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Vorspiel

Vorspiel #KOEFCA: Gegen den Fluch

Im Spiel gegen den FC Augsburg soll die Serie siegloser Spiele gegen die Fuggerstädter des 1. FC Köln unter Peter Stöger endlich reissen. Die Vorzeichen waren nie besser, jedoch kämpft der effzeh gegen die Grippe und den Fluch der ersten Halbzeit.

Mika Volkmann/Bongarts/Getty Images

Wir schreiben den zwölften Spieltag – oha, das klingt ja direkt wie Raumschiff Enterprise, wenn man es denn in der typischen Erzählerstimme der damaligen Sendung daherplappert. Als effzeh-Fan fügt man dem aber meist einen euphorischen Unterton hinzu, den der Blick auf die Tabelle unweigerlich in einem heraufbeschwört. Zwölf Spieltage, 21 Punkte, vierter Tabellenplatz, die Bauern geputzt – HA! Und unter der Woche noch schön zugeschaut, wie die Münchner in der osteuropäischen Provinz einen drauf bekommen haben. Schöner hätten die letzten Tage gar nicht vergehen können.

Nachspiel zum Derbysieg in Gladbach

Was der Chronist damit anmerken möchte: Uns Kölnern geht es gut und die Rahmenbedingungen passen dazu. Wir haben das Hinrundenziel gepackt und noch sieben Spiele vor der Brust. Es kann also nur ein Ziel geben: Die Weltherrschaft. Aber Obacht: Jetzt kommt der FC Augsburg und gegen den kann Stögers Pitter wohl nicht so gut. Seit dem Wiederaufstieg: Vier größtenteils unansehnliche Spiele, kein verdammter Sieg für den glorreichen effzeh.

Was war denn da los?

Jaja, der liebe FC Augsburg. Eines dieser wahren Wunderkinder, die ums Verrecken nicht absteigen wollen, obwohl es doch in jeder Saisonvorschau von den meisten Experten orakelmäßig heraufbeschworen wird. Die gleichen Experten wähnen aber auch Jahr für Jahr den HSV auf einem einstelligen Tabellenplatz und hielten vor der Saison die bescheidenen Bullen für einen ganz normalen Aufsteiger.

COLOGNE, GERMANY - DECEMBER 05: Anthony Modeste of Cologne disappointed during the Bundesliga match between 1. FC Koeln and FC Augsburg at RheinEnergieStadion on December 5, 2015 in Cologne, Germany. (Photo by Mika Volkmann/Bongarts/Getty Images)

Foto: Mika Volkmann/Bongarts/Getty Images

Ein Grund, warum die bayrischen Schwaben nicht absteigen, liegt wohl an einem ihrer liebsten Punktelieferanten – unserem heißgeliebten effzeh. So brachten es die Jungs mit dem Geißbock auf der Brust in sechs Bundesliga-Aufeinandertreffen gerade mal zu einem einzigen Sieg (noch unter Stooole Suuuulbackken), während man generös gleich drei Spiele herschenkte. Und was waren da für Dinger dabei: Esswein in der 90. Minute? Kein Problem. Bobadilla direkter Freistoß? Kein Problem. Kleine Ärgernisse um den Elfmeterpunkt? Es dünkt, dass Modeste noch ein kleines Hühnchen mit Hitz zu rupfen hat.

Es war eine dieser Begegnungen, die sich nahtlos in die Historie der verpfiffenen Spiele letzter Saison einfügte. Der seitdem geschehene Rest ist einigermaßen bekannt: Der damalige Trainer Weinzierl entschied sich für einen anderen Verein und hängte mit dem Wechsel zu Schalke symbolisch jegliche persönliche Titelambitionen an den Nagel. Der kölsche Stöger entschloss sich jedoch, dass er seine persönliche Serie von null Siegen gegen den FCA nicht stehen lassen kann. Nur deswegen steht der effzeh also heute so gut, der FCA als Zwölfter und Weinzierl (muss auf Schalke arbeiten) heute so schlecht dar.

Orakelspiele für den 1. FC Köln

Die effzeh-Saison könnte schöner nicht sein, finge ein Spiel gemeinhin direkt mit der zweiten Hälfte an. Gerade die letzten Partien gegen Frankfurt und Gladbach ließen die Einlieferungen in kölsche Krankenhäuser aufgrund von Tobsuchtsanfällen in die Höhe schnellen. Dabei erlebt man allzu häufig eine Mannschaft mit zwei Gesichtern, die erst – so scheint es zumindest – während der Halbzeitpause auf die Spielweise des Gegners reagiert und ihn danach dominiert. Das kann mal gut (Gladbach) oder mal schlecht (Frankfurt) ausgehen.

Foto: Mika Volkmann/Bongarts/Getty Images

Foto: Mika Volkmann/Bongarts/Getty Images

Der Heilsbringer kommt dabei meist in Form eines hochgewachsenen Franzosen daher, der seinen “nach sieben Spielen lege ich in der Saison eine Pause hin”-Fluch beendet zu haben scheint und nun trifft und trifft und trifft. Darüber hinaus hat Marcello Risse endlich einen Weg gefunden beim Freistoß den Körper über den Ball zu bekommen und bringt diese auf gekonnte Weise im Tor unter. Das wurde sogar von den Zuschauern der ARD bemerkt, was ihm die Auszeichnung “Tor des Monats Oktober” einbrachte und wie man im Spiel gegen Gladbach gesehen hat, wird auch die Wahl im November vermutlich wieder sehr einseitig ausfallen.

Wenn man etwas bezüglich der Torschützen bemäkeln möchte, dann einzig und allein die Tatsache, dass bis auf die zwei genannten und ein bis zwei zufällige andere Offensivkräfte diese Saison noch niemand Torgefahr ausstrahlt. Dadurch entsteht eine Abhängigkeit, die noch keiner Mannschaft auf lange Sicht gut getan hat. Mit dem FCA sollte jetzt eigentlich der richtige Gegner kommen, um alle Kritiker zum Schweigen bringen zu können. Vielleicht hilft ja wirklich die, an den Haaren herbeigezogene, Betrachtungsweise, dass das Hinrundenziel schon erreicht ist und man ja nun befreit aufspielen kann. Oder aber “hilft” es, dass der effzeh die Verletzung Lehmanns und die grassierende Grippewelle durch Kreativität in der Aufstellung begegnen muss. Man kann am Samstag auf jeden Fall Historisches schaffen. Vielleicht nicht für den effzeh – aber auf jeden Fall für Peter Stöger.

[accordions] [accordion title=”Personal” load=”show”]Mit Timo Horn, Dominic Maroh, Matthias Lehmann und Leonardo Bittencourt muss Peter Stöger in allen Mannschaftsteilen wichtige Leistungsträger ersetzen. Dadurch rutscht Jonas Hector auf die Sechs und vermutlich Simon Zoller in das linke Mittelfeld. Fraglich sind die grippegeschwächten Salih Özcan, Mergim Mavraj und Sven Müller sowie der am Fuß lädierte Filip Mladenovic. Auf Seiten der Gäste fehlen Gelios, Callsen-Bracker, Framberger, Friedrich, Gouweleeuw, Caiuby, Koo, M. Schuster, Bobadilla und Finnbogason. Hinteregger wird aufgrund eines Nasenbeinbruchs voraussichtlich mit Maske auflaufen. [/accordion] [accordion title=”Schiedsrichtergespann” load=”hide”]Die Partie wird von Markus Schmidt geleitet werden. Er pfiff den effzeh zuletzt beim 0:0 in Dortmund im März 2015 – nicht das schlechteste Zeichen. Insgesamt leitete der 43-jährige Stuttgarter schon 22 Partien mit Kölner Beteiligung: Zehn Siege stehen dabei sieben Remis und fünf Niederlagen gegenüber. [/accordion] [accordion title=”Bilanz” load=”hide”]Wurde im Text schon ausgiebig betrachtet. Aus effzeh-Sicht steht es 1-2-3. Der letzte Sieg datiert aus dem letzten Abstiegsjahr – nach einem Doppelpack von Poldi stand es am Ende 3:0. Unter Stöger selber wurden die beiden Unentschieden geholt (beide 0:0, beide in Augsburg), die zwei Aufeinandertreffen in Köln gewannen die Fuggerstädter . Rein statistisch also ein klarer Vorteil für die Augsburger.[/accordion] [/accordions]

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