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Sympathiebekundungen eines Werder-Fans

kimosch mag den effzeh. Nicht als Fan. Dafür hat er Werder. Wie er den effzeh ins Herz schloss, schreibt er für effzeh.com.

© effzeh.com

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In der Redaktion von effzeh.com kam die Idee auf, unregelmäßig Gastautoren dazu einzuladen, Artikel auf dieser Plattform zu veröffentlichen. Den Anfang macht Kim, der nicht nur über Fussball schreibt, sondern auch über das Leben im Allgemeinen, z.B. in seiner Blogserie “Ich bin’s, Dein Leben” – “Ach komm, geh weg…”. Kim alias Kimosch ist der Meinung, dass man die Lebensqualität einer Stadt an ihrer Kneipenkultur erkennt und außerdem ist er seit über 20 Jahren Werder-Fan.

Das Tolle an Kneipen ist ja: es gibt sie überall. Anders als beispielsweise den Kölner Dom. Den gibt es nur in Köln. Und da wird er wohl auch bleiben, sofern die Kölner Stadtplanung und die KVB nicht andere Pläne haben. Wobei in Stuttgart baut die Bahn ja auch einen Untergrundbahnhof. Vielleicht will man in Köln ja einen Untergrund-Dom? Könnte ich verstehen. Wirklich schön ist das Ding ja nicht, was da auf dem Bahnhofsvorplatz steht. Groß? Ja. Beeindruckend? Definitiv. Aber schön? Sieht ein bisschen aus wie eine zu groß gewachsene Kirche mit Akne, welche mit Zinksalbe behandelt wird und deshalb diese ungesunde Farbe entwickelt hat. Würde gut ein Stockwerk weiter nach unten passen. Dann hätte man in der Innenstadt auch mehr Platz. Zum Beispiel für eine ElbRheinphilharmonie. Den Rhein find ich übrigens toll. Am Wasser sitzen, Sonne tanken, Bier trinken. Da kochen bei mir Heimatgefühle hoch (Ich lebe nicht nur zwischen Nord- und Ostsee, sondern wurde auch, um es mit Olli Schulz zu sagen, „auf einem Krabbenbrötchen gezeugt“ und bin somit sehr heimatverbunden.).

Aber ich mag Köln nicht nur wegen des Rheins, sondern vor allem wegen des effzehs. Vor ein paar Jahren noch war mir der effzeh völlig egal. Ich hatte auch nichts gegen den effzeh. Aber auch nicht für den effzeh. Ich war diesem Verein gegenüber völlig emotionslos, ausgenommen natürlich Partien gegen Werder. Doch seit einiger Zeit mag ich den effzeh. Dabei spielt der Klub eher eine Nebenrolle, es liegt viel mehr an den Personen, für die der Klub eine Hauptrolle spielt. Allen voran an den Jungs von effzeh.com. Wie kann man diesen Haufen Bekloppter auch nicht mögen? Wer nach einer 6:2-Niederlage gegen den HSV (ausgerechnet der HSV) so mitreißend vom „Europapokaaal“ singt, hat sofort einen Platz in meinem grünweißen Herzen sicher. Geschehen ist das Ganze vor 2 Jahren an einem schönen Tag in Hamburg, viel Bier floß die Kehlen hinunter, Kölsch gab es nämlich nicht, und seitdem interessiere ich mich für den effzeh. Besonders hängen geblieben von diesem Tag ist nicht nur das „Europapokaaal“, sondern vor allem das immer wieder lautstark skandierte „Erster Fußballclub Köln“. Das hat sich so sehr eingebrannt, dass ich es noch heute ab und an unbewusst vor mich her murmel, was in meiner weitestgehend effzehfreien Heimat immer wieder zu Irritationen führt.

Egal, was dieser Verein künftig macht. Ob er bis in die 5.Liga runtergeht oder die Champions League gewinnt. Ob der Kölner Dom bis zum Erdkern versinkt, der Rhein versiegt und man in Köln anfängt Pils zu brauen. Egal was. Ich werde den effzeh mögen. Weil ich die effzeh-Fans mag.

In ein paar Wochen kommt mich einer dieser effzeh-Fans besuchen. Dann schauen wir uns den größten Marktplatz Deutschlands an, auf welchen locker ein Dom passen würde. Setzen uns an die Nordsee, frieren in der Wintersonne, trinken Bier. Und dann gehen wir in eine Kneipe. Denn Kneipen… die gibt es überall.

 

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