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Franz Beckenbauer (1982)
Um einen echten Transfer-Coup bemühte sich der 1. FC Köln vor der Saison 1982/83: Trainer Rinus Michels hatte Verstärkungen angemahnt und die „Geißböcke“ wollten dem Niederländer einen „Kaiser“ verpflichten. Noch während der Weltmeisterschaft im Sommer 1982 buhlte FC-Manager Hannes Löhr intensiv um die Dienste von Franz Beckenbauer, der im tiefen Herbst seiner Karriere gerade mit dem Hamburger SV Deutscher Meister geworden war. Der 36 Jahre alte Weltmeister von 1974 schien den Avancen der „Geißböcke“, in Köln noch ein Jahr in der Bundesliga dranzuhängen, nicht abgeneigt zu sein, doch Michels schob dem Wechsel der Lichtgestalt des deutschen Fußball ans Geißbockheim einen Riegel vor. Beckenbauer spielte stattdessen 1983 noch für Cosmos New York.
Laurent Blanc (1995)
Einen früheren Weltmeister wollte der 1. FC Köln Anfang der 80er Jahre verpflichten, ein späterer sollte 1995 den Weg an den Rhein finden. Im Sommer 1995 wollten die „Geißböcke“ eine große Transfer-Offensive starten, falls die Qualifikation für den Europapokal glücken sollte. Laurent Blanc wurde am Geißbockheim heiß gehandelt, der 29-Jährige vom AS Saint-Etienne sollte die wacklige Abwehr der Kölner verstärken. Im DFB-Pokal schien der Weg für den FC Richtung Europa frei zu sein, wartete doch im Halbfinale „nur“ der Zweitligist aus Wolfsburg. Der Rest ist Geschichte: Der 1. FC Köln schied durch ein peinliches 0:1 aus, war international nicht vertreten und Laurent Blanc wechselte zu AJ Auxerre. Es folgte Stationen beim FC Barcelona, Olympique Marseille, Inter Mailand und Manchester United sowie der WM-Titel mit Frankreich 1998.
Felipe Santana (2015)
Das verflixte zweite Jahr – das wollte der 1. FC Köln 2015/16 vermeiden. Nach dem souveränen Klassenerhalt wollten Jörg Schmadtke, Peter Stöger & Co. das Team unter anderem in der Innenverteidigung verstärken. Eines der Transferziele war der brasilianische Abwehrmann Felipe Santana, der bei Borussia Dortmund als auch dem FC Schalke 04 bereits seine Bundesliga-Tauglichkeit nachgewiesen hatte. Der Wechsel von Königsblau zum FC war schon so gut wie sicher, einzig den obligatorischen Medizincheck galt es noch zu absolvieren. Durch den fiel der 29-Jährige dann allerdings, offiziell wegen eines Muskelfaserrisses in der Wade. Später kursierte das Gerücht, Santana, der mit einem dicken Verband an der rechten Hand erschienen war, habe im Heimaturlaub eine Schussverletzung erlitten. Alle Seiten dementierten dies im Nachgang vehement – die „Geißböcke“ verpflichteten stattdessen Frederik Sörensen, der immer noch in Kölner Diensten steht.
Roberto Luis Trotta in Aktion | Foto: imago images / AFLOSPORT
Auf der Ersatzbank: Roberto Luis Trotta (1995), Murat Yakin (2005), Assani Lukimya (2012)
Sich für jemand anderes entscheiden: Das schaffte der 1. FC Köln auch vor der Saison 1995/96, als die „Geißböcke“ eigentlich den argentinischen Abwehrhaudegen Roberto Luis Trotta (laut Wikipedia „für seine Härte bekannt“) von Velez Sarsfield verpflichten wollten. Statt des argentinischen Nationalspielers kam jedoch Christian Dollberg ans Geißbockheim – ein Verteidiger, der in Köln nicht in allzu bester Erinnerung bleiben sollte. Anders entschied sich 2005 auch Murat Yakin: Der Schweizer Nationalspieler hatte schon beim FC mittrainiert, ein Wechsel platzte dann aber doch noch aus privaten Gründen. Ein schon sicher gedachter Transfer wurde auch 2012 letztlich nicht vollzogen: Assani Lukimya, kongolesische Abwehrkante von Fortuna Düsseldorf, sollte nach Köln wechseln, die Verpflichtung wurde bereits im Frühjahr verkündet. Doch die „Geißböcke“ stiegen ab, der bereits unterzeichnete Vertrag war für die 2. Bundesliga nicht gültig. Lukimya schloss sich daraufhin dem SV Werder Bremen an.
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