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Geißbockheim

Stöger setzt an den Schwachstellen an

Wir waren heute mal wieder mal am Geißbockheim, um uns einen Eindruck vom Training zu machen. Rolf berichtet aus dem Grüngürtel.

© Sebastian Bahr / www.diebahrnausen.de

GBH – Nach dem heftigen Regen der letzten Tage strahlte heute die Sonne über dem Hennes-Grün. Diesmal war kein Auflauf an den Banden, sondern ca. 150 Leute beobachteten das Training, darunter auch die gesamte Kölner Medien-Meute. Ebenfalls ein Auge auf das Gelände warfen Jörg Schmadtke und Präsident Spinner.

 © Sebastian Bahr / www.diebahrnausen.de

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Der Kader war vollzählig auf dem Grün und wurde ergänzt durch Lucas Cueto. Ebenfalls vollzählig das Trainer- und Funktionsteam.

Das erfreuliche zuerst – auf dem Nachbarplatz machte Slawomir Peszko zusammen mit Benjamin Kugel ein individuelles Laufprogramm, auch leichte Übungen mit dem Ball wurden eingebunden. Laut Informationen von anderen Trainingsbeobachtern ist Patrick Helmes deutlich weiter. Bei ihm ist damit zu rechnen, das er nach der Länderspielpause wieder zum Kader stoßen wird.

Nach dem obligatorischen Warm-Up übernahm Schmid die Führung. Der Kader wurde in zwei Gruppen geteilt und übte Passen in der Bewegung und das ziemlich ausführlich. Die drei Torhüter machten ihr spezielles Trainingsprogram, Augenmerk lag hier auf das Herauslaufen und sauberen Abfangen von Flanken in der Luft und am Boden.

Anschließend übten die beiden Gruppen schnellen Spielaufbau über das Mittelfeld und die Außenbahnen. Ziel der Übung war es sicher und schnell aus der Defensive mit sauberem Kurzpassspiel auf die Flügel zu kommen und von dort mit harten Flanken bzw. Vorlagen die Stürmer bzw. die nachrückenden Mittelfeldspieler vor dem 16er in gute Abschlusspositionen zu bringen. Abschlüsse sind das Thema und immer noch nicht optimal, aber schon deutlich besser als bei den vorherigen Trainings. Stöger setzte bei den Übungen in der IV auf die Pärchen Maroh/Mavraj und Wimmer/Kalas, das defensiven Mittelfeld bildete er mit Lehmann/Gerhardt und Matu/Vogt. Gerade Gerhardt überzeugte mit sehr kreativen, schnellen, aber sicheren Aufbauspiel. Auch Vogt spielte deutlich schneller als die Doppel-6 aus dem Hamburg-Spiel. Bei den Abschlüssen überzeugte Lucas Cueto, aber auch Ujah und Osako zeigten sich bissiger, Zoller war bemüht, aber er sollte endlich mal die latente Bremse lösen. Keine Sorgen muss man sich um den IV-Block machen, alle vier überzeugten durch guten Aufbau, Präsenz und sauberes Passen. Gut unterwegs war heute auch Bard Finne, der auch seine Körpersprache deutlich verbessert hat. Stöger ließ sowohl offensivere Angriffsvarianten (mit Halfar in Mittelfeld) als auch defensivere üben, außerdem gab es einen Wechsel zwischen Aufbau durch die Mitte als auch über Diagonalpässe auf die Außenbahnen.

Weiter ging es in zwei Runden x gegen 1 oder 2, hier kam der Spaß nicht zu kurz. Man muss sagen es wiurde konzentriert gearbeitet, aber die Gruppe erscheint homogen.

Fazit

Stöger hat aus der Auftaktpartie seine Schlüsse gezogen:

Schluss 1: schnelleres, kreatives Aufbauspiel mit verschiedenen Varianten und Überraschungen
Schluss 2: Mischung der Doppel-6 zwischen den Polen konsequentes Abräumen
und kreativen Impulsen
Schluss 3: Flankentraining für die Torhüter
Schluss 4: schnellerer, zielgerichteter Abschluss

© effzeh.com

© effzeh.com

Außerdem liefen die Prozesse deutlich schneller ab, als noch in der Vorwoche, die Zügel wurden offensichtlich angezogen.
Noch etwas zu den Kiebitzen. Gemeinhin sind diese als Meckerköppe verschrien und Rentner auf Flucht von zuhause. Sicher gibt es die, aber die Mehrzahl hat in früheren Jahren selber höherklassig Fußball gespielt und ist zudem im Verein sehr gut verdrahtet, auch im Nachwuchsbereich. Spricht man mit Ihnen, so sind diese grundsätzlich mit der Entwicklung zufrieden. Sie erkennen, dass ein deutlicher Qualitätssprung in der Trainingsarbeit stattgefunden hat. Sie erklären sich dies auch damit dass gerade die jungen Spieler deutlich besser ausgebildet in den Trainingsbetrieb einsteigen. Ihnen gefällt nicht die defensive Doppel-6 Lehmann und Matu, nicht aufgrund ihrer Abräumerfähigkeiten, sondern der mangelnden Kreativität nach vorne und das es dadurch zu Problemen im offensiven Mittelfeld kommt. Zudem sind diese aufgrund ihres körperlichen Spiels der Auslöser für deutlich mehr Fouls und damit zu Freistößen aus dem Halbfeld. Die meisten bevorzugen eine Doppel-6 mit Gerhardt und Vogt. Gerade Vogt wird aufgrund seiner körperlichen Präsenz geschätzt. Außerdem sehen sie mit Sorge das auf links vor Jonas Hector kein passender Mitspieler agiert, dadurch wird viel von der Qualität Hectors genommen und das Spiel läuft einseitiger und dadurch schneller ausrechenbar für den Gegner. Lucas Cueto ist aus Sicht der meisten Beobachter mit sehr viel Talent ausgestattet, aber er braucht noch eine Saison, sehr gut bei ihm sei das er ohne Anlaufprobleme Bestandteil des Kaders geworden ist.

 

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