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Nachspiel

Wieder nur Remis

Der effzeh kommt über ein Remis mal wieder nicht hinaus. Mit einer überwiegend schlechten Leistung hat man mehr auch nicht verdient.

© effzeh.com
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Herrje, effzeh! Was ist denn nur dein Problem in der ersten Halbzeit? Wie bereits in den Spielen gegen Dresden, Düsseldorf und auch im Pokal gegen Trier, bekam der geneigte Fan am Samstag zu nächst einmal ein ganz dünnes Süppchen aufgetischt. Zu statisch, zu langsam, zu unkreativ – sind die Schlagworte, die dem ganzen noch am nahsten kommen.

Während die bis dahin torlosen Paderborner motiviert und angriffslustig auftraten, kamen die Kölner mal wieder nicht aus dem Pudding. Und mal wieder beraubt man sich so selbst der Chance auf drei Punkte. Und deshalb gibt es auch wieder nur einen.

Ausgangslage 

Die war ausnahmsweise mal total simpel: Köln, bisher ungeschlagen, aber eben auch sieglos, will genau eben das ändern, also den ersten Saisonsieg. Und Paderborn: bisher tor- und sieglos, will endlich überhaupt mal die ersten Punkte haben. Während die Ostwestfalen keine Ambitionen nach oben haben dürften, will der effzeh aufsteigen. Man könnte also eigentlich erwarten, dass die Mannschaft auch dementsprechend auftritt. Zumal man mit dem Pokalsieg und dem damit verbundenen Weiterkommen eigentlich ja eine ganz gute Stimmung im Gepäck gehabt haben sollte.

Spielverlauf 

Wie bereits gesagt: Der effzeh kam – mal wieder – nicht besonders engagiert aus der Kabine, was man von den Hausherren nicht behaupten konnte. Diese tauchten direkt in den ersten Spielminuten nicht ungefährlich vor Timo Horns Kasten auf. Diese erste Drangphase der zu diesem Zeitpunkt Tabellenletzten aus Paderborn überstand der effzeh noch schadlos. Und begann, wenn auch in sehr gemäßigtem Tempo und ohne großartige Ideen, so langsam etwas Fußball zu spielen.

Das Taten die Ostwestfalen aber schon seit der ersten Minute und hatten damit dann auch bereits nach einer Viertelstunde Erfolg: nach einer Flanke schläft Matthias Lehmann und Markus Krösche kann relativ ungehindert das erste Saisontor für den SC einköpfen. Mal wieder kassiert der effzeh ein Tor, dass über die linke Abwehrseite eingeleitet wurde – ein Schwachpunkt der Stöger Elf, der den gegnerischen Teams mittlerweile offenbar bekannt ist.

Wer nun mit einer Reaktion der Kölner gerechnet hat, der hat sich geirrt. Das Spiel gehört jetzt erst recht dem SC Paderborn. Der Gegner grätscht, läuft und lauert auf Konter, während der effzeh weiter ideenlos spielt und ab und zu mal einen kopflosen Ball in der Hoffnung auf ein kleines Wunder nach vorne kloppt. Belegt wird diese Leistung auch in Zahlen: Während Paderborn noch gute Chancen durch Kachunga und Hünemeier vergibt, hat der effzeh gar nicht erst welche.

Das einzig überzeugende – aus Kölner Sicht – sind zur Halbzeit die mitgereisten Fans, die für Heimspielatmosphäre sorgen. Wer sich jetzt darauf verlassen hat, dass die Geißböcke in Halbzeit Zwei wieder eine klare Leistungssteigerung zeigen, der hat sich schon wieder geirrt. Auch nach Wiederanpfiff und der Herausnahme von Adam Matuschyk (für ihn kommt Przybylko), zeigt sich zunächst ein unverändertes Bild. Die Gastgeber bleiben die aktivere und leidenschaftlichere Mannschaft.

Es dauert also tatsächlich bis zur 76. Spielminute, dass der effzeh eine wirklich gute Torgelegenheit aus dem Spiel heraus erspielt: Nach einer Flanke von Miso Brecko kommt Anthony Ujah völlig frei zum Kopfball – doch Kruse hält. Allerdings nehmen die Spieler diese Chance offenbar als Weckruf. Eine Viertelstunde vor Schluss beginnt der effzeh also Fußball zu spielen. Nur wenige Minuten später vergibt der eingewechselte Przybylko eine Riesenchance in Mario-Gomez-Manier: aus einem Meter Torentfernung schafft er es den Ball zwei Meter über den Kasten zu schießen. Kurz darauf hat Paderborns Saglik die Entscheidung auf dem Fuß, doch Timo Horn rettet.

Es dauert noch bis zur zweiten Minute der Nachspielzeit, ehe die Mannschaft von Peter Stöger sich doch einen Auswärtspunkt sichern kann: So unerklärlich wie Pritsche seine erste Chance vergab, verwertet er nun eine Hereingabe von Maurice Exlager. Reingestochert, reingeduselt – was auch immer. Über eine Niederlage hätte sich am Ende auch keiner beschweren können.

Unschöner Nebenaspekt: Als der Paderborner Torwart nach einer Attacke von Daniel Halfar übertrieben lange liegen bleibt und somit das Spiel verzögert, fliegen aus dem Kölner Block diverse Gegenstände. Der Paderborner Stadionsprecher droht daraufhin mit Abbruch. Und auch wenn diese Drohung eher für ein müdes Lächeln bei den meisten Regelkennern gesorgt hat, gibt sie dem Boulevard doch weiter frische Nahrung für ihre Kampagne rund um die bösen, bösen Köln-Fans.

Spieler im Fokus 

© effzeh.com

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Maxi Thiel: Nachdem er im Pokal sein erstes Tor für den effzeh erzielt hatte, bekam der ehemalige Burghausener nun die Chance in der Startelf. So richtig nutzen konnte er sie nicht, aber wer auf Kölner Seite konnte das gestern schon!?

Bruno Nascimento: Machte keine besonders große Werbung für sich. Viele Stellungsfehler und nicht die sicherste Ausstrahlung. Das ganze wurde noch mehr erschwert durch seinen Nebenmann…

Jonas Hector: Spielt defensiv bisher eine – man muss es leider so sagen – grauenvolle Saison. Die meisten Kölner Gegentore fallen über seine Abwehrseite. Das muss dringend besser werden.

Kacper Pryzbylko: Der Nachwuchsstürmer und momentan einziger nomineller Backup für Anthony Ujah im Sturmzentrum war bemüht, vergab zunächst eine Riesenchance, bevor er dann einen deutlich schwierigeren Ball in den Maschen versenkt. Darf sich als einziger als kleiner Gewinner fühlen.

Fazit 

So wird das mit dem Aufstieg nichts. Zwar sind Unentschieden keine Niederlagen, aber Siege sind es eben auch nicht. Und wer aufsteigen will, sollte Spiele wie diese gegen Mannschaften wie Paderborn gewinnen. Niemand erwartet, dass man die Ostwestfalen auswärts mit 8:0 abschlachtet, aber ein souveräner Sieg hätte es schon sein dürfen. Noch krankt die Mannschaft von Peter Stöger (der uns netterweise ein Interview gegeben hat) gerade aber in der ersten Halbzeit an diversen Mangelerscheinungen: Laufbereitschaft und Kreativität sind da nur zwei Stichworte. Der nächste Gegner lautet Sandhausen, das ist dann wieder ein Heimspiel – und der effzeh wäre gut beraten spätestens dann den ersten Dreier einzufahren, wenn man nicht wie letztes Jahr die ganze Saison dem eigenen Unvermögen zu Beginn der Saison hinterherlaufen möchte.

Aufstellung 

SC Paderborn 07: L. Kruse – Heinloth, Hünemeier, Strohdiek, Bertels – Krösche , Demme – Wemmer, Brückner – Kachunga, ten Voorde

1. FC Köln: Horn – Brecko, Maroh, Bruno Nascimento , Hector – M. Lehmann – Matuschyk, D. Halfar – Risse, Ujah, M. Thiel

Tore: Krösche (15.), Przybylko (90. +3)

Gelbe Karten: Krösche, Hector, Ujah

Zuschauer: 12 400

Schiedsrichter: Peter Gagelmann

Stimmen zum Spiel 

Jörg Schmadtke: „Die kämpferische Einstellung war am Ende okay, aber es war ein schlechtes Fußballspiel mit fehlenden Grundelementen wie defensivem Zweikampfverhalten und offensivem Zweikampfverhalten. Ohne Durchschlagskraft kriegt man keinen Druck auf den Gegner. Es war ein mehr als schlechtes Fußballspiel von unserer Seite. Wir können festhalten, dass es höheren Ansprüchen nicht genügt, und da brauchen wir uns auch über andere Dinge als 2. Liga nicht zu unterhalten. Ich mach’ mich nicht hier selber zum Kasper, indem ich vom Aufstieg rede und am Ende so eine Leistung dabei herauskommt.“

Peter Stöger: „Ich war lange gar nicht zufrieden, deswegen bin ich am Ende zufrieden mit dem Punktgewinn. Aber uns fehlten Aggressivität und Geschlossenheit, auch das Spiel in die Tiefe und die Staffelung waren nicht gut genug. Das System greift noch nicht“

Wie die Fans das Spiel erlebt haben? Das erfahrt ihr in unserem Stimmenfang!

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