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Ehrentribüne

Die effzeh-Hitparade: Die besten Songs über den 1. FC Köln

Das kölsche Liedgut ist legendär: Karneval, Rhein, Dom – alles wird besungen. Natürlich auch der 1. FC Köln – wir haben uns durch die FC-Songs gehört und stellen fest: Der Fußball schreibt zwar die besten Geschichten, aber nicht die besten Lieder.

Christoph Daum Wolfgang Niedecken Schal Aff un zo ess alles herrlich aff un zo och janz erbärmlich
Foto: imago images / Udo Gottschalk

Worst Of I: Durch und Durch feat. Anne Haigis – FC un Geißbock

In den neunziger Jahren, als das Privatfernsehen die Attraktivität des Fußballs entdeckte und dieser immer mehr am großen finanziellen Rad zu drehen gedachte, ergoss sich offenbar eine Welle der Vereinslieder über die Fans der Bundesliga-Clubs. Auch der 1. FC Köln blieb dabei nicht außen vor: Mit „FC un Geißbock“ versuchte sich „Durch und durch feat. Anne Haigis“ 1994 gemeinsam mit der damaligen FC-Mannschaft an einem großen Wurf. Mit rockigen Klängen und sich überschlagenden Stimmen wird auf hochdeutsch die Liebe der Fans zum FC besungen – wenig überraschend kommt dabei so gar kein gutes Gefühl auf. Seelenlos nach „Reim dich oder ich fress dich“-Schema dahergestolpert ist dieser Song der Georgi Donkov unter den FC-Hymnen. „FC un Geißbock: Da hammer Bock drop“: Eher nicht!

Worst Of II: Brings – FC is unser Jeföhl

Mehr gewollt als gekonnt: So könnte man die Brings-Bemühungen zusammenfassen, eine FC-Hymne zusammen zu klöppeln. „FC is unser Jeföhl“ heißt das Stück der einstigen Kölschrocker, die seit 2000 mehr und mehr im Kölner Karneval ihr Zuhause gefunden haben. „Jeföhl“ kommt allerdings beim Song, der allzu offensichtlich auf die gefühlsduseligen Zutaten eines Klischee-Fußballliedes setzt, nicht herüber. Passend zum Fremdschäm-Text fehlt es „FC is unser Jeföhl“ an sämtlichen Mitsingelementen, sodass die Stadiontauglichkeit zum Glück von Beginn an nicht gegeben ist. Selbst ablösefrei ist dieses Lied definitiv keine Verstärkung für den kölschen Gesangskader!

Worst Of III: Junta Colonia – Novagol

Milivoje Novakovic: Der slowenische Knipser, der beim 1. FC Köln Aufs und Abs erlebte wie wohl kein anderer Profi in Köln vor ihm. Öffentlich gebrandmarkt als „Novakannix“-Fehleinkauf, dann gefeierter „Novagol“-Torjäger, am Ende ein trauriger Abschied mit Abstieg. In die Herzen der Fans hat sich „Nova“ allerdings nicht nur geballert, sondern auch gefeiert. Der Angreifer machte seinem Ruf in Köln als Lebemann alle Ehre, überzeugte auf dem Rasen wie an der Theke. In seinen besten Zeiten sangen die Fans ihm ein Lied: „Wer macht sie alle rein, für unseren Verein, Novagol allez allez allez“ – daran anknüpfend präsentierten sich die Jungs von „Junta Colonia“ mit ihrem eher weniger treffsicheren „Novagol“-Balkanverschnitt. Extrem trashig, aber irgendwie doch kultig. Eigentlich dann doch ein wenig passend zu Milivoje Novakovic. „Hau den anderen die Bude voll“ – ja gut äh.

Worst Of IV: 5vor12 – Geißbock auf der Brust

Die Rückkehr des verlorenen Sohns: Kein Transfer in der Geschichte des 1. FC Köln war wohl so umjubelt wie Lukas Podolskis Wechsel von Bayern München zurück zu „seinem“ FC. Lange hatte der Club um ihn gebuhlt, lange hatten die Fans ihre Zuneigung zum schussgewaltigen Linksfuß kund getan. Als der Transfercoup dann endlich unter Dach und Fach war, wurde dies auch musikalisch gefeiert: Die Kölner Popband „5vor12“, die bereits mit ihrem „Nach Hause“ den inoffiziellen „Poldi, komm zurück“-Song abgeliefert hatten, bemächtigte sich dem Fußballklassiker „Football’s coming home“ und dichtete ihn auf die Rückkehr des “kölschen Jung” um. Ein Frevel, der sich nicht auszahlte. Das Lied: Ein Rohrkrepierer, schlimmer als Podolskis Schussversuche mit dem rechten Fuß!

Worst Of V: King Size Dick – FC-Hymne (Go West!)

Coverversionen bekannter Songs, auf Fußball umgemünzt: Diese Idee hatte schon 15 Jahre zuvor King Size Dick, der sich dem Welthit “Go West” der Pet Shop Boys annahm und zur FC-Hymne umfunktionierte. Im allerbilligsten Neunziger-Synthiesound daherkommend ist das Stück ein Lehrbeispiel dafür, wie man es am besten nicht macht. Völlig platter Text kombiniert mit stumpfem Beat: Dass sich die FC-Version von “Go West” nicht durchsetzte im Rennen um die Gunst der kölschen Fußballfans, kann beileibe niemanden wirklich überraschen. Wäre ich Neil Tennant und Chris Lowe, ich hätte allerdings über eine saftige Grätsche auf Kniehöhe als Strafe für King Size Dick nachgedacht.

Auf der nächsten Seite: Platz 7 bis 4 – vom Song zur Rückkehr
in den Europapokal bis zur “eigentlichen Hymne” des 1. FC Köln

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