Nach drei Spielen ohne Sieg braucht der 1. FC Köln gegen Hannover 96 dringend drei Punkte, damit die Hoffnung am Leben bleiben kann – vielleicht helfen ja die Rückkehrer.
Nach dem Derbysieg und dem anschließenden Erfolg beim Hamburger SV war doch tatsächlich wieder Hoffnung aufgekommen in der Domstadt. Der Abstand auf den Relegationsrang schrumpfte für den 1. FC Köln auf vier Punkte und das rettende Ufer war zumindest wieder in Sichtweite. Auch nach dem 1:1 gegen Augsburg, bei dem durchaus mehr als nur ein Punkt möglich war und nach einer überzeugenden spielerischen Leistung bei der 2:3-Niederlage gegen Borussia Dortmund war die Hoffnung noch durchaus existent. Fußballerisch wurde es immer besser und der Glaube an den zur Winterpause nicht mehr möglich gehaltenen Klassenerhalt wurde immer größer.
Doch bei einigen Fans war dieser Glaube und die Hoffnung nach dem Frankfurt-Spiel fast gänzlich verschwunden. Doch warum? Besonders die erste halbe Stunde war spielerisch dermaßen schlecht, dass es an die Hinrunde erinnerte. Während später zwar vorne erneut die neugewonnene Standardstärke funktionierte (Terodde traf nach Foulelfmeter und Freistoßflanke), zeigte sich auf der anderen Seite eine große Schwäche in Bezug auf Standardsituationen. Zusammen mit Mainz hat der effzeh nun die meisten Gegentore nach ruhenden Bällen kassiert. Auch gegen Frankfurt entschieden die beiden Treffer zum 2:1 und 3:1 das Spiel. Passend dazu kommt mit Hannover 96 jetzt eines der stärksten Mannschaften bei Ecken und Freistößen – das Team von Stefan Ruthenbeck sollte gewarnt sein.
Dass nur noch Siege helfen, ist an sich nichts Neues
Die Verantwortlichen beim 1. FC Köln sprachen vor Beginn der Rückrunde von 17 Endspielen. Auch wenn diese Aussage durchaus kritisch betrachtet werden darf, ist das Spiel gegen Hannover ein sehr wichtiges. Die letzten zwei Wochen haben gezeigt, dass ein Teil der Kontrahenten (Bremen und Stuttgart) nicht bei ihrem Punktestand verharren, weiter Siege einfahren und daher davonziehen können. Entsprechend helfen dem effzeh nur noch Siege, ein Punkt hingegen hilft bei dem aktuellen Rückstand kaum weiter. Hinzu kommt, dass der Verein mit einem Sieg nach den Turbulenzen in den letzten Tagen bei einigen Fans die Hoffnung wiederaufleben lassen könnte und sie damit wieder ins Boot holen würde.
Wieder in der Startelf beim effzeh: Marcel Risse. | Foto: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images
Da kommt es entgegen, dass Hannover 96 alles andere als ein auswärtsstarkes Team ist. Der Aufsteiger hat bislang erst zehn Punkte in der Fremde geholt und wusste auch spielerisch nicht immer zu überzeugen. Sollte der effzeh an die Leistungen der letzten Heimspiele (Gladbach, Augsburg und Dortmund) anknüpfen, besteht eine realistische Chance auf einen Sieg. Hannover hat zwar durchaus noch Chancen auf das internationale Geschäft, befindet sich mit aktuell elf Punkten vor einem Abstiegsplatz allerdings durchaus im Niemandsland. Die perfekte Chance, um wieder in die Spur zu kommen?
Ruthenbeck: “Ein anderes Gesicht zeigen als gegen Frankfurt”
effzeh-Trainer Stefan Ruthenbeck sagte auf der Pressekonferenz, dass seine Mannschaft auf einen Gegner treffe, der ein ähnliches System spiele wie die Eintracht – und er nahm seine Schützlinge auch in die Pflicht. “Die Spieler wissen, dass sie abliefern müssen. Wir werden ein anderes Gesicht zeigen als gegen Frankfurt. Wir brauchen ein aggressiveres Auftreten – gerade gegen den Ball und in den Zweikämpfen.”
Taktisch wird Ruthenbeck wohl nicht auf die Aufstellung des Frankfurt-Spiels zurückgreifen. Die Idee mit vier zentralen Mittelfeldspielern ging schief und sollte wohl nicht mehr wiederholt werden. Stattdessen kommen weitere Alternativen dazu: Marcel Risse feierte bereits in Frankfurt sein Comeback und auch Leonardo Bittencourt ist unter der Woche wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, für den Deutsch-Brasilianer dürfte ein Einsatz allerdings zu früh kommen. Hinzu kommt, dass Vincent Koziello erstmals für den effzeh auflief. Auch mit den Offensivkräften Yuya Osako und Sehrou Guirassy darf wieder gerechnet werden.
Am Samstag wird der 1. FC Köln also wieder mehr Alternativen haben und das Spiel anders angehen, als das zuletzt in Frankfurt der Fall war. Damit es mit den drei Punkten und der Hoffnung klappt.