Jot kamellt
„Der Club ist verrückt, aber ich liebe diesen Club auch. Ich glaube, das spürt auch jeder.“
Markus Gisdol leicht emotionalisiert nach dem Derbysieg des 1. FC Köln bei Borussia Mönchengladbach
Koot verzällt
Immer noch sicher ist, wann der 1. FC Köln in dieser Saison seine Mitgliederversammlung abhalten wird. Planungen, die auf eine Veranstaltung im März hinausliefen, hat der Verein offensichtlich nun angesichts der Entwicklungen inmitten der Coronavirus-Pandemie endgültig verworfen. “Wir hoffen weiter, dass eine hybride Versammlung im Mai oder Juni möglich sein wird”, teilte das Präsidium in seinem Newsletter an die Mitglieder mit. Die Vorbereitungen seien gut vorangekommen, aktuell sei der Club mit den letzten Daten. und Sicherheitschecks befasst. Sollte eine Veranstaltung, die sowohl vor Ort als auch digital stattfinden wird, nicht realisierbar sein, setzen die Verantwortlichen auf eine rein virtuelle Versammlung im Juni. Laut Vereinsrecht ist der FC verpflichtet, bis Ende Juni eine Mitgliederversammlung in welcher Form auch immer abzuhalten.
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Der 1. FC Köln im internationalen Wettbewerb? Wovon die Profis auch dank des überflüssigen Ausscheidens im DFB-Pokal mittlerweile meilenweit entfernt sind, ist für die U19 der “Geißböcke” in dieser komplizierten Spielzeit Realität. In der UEFA Youth League erwischte die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck, die derzeit keinem geregelten Spielbetrieb nachkommen kann, ein echtes Traumlos: Am 2. März geht es für die jungen Kölner zu den Glasgow Rangers nach Schottland. “Die Teilnahme ist etwas ganz Besonderes für uns und die Glasgow Rangers sind ein absolutes Traumlos. Wir freuen uns sehr auf das Duell mit diesem schottischen Traditionsverein”, erklärte Ruthenbeck nach der Auslosung: “Für unsere Jungs ist es ein absolutes Highlight, dass sie auswärts antreten und neue Erfahrungen sammeln dürfen. Die Rangers gehörten zu den attraktivsten, aber auch zu den schwierigsten Gegnern in unserem Lostopf.”
Foto: imago images / Eibner
Ein bekanntes Gesicht rund um den 1. FC Köln scheint bald in die Bundesliga zurück zu kehren: Tobias Kaufmann steht nach Informationen der “Stuttgarter Nachrichten” und dem “Express”, die effzeh.com bestätigen kann, vor einem Engagement beim VfB Stuttgart. Der ehemalige Mediendirektor der “Geißböcke” soll diesen Posten auch bei den Schwaben einnehmen. Der FC hatte sich im August 2020 von Kaufmann nach über sieben Jahren getrennt – dem Vernehmen nach war das Vertrauensverhältnis zwischen dem neuen Vorstand um Werner Wolf und dem einstigen Journalisten des “Kölner Stadt-Anzeigers” nachhaltig gestört. Schon zuvor war der Mediendirektor im Vereinsumfeld umstritten gewesen – gerade von der aktiven Fanszene als auch engagierten Mitgliedern hatte es massive Kritik an der FC-Kommunikation gegeben.
Social jeck
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Hinger d’r Britz
Kein Spielbetrieb im Amateurbereich, aber die Profis reisen kreuz und quer durch die Gegend, verlegen Partien, um Einreiseverboten aus dem Weg zu gehen, poltern herum, weil sie keine Sonderrechte am Flughafen genießen? Auf den DFB als Lobbyinstitution brauchen Hobbykicker bis zur Oberliga dabei vermutlich nicht zu hoffen, denn der größte Sportverband der Welt ist wieder einmal im Selbstzerfleischungsmodus angekommen. DFB-Präsident Fritz Keller gegen DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius, die Aufklärung des Skandals um das Sommermärchen, um Steuerprobleme bei Sponsorendeals, um Berater für Kommunikation und Berater für aufgemotzte Wikipedia-Artikel – die Schlammschlachten in der Frankfurter Fleck-Schneise finden einmal mehr kein Ende.
Ränkespiele, Intrigen, Seifenoper – wenn man sich vor Augen führt, welche Institution aus dem DFB in den vergangenen Jahren geworden ist, wie viel Geld für krumme Deals und komische Vorgänge ausgegeben wird, kommt man als kleiner Kreisliga-Kicker nicht mehr aus dem Kopfschütteln heraus. Unterdessen leiden an der Basis viele Vereine höchste Not – der Lockdown mit der Einstellung des Trainings- und Spielbetriebs stellt gerade kleine Clubs vor schier unlösbare Aufgaben. Statt mit der Wucht des gesamten DFB, mit dem bekanntlich großen Einfluss dieser Branche dem ganzen Amateurbereich eine Stimme zu geben, wird die Energie lieber in erneute Machtkämpfe an der Verbandsspitze gesteckt. Mehr ist eigentlich zur Verbindung zwischen oben und unten im Fußball nicht zu sagen.