygienekonzepten und mehr, andererseits mit vorbildlicher sozialer Arbeit über die FC-Stiftung.
Und dann die vermaledeiten Planungen zum Ausbau des Geißbockheims. Langweilig wird es auch im Lockdown nicht rund um den 1. FC Köln. Auch deshalb haben wir einmal mehr unsere Leser gefragt, zu welchen Themen sie unsere Einschätzung haben wollen. Denn auch diese Ausgabe des effzeh.com-Possbüggels dreht sich um die Dinge, die auf und neben dem Platz beim 1. FC Köln passieren!
Halt uns ens aff – die Zahl des Monats
2000. So viele Menschen, die sozial benachteiligt sind oder soziales Engagement leisten, lädt der 1. FC Köln für gewöhnlich zum so genannten Stiftungsspieltag ins Müngersdorfer Stadion ein. Das war 2020 aufgrund der “Geisterspiele” in Folge der Coronavirus-Pandemie nicht möglich und wurde auf die kommende Saison verschoben. Dennoch rückte der FC im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg die Aktivitäten seiner Stiftung unter dem passenden Motto “Mer stonn zo dir” einmal mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. Die Hauptsponsoren machten dafür wieder die Trikotbrust und den -ärmel frei, mit zahlreichen Kampagnen begleitete der Verein die begrüßenswerte Aktion. Mehr Infos zur “Mer stonn zo dir”-Initiative gibt es hier!
Ens em Vertraue – die Fragerunde
Was ist da beim Geißbockheim-Ausbau los? Wie wird es dort weitergehen? (via Twitter, Mail, Direktnachricht)
Wow, was für eine Provinzposse: Anders kann ich die Nachrichtenlage um den etwaigen Ausbau am Geißbockheim nicht bezeichnen. Die Tatsache, dass der FC keinen Pachtvertrag für die Gleueler Wiese in der Tasche hat, um das vom Kölner Stadtrat bewilligte Projekt dort durchzuführen, hinterlässt auch mich ratlos. Weil dem Verein – bei allen Fehlern und Fehleinschätzungen im Verlauf – in diesem Falle eigentlich nur vorzuwerfen ist, dass er bei diesem äußerst umstrittenen Bauvorhaben vielleicht zu naiv vorgegangen ist. Dass die Verwaltung den Verantwortlichen genau dieses Vorgehen, das ihnen jetzt zum Verhängnis wird, ans Herz gelegt hat, deckt sich mit unseren Informationen.
Ja, der FC hätte dieses Projekt vermutlich schon vor der Kommunalwahl in trockene Tücher bringen müssen. Aber das geht nicht ohne Unterstützung seitens der Verwaltung. Dass nun nach der Kommunalwahl mit anderen Mehrheitsverhältnissen die Tür zu sein dürfte, überrascht niemanden. Dass die Kölner CDU sich damit recht schmierig aus ihrer Zusage winden will, überrascht angesichts der Wahlergebnisse im tief schwarzen Lindenthal auch nur wenige. Wie es nun weitergeht? Das dürfte sich in Hinterzimmern und vor Gericht entscheiden. Reicht die Abmachung im städtebaulichen Vertrag zwischen FC und Stadt für einen Pachtvertrag nach baldiger Erteilung der Baugenehmigung? Der Rat wird einem Pachtvertrag jedenfalls nicht zustimmen. Mein Tipp: Kein gültiger Pachtvertrag, Schadenersatz für den FC in irgendeiner Form, Zukunft woanders.
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