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Mit Friedhelm Funkel zum Klassenerhalt: Die Hoffnung beim 1. FC Köln trägt einen bekannten Namen

Geballte Erfahrung soll den 1. FC Köln in der Bundesliga halten: Mit Friedhelm Funkel setzen die “Geißböcke” auf ein bekanntes Gesicht als Nachfolger von Markus Gisdol – der Trainerroutinier kommt für die Aufgabe sogar aus dem selbst verordneten Ruhestand zurück.

Friedhelm Funkel Pressekonferenz 1. FC Köln
Foto: Screenshot youtube.com/fckoeln

Einmal mehr muss der 1. FC Köln um den Klassenerhalt in der Bundesliga bangen. Um den siebten Abstieg innerhalb von 23 Jahren zu verhindern, trennten sich die “Geißböcke” nach der bitteren 2:3-Niederlage gegen den 1. FSV Mainz 05 von Trainer Markus Gisdol. Die Hoffnung auf den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse trägt nun mit Friedhelm Funkel jemand, der in der Bundesliga im Allgemeinen und am Geißbockheim im Speziellen ein bekanntes Gesicht ist.

“Friedhelm Funkel hat nicht nur große Erfahrung, sondern ist auch mit solchen Situationen absolut vertraut. Er wird unsere Mannschaft bis zum Saisonende führen, mit dem Ziel, den Klassenerhalt zu erreichen. Er hat die Souveränität, die es jetzt braucht, um in dieser Phase einen neuen Impuls zu geben, die notwendige Ruhe zu bewahren und unser Team auf die wichtigen verbleibenden sechs Spiele einzustellen“, betonte Horst Heldt, Sportgeschäftsführer des 1. FC Köln, bei der Verkündung der Verpflichtung des 67 Jahre alten Trainerroutiniers, der an der Seitenlinie bei den “Geißböcken” auf Markus Gisdol folgt.

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Funkel: “Die Aufgabe ist nicht die einfachste”

“Ich freue mich auf die Aufgabe. Ich mache noch einmal sechs Wochen lang das, woran ich großen Spaß habe”, betonte Funkel bei seiner Vorstellung. Für seinen Ex-Club, für dessen Geschicke er als Cheftrainer von Februar 2002 bis Oktober 2003 verantwortlich zeichnete, kehrte der gebürtige Neusser aus dem selbst gewählten Ruhestand zurück. Nach seiner Entlassung bei Fortuna Düsseldorf im Januar 2020 hatte Funkel seine Karriere für beendet erklärt. Doch die Coronavirus-Pandemie machte dem Rentnerdasein des 67-Jährigen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung – nun will er in den abschließenden sechs Saisonpartien die “Geißböcke” zum Klassenerhalt führen.

“Ich habe eine sehr emotionale, sehr schöne Zeit hier verbracht. Das ist eine tolle Aufgabe, die ich mit sehr viel Optimismus angehen werde”, erklärte Funkel, der allerdings auch um die Ausgangslage der auf einen direkten Abstiegsplatz zurückgefallenen Rheinländer im Abstiegskampf weiß: “Ich weiß, was auf mich zukommen wird. Die Aufgabe ist nicht die einfachste. Aber wir haben die Möglichkeit, die nötigen Punkte zu holen, um unser Ziel zu erreichen. Dafür werden wir jetzt viel und hart arbeiten“, so der Trainerroutinier, der die “Mission Klassenerhalt“ beim 1. FC Köln mit der nötigen Portion Optimismus angeht: “Ich glaube fest daran, dass unser Ziel mit dieser Mannschaft zu erreichen ist.”

Die Lage beim 1. FC Köln: Prekär, aber nicht aussichtslos

Das Ziel: Beim ersten Bundesliga-Meister der Geschichte den siebten Abstieg innerhalb von 23 Jahren zu verhindern. Die Lage bei den seit acht Spielen sieglosen “Geißböcken” ist zwar mittlerweile prekär, aber vor den abschließenden sechs Saisonspielen keinesfalls aussichtslos. Das Restprogramm für die Kölner unter “Feuerwehrmann” Funkel ist durchaus lösbar. Nach den schwierigen Aufgaben in Leverkusen und gegen Leipzig warten auf den FC mit Augsburg (A), Freiburg (H), Hertha BSC (A) und Schalke (H) Gegner auf Augenhöhe. Durch das direkte Duell mit den lediglich drei Punkte entfernten Berlinern hat der Traditionsverein zumindest das Erreichen des Relegationsplatzes in der eigenen Hand.

Bildnummer: 00937478 Datum: 04.10.2003 Copyright: imago/WEREK Ratlosigkeit auf der Kölner Bank: v.li. Torwarttrainer Peter Greiber, Trainer Friedhelm Funkel, Dirk Lottner und Physiotherapeut Baybora Acemi (alle Köln); quer, Bank, Trainerbank, Spielerbank, Auswechselbank, Coach, Assistent, Assistenztrainer, medizinische Betreuung, Betreuer, Masseur, enttäuscht, ratlos, nachdenklich Saison 2003/2004, Stuttgart - 1. FC Köln 0:0, Vdig Stuttgart Enttäuschung, Nachdenklichkeit, Fußball 1. BL Herren Mannschaft Deutschland Gruppenbild pessimistisch Randmotiv Personen

Schon von Februar 2002 bis Oktober 2003 Trainer des 1. FC Köln: Friedhelm Funkel | Foto: imago images / WEREK

Für den Verbleib in der Bundesliga reagierten die Verantwortlichen am Geißbockheim als letzter Club unter den akut abstiegsgefährdeten Vereinen – und setzen auf die geballte Erfahrung von Friedhelm Funkel. Inklusive der Kölner heuerte der 67-Jährige bereits bei sieben Vereinen in der Bundesliga (Uerdingen, Duisburg, Rostock, Köln, Frankfurt, Hertha BSC und Düsseldorf) an, nur fünf Trainer kommen historisch auf mehr Spiele in der Bundesliga als der gebürtige Neusser (512). Und niemand hat wohl derart viel Erfahrung im Abstiegskampf wie Funkel, dessen beste Platzierung in der Bundesliga ein achter Rang mit dem MSV Duisburg 1997/98 und 1998/99 ist. Einzig: Erfolgreich als “Feuerwehrmann” war der Trainerroutinier in seiner langen Karriere noch nicht wirklich.

“Feuerwehrmann” Funkel setzt auf Begeisterung, Konzentration, aber auch Lockerheit

Auch 2001/02, als der FC ihn im Februar auf Platz 18 liegend als Ewald Lienens Nachfolger verpflichtete, konnte Funkel den Abstieg der “Geißböcke” nicht mehr verhindern. Eine Erfahrung, die der Rheinländer nun in Köln nicht noch einmal machen will. Dafür setzt der Rückkehrer auf simple Leitlinien: “Wichtig ist, dass man die Ruhe behält und mit der Mannschaft vertrauensvoll zusammenarbeitet. Ich will den Spielern mit auf den Weg geben, dass sie die Spiele mit Begeisterung angehen, mit der notwendigen Konzentration, aber auch der notwendigen Lockerheit“, so Funkel, dem allerdings auch klar ist: “Wir brauchen Ergebnisse, das ist das Wichtigste. Dafür brauchen wir ein Quäntchen Glück, das hat dem FC zuletzt gefehlt. Das müssen wir uns erarbeiten, damit wir unser Ziel erreichen.“

Dieser Text erschien zuerst auf bundesliga.de.

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