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Kolumnen

Wenn zwei über Fußball reden, kommen drei Meinungen heraus

Wir haben das FC-Album von Fußballkomiker und Buchautor Ben Redelings probegelesen. Seine gesammelten Sprüche und Anekdoten rund um den Effzeh in unserer Rezension.

(c) Tim Kramer

Ihr seid aktuell auf der Suche nach einem kleinen Weihnachtsgeschenk, einer Wichtel-Idee für den zugelosten Arbeitskollegen oder habt einfach Spaß an einer Klolektüre, bei der es total egal ist, welche Seite ihr aufschlagt? Dann haben wir heute einen Tipp für euch:

(c) Tim Kramer

Als witzige Anekdoten- und Sprüchesammlung stellt sich das jüngst erschienene “FC-Album” (wann habe ich eigentlich das letzte Mal ‚FC‘ geschrieben?) von Ben Redelings heraus. Der Name sagt euch nichts? Dann habt ihr dringenden Nachholbedarf, handelt es sich bei ihm um einen der bekanntesten Fußball-Komiker Deutschlands, der regelmäßig für 11-Freunde, Reviersport oder Spiegel Online schreibt und schon eine Vielzahl an Büchern verfasst hat.
Das vorliegende Buch ist Teil einer ganzen Reihe Vereins-Alben, in denen nach und nach diverse Traditionsvereine durchleuchtet werden, obwohl uns das an dieser Stelle nicht weiter interessieren soll. Von Philosophen wie Christoph Daum („Ob Rotationsprinzip oder Detonationsprinzip, hauptsache wir gewinnen!“), über den allgegenwärtigen Express („Der Retter kommt mit neuer Unterhose“), bis hin zu Bundesliga-Ikonen, wie Udo ‚Der Guru‘ Lattek („Sie können ruhig etwas lauter nicken!“) findet man viele Highlights und markige Sprüche der knorrigsten Typen, Querköpfen und Sprücheklopfern aus der gesamten Historie. Aber auch Erfolgstrainer wie Tschik Cajkowski, Hennes Weisweiler und natürlich der Aufstöger kommen zu Wort.
Redelings bedient sich gerne an dem Reservoir aus Schlagzeilen, schier unglaublichen Geschichten und griffigen Anekdoten, das sich der effzeh seit Tag 1 aufgebaut hat und wird so zu einem der Chronisten unseres Vereins. Oder wusstet Ihr, dass einst nach Abpfiff der Partie gegen die Bayern, Paul Breitner wild klopfend an der Tür von Trainer Gyula Lorant stand, nur um ihm ein Rezept für Heinz Flohe in die Hand zu drücken? Flocke hatte vor dem Spiel über Dauerhusten geklagt, woraufhin ihm Breitner ein Rezept versprach, das bei ihm geholfen hatte. Oder hätte irgendjemand geahnt, dass Christian Timm seinen ersten Kuss kurz nach seiner Geburt von seiner Mutter bekam? Wir auch nicht!
Trotz der Kurzweiligkeit des Albums wird hier natürlich das Rad nicht neu erfunden. Viele Sprüche sind keine neuentdeckten Schätze, sondern kommen, vor allem für die eingefleischten Fans, mit einem Bart daher. Auch das eher einfach gehaltene, auf allen Seiten farbige und mit sehr vielen Bildern versehene Layout des Buches wird nicht jedermanns Geschmack treffen.

(c) Tim Kramer

(c) Tim Kramer

Unterm Strich bleibt ein oft vor Witz und Augenzwinkern sprühendes, ohne überfrachtet oder verkrampft lustig daherkommendes Büchlein. Es lässt die Stars selbst sprechen und ist ein schöner Begleiter für die meisten effzeh-Fans von 9 bis 99. Erinnerungs-Seufzer werden hier ebenso wenig ausbleiben wie diverse Lachsalven.
Anmerkung des Verfassers: Durch geschickte Platzierung dieses Buches in Griffweite zur Toilettenschüssel in meiner WG, findet sich sogar mein Mitbewohner, seines Zeichens BVB-Anhänger, immer besser im Köln-Universum zurecht und kann sich dem Charme des Vereins nicht mehr lange erwehren.

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