Einige Kölner Fan-Gruppen, darunter auch die Ultras, boykottieren das Montagabendspiel in Bremen. Bei effzeh.com erklärt Geschäftsführer Alexander Wehrle, wie der 1. FC Köln zum Fan-Protest steht.
Zwei Montagsspiele hat es bereits gegeben, beide wurden von Protesten oder Boykotten begleitet. Die deutschen Fußballfans haben den neuen Spieltermin also kein bisschen lieb gewonnen. Dass wird sich auch am 26. Spieltag wieder zeigen. An einem Montagabend tritt dann der 1. FC Köln gegen Werder Bremen an. Beide Fangruppen haben mittlerweile angekündigt, das Spiel zu boykottieren. Erneut wird sich TV-Sender “Eurosport” also nur über eine unterdurchschnittliche atmosphärische Begleitung der für beide Mannschaften so wichtigen Partie freuen dürfen.
Genau darum geht es den Anhängern mit ihrem stillen Protest: Während die Stimmung in den Bundesliga-Stadien gerne als Verkaufargument auf dem internationalen Markt angeführt wird, kümmert sich auf der anderen Seite keiner um die Belange der Fans, die wochentags nun zu einem Abendspiel durch die halbe Republik reisen sollen – so lautet der Tenor bei vielen kritischen Anhängern in den letzten Wochen. Bei diesem Spielchen wollen nun einige Fan-Gruppen nicht mehr mitmachen – und bleiben den Montagsspielen fern.
Wehrle: “Das allein der DFL vor die Tür zu stellen, ist nicht fair”
Bei den Vereinen ist man sich der Entwicklung bewusst, wenngleich der neue TV-Vertrag, der die Einführung der Montagsspiele zufolge hatte, von allen 36 Bundesligisten abgenickt wurde. Alexander Wehrle, Geschäftsführer des 1. FC Köln, erklärt dementsprechend auf effzeh.com-Nachfrage: “Bei der Entscheidung für fünf Montagsspiele ging es auch darum, Vereine zu entlasten, die international im Einsatz sind.” Das sei das wichtigste Motiv für die Clubs gewesen, dem neuen Spielplan zuzustimmen. “Dazu sollte man auch stehen, wenn man selbst betroffen ist und Diskussionen mit den eigenen Fans hat. Das allein der DFL vor die Tür zu stellen, ist nicht fair”, führt Wehrle mit Blick auf die durchaus hitzige Debatte in den letzten Wochen aus.
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Dennoch komme es “natürlich” auch konkret auf die Ansetzung an, so Wehrle: “Ich habe jedes Verständnis für Fans, die an einem Montag nicht durch die halbe Republik fahren wollen und können.” Dementsprechend wolle man sich für die nächste Rechteperiode mit der DFL “zusammensetzen” und dann “auch über das Thema Montagsspiele reden.”
Jede Unterstützung im Abstiegskampf erwünscht
Grundsätzlich müsse aber jeder Fan selbst entscheiden, wann er ins Stadion gehe und wann nicht, erklärt der Kölner Geschäftsführer. “Wenn sich Gruppen dagegen entscheiden, respektieren wir das”, so Wehrle. “Völlig klar” sei aber auch, dass man sich gerade in der aktuellen sportlichen Situation “jede Unterstützung für die Mannschaft wünsche.”
Der 1. FC Köln kämpft nach wie vor um die kleine Chance auf den Klassenerhalt – derzeit trennen die Mannschaft von Stefan Ruthenbeck sieben Punkte vom erst einmal rettenden Relegationsplatz. Beim Auswärtsspiel in Bremen muss die Mannschaft nun dennoch auf den üblichen Auswärtssupport einiger Fan-Gruppen verzichten.