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Vorspiel

Vorspiel zu #KOESCF: Kein normaler Aufsteiger

Unter Flutlicht empfängt der effzeh den SC Freiburg. Grund genug für Panik? Mittlerweile nicht mehr. Unser Vorspiel!

Letztes Duell in Müngersdorf im November 2014 (Photo by Juergen Schwarz/Bongarts/Getty Images)

Beginnen wir dieses Vorspiel mal mit einer kleinen Quizfrage. Wie hieß der Spieler, der den effzeh anlässlich des letzten Heimsieges an einem Freitagabend in der ersten Bundesliga in Führung schoss (Antwort gibt es unten)?

Es ist davon auszugehen, dass die Beantwortung dieser Frage dem Großteil der effzeh-Fans schwerfallen wird. Zwar ist man sich im Grunde genommen der desaströsen Heimbilanz an Freitagabenden bewusst, aufgrund der dann doch relativ turbulenten Entwicklung des Vereins vor Amtsantritt von Stöger, Schmadtke und Spinner fällt es einem jedoch leichter, die Saisons vor dem Abstieg 2012 zu verdrängen und nur ganz weit hinten in seiner rot-weißen Erinnerung abzulegen. Und das, obwohl selbst der große Lukas Podolski damals noch beim 1. FC Köln spielte.

Flutlicht gegen Freiburg: früher waren das schlechte Vorzeichen

Doch mittlerweile ist der effzeh so gereift, dass man sich selbst als sehr abergläubischer Fan von solchen wilden Statistiken lösen und auf die tatsächliche Leistungsfähigkeit der mittlerweile dann doch mehr als konkurrenzfähigen Bundesliga-Mannschaft aus Köln vertrauen kann. Der graduelle Wandel des effzeh hin zu einem Verein, der jedem anderen Bundesligisten Probleme bereiten kann und dabei eine durchaus hohe durchschnittliche Erfolgswahrscheinlichkeit aufweist, hat zur Folge, dass effzeh-Fans mittlerweile mit so etwas wie faktischem Selbstbewusstsein in Bundesligaspieltage gehen können. Während in vergangenen Erstliga-Saisons eher Argumente wie das schöne Stadion, die herausragende Stimmung oder auch mal der Dom in Bezug auf die Erfolgswahrscheinlichkeit des effzeh genannt wurden, kann man sich mittlerweile tatsächlich auf die Qualität der Mannschaft verlassen. Letzte Woche stellte die Jungs von Peter Stöger beim Auftritt in Wolfsburg eindrucksvoll unter Beweis, dass man auch ohne einige Stammspieler immer noch auf ein mehr als solides Fundament zurückgreifen kann. Dementsprechend wäre es jetzt auch kein absoluter Grund zur Beunruhigung, sollte ein Einsatz des Keepers Timo Horn aufgrund seiner muskulären Probleme gegen den SC Freiburg zu früh kommen. Vor einigen Jahren wäre der Ausfall von zwei Torhütern im effzeh-Kader einer mittelschweren Katastrophe gleichgekommen, ohne den damals spielenden Akteuren zu nahe treten zu wollen (I’m looking at you, Miro Varvodic!). Aufgrund des kontinuierlichen Veränderungsprozesses des effzeh hin zu einem veritablen Mittelklasseverein der Bundesliga bringt der gemeine Fan Stand September 2016 allen Spielern des Kaders einen Vertrauensvorschuss mit. Dementsprechend konnte der junge Sven Müller sich bei seinem Bundesligadebüt in Wolfsburg auf die Unterstützung der Fans verlassen, obwohl er wahrscheinlich auch so eine extrem abgeklärte Partie hingelegt hätte. Es ist zwar noch nicht gänzlich egal, wer in den Bundesligaspielen für den effzeh aufläuft, doch der Ausfall von drei bis vier Leistungsträgern hätte in einigen Vorsaisons sicherlich nicht aufgefangen werden können.

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Aufgrund der vergangenen beiden Saisons und der Eindrücke aus den ersten beiden Spieltagen bin ich sogar bereit, dem effzeh für das Heimspiel gegen den SC Freiburg durchaus Siegchancen zu attestieren. Dabei geht es doch an einem Freitag unter Flutlicht (siehe Quizfrage) gegen den SC Freiburg, gegen den man die letzten vier Duelle allesamt glatt verlor. Die Kombination aus Umstand und Bilanz gegen den Gegner war früher schon Grund genug, die weiße Fahne zu hissen – morgen geht der effzeh allerdings mit breiter Brust ins Spiel und wird mit Sicherheit auf die lautstarke Unterstützung der zufriedenen Fanszene vertrauen können.

Freiburg: kein normaler Aufsteiger

Dass es dennoch im Rahmen des Möglichen liegt, dass der 1. FC Köln dieses Spiel morgen nicht als Sieger beendet, ist zu nicht unwesentlichen Teilen an der Qualität des Gegners zu attestieren. Der SC Freiburg, in den letzten Jahren als Fahrstuhlmannschaft unterwegs, wird nach dem mehr als vermeidbaren Abstieg 2015 alles daran setzen, sich wieder langfristig in der Bundesliga zu etablieren. Dafür nahmen die sportlichen Entscheidungsträger vor der Saison auch ein wenig Geld in die Hand, der Verein weist einen Ausgabenüberschuss in Höhe von fast fünf Millionen Euro auf. Die größte Aktivität fand dabei auf der Position des Innenverteidigers statt,  da der Abgang von Stammverteidiger Immanuel Höhn nach Darmstadt Handlungsbedarf aufzeigte. Die langfristigen Verletzungen von Torrejon und Kempf sorgten dann dafür, dass mit Georg Niedermeier ein weiterer bundesligaerfahrener Innenverteidiger verpflichtet wurde. Zuvor hatte der SCF bereits Manuel Gulde und Caglar Söyüncü unter Vertrag genommen. Anfang des Jahres hatte auch der effzeh Interesse am jungen Türken signalisiert. Eine weitere interessante Personalie im Kader der Freiburger ist Vincenzo Grifo, der nach zwei überragenden Zweitliga-Saisons jetzt auch endlich in der ersten Liga den Durchbruch schaffen will.

[perfectpullquote align=”left” cite=”” link=”” color=”” class=”” size=””]”Der alles überragende Star der Mannschaft ist allerdings der Trainer.”[/perfectpullquote]

Der Deutsch-Italiener brachte es in der letzten Spielzeit auf 29 Scorerpunkte (14 Tore, 15 Vorlagen) und insbesondere die von ihm getretenen Standardsituationen werden von Peter Stöger in der Besprechung thematisiert werden. Doch auch die Übersicht und Technik des Spielmachers können sich sehen lassen. Mit Nils Petersen verfügt Freiburg über einen weiteren überdurchschnittlich guten Offensivspieler, der zweiterfolgreichste Torschütze der vergangenen Zweitligasaison hat nach seiner Olympia-Teilnahme allerdings bisher nur zwei Joker-Einsätze zu verzeichnen (und traf prompt der Elfmeter gegen Mönchengladbach). Auch Maximilian Philipp ist für diese Saison einiges zuzutrauen, wovon sein Doppelpack gegen die Fohlen ein erstes Zeugnis war. Florian Niederlechner bringt ebenfalls genügend Potenzial mit, sich in der ersten Bundesliga zu etablieren.

Der alles überragende Star der Mannschaft ist allerdings der Trainer: mit Christian Streich verfügen die Badener nicht nur über einen hervorragenden Fachmann an der Seitenlinie, sondern auch über einen außergewöhnlichen Menschen. Die taktische Expertise des Trainers zeigte sich in den vergangenen Wochen, als der SCF intensiv mit dem Einstudieren der Dreierkette beschäftigt war und diese auch gleich am ersten Spieltag in Berlin anwenden ließ. Gegen Gladbach kehrten die Freiburger zur Viererkette zurück und es ist davon auszugehen, dass sich der gebürtige Südbadener auch für den Auftritt in Köln etwas wird einfallen lassen. Seine Mannschaft überzeugt seit Jahren durch eine gute Organisation und durchaus ansprechende Lösungsansätze für die Offensive. Von daher ist Freiburg kein normaler Aufsteiger, da die Spieler überwiegend bereits Erstligaerfahrungen sammeln konnten und der Abstieg vor zwei Jahren wie bereits erwähnt mehr als vermeidbar war. Peter Stöger äußerte sich in der Pressekonferenz ebenfalls sehr lobend über den Gegner, der “immer eine gute Ausrichtung” habe. Deswegen habe der Kölner Trainer auch einen großen Respekt vor der in Freiburg geleisteten Arbeit, da diese der in Köln durchaus gleicht.

 

[symple_toggle title=”Und sonst so?” state=”open”]

Der Kaderwert des SC Freiburg wird laut transfermarkt.de auf 43,5 Millionen Euro beziffert. Das Durchschnittsalter der Mannschaft liegt bei 25,2 Jahren.

Der effzeh ist nun seit sieben Bundesliga-Spielen ungeschlagen (drei Siege, vier Remis). Die letzte Niederlage des effzeh datiert vom April, als man im Derby gegen Bayer 04 Leverkusen unterlag.

Die Antwort auf die eingangs gestellte Quizfrage lautet natürlich: Petit. Der Portugiese erzielte beim 4:0-Erfolg gegen Hannover 96 im März 2011 per Freistoß das 1:0. Lassen wir jetzt einfach mal unkommentiert so stehen.

Über das Spiel wird ab 20:15Uhr auf unserem Twitter-Account @effzeh.com getickert!

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