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Nachspiel

Souverän wie nie zuvor

Im letzten Spiel der Saison schafft der effzeh die 40 Punkte Hürde und stellt somit die Weichen für eine goldene Zukunft. Das schmeckt nach mehr. Oder doch nicht?

Foto: Dirk Unschuld
Foto Credits: Dirk Unschuld

Foto Credits: Dirk Unschuld

Während es auf den meisten anderen Plätzen an diesem Samstagnachmittag noch um richtig viel ging, waren beim Spiel unserer Kölner gegen die Wölfe aus Niedersachsen die interessantesten Fragen ob der effzeh die 40 Punkte Marke knackt und ob Bas Dost doch noch Torschützenkönig werden könne. Da nur eines der Ziele erreicht wurde, gratulieren wir Alexander Meier herzlich zur Kanone. In diesem Sinne das effzeh.com Nachspiel zur Saison und dem Heimunentschieden gegen die VfL Wolfsburg-Fußball GmbH.

Ausgangslage

Hachja….was hatten wir noch vor drei Jahren für einen Trubel als es auf die letzten Spiele zuging. Unter der Woche verbrachte man auch jede Ruhephase mit einem Puls von 120 und halb Köln bekam Herpes wenn man nur an das kommende Wochenende dachte. Man wusste einfach, dass es jetzt in jedem Spiel um die Wurst gehen würde und dass der effzeh sich in vergangenen knappen Spielzeiten nicht gerade mit Ruhm bekleckert hatte. Und im Jahr 2015? An diesem Samstagnachmittag stellte sich bei Vielen doch ernsthaft die Frage, ob sie nicht eher auf Konferenz umschalten sollten – gesetz dem Fall, dass sie keine Karten für das Stadion ergattern konnten. Denn der 6er Abstiegskampf versprach genau jenes, was man in Köln nun seit drei Spielzeiten nicht mehr kennt: Spannung bis zum Schluss.

Mit dem VfL kam der eigentlich schon feststehende Vizemeister nach Köln. Vor und unter der Saison hatte die GmbH als Tochter eines Weltautokonzerns zig Millionen in Spieler investiert und hat beeindruckend untermauert, dass Geld eben doch Tore schießen kann. Auch wenn der teuerste Zugang dank Formschwäche nur als Einwechselspieler glänzen kann. Der Star ist unterdessen ein Belgier, der locker flockig jedweden Assistrekord in die Tasche gesteckt hat und eine überragende Saison gespielt hat. Auch wenn es wehtut muss man sagen, dass es oft Spaß gemacht hat dem VfL beim Spielen zuzuschauen.

Der effzeh hingegen ist in dieser Saison das genaue Gegenteil. Der gesamte Kaderwert entspricht ziemlich genau der Ablösesumme von Schürrle und die Spielweise folgt der Doktrine zunächst mal keine Gegentore einzufangen. Aus dieser Grundsicherung schießt man dann vielleicht ein oder zwei Tore, die zum Sieg reichen müssen. Mit dieser “Stögerschen” Spielweise schaffte man aber überragende 39 Punkte und ließ Mannschaften, die einen deutlich vielversprechenderen Kader haben, hinter sich.

Trotzdem waren die Weichen vor dem Spiel wie so oft auf ein Unentschieden oder eine knappe Niederlage gestellt. Zu groß schien doch die spielerische Überlegenheit des großen autostädtischen Kaders.

Spielverlauf

Foto Credits: Dirk Unschuld

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Bevor der Anpfiff ertönte, war es für den effzeh Zeit, fünf verdiente Spieler zu verabschieden. Ujah, Wimmer, Matuschyk, Bröker und Deyverson erhielten alle ein Strüssche und eine Collage. Gerade die Dienste des Österreichers werden wir sehr vermissen, hat er sich doch mit seiner grundsoliden Spielweise und seiner lockeren Art in die Herzen der Kölner gespielt. Jedoch muss man auch das riesige “return on investment” sehen, da eine Ablöse von sieben bis acht Mio. die Runde macht. Mehr als ein offenes Geheimnis ist sein neuer Arbeitgeber: Tottenham Hotspurs.

Zum Spielverlauf ließe sich nun eine Menge schreiben. Schlussendlich war es ein super Saisonabschluss. In Führung gegangen (Osako 3. Minute durch tolle Vorarbeit von Risse), dann zwei Nackenschläge eingefangen (Luiz Gustavo (8.) und Perisic (15.)), dem imensen Ballbesitz des VfL widerstanden und dann in der zweiten Hälfte den Ausgleich erzwungen (Peszko bzw. Knoche (61.) nach wiederum toller Vorbereitung durch Risse und Bröker).

Zum Abschluss spielten Brings, Cat Ballou und Kasalla und somit wurde den Fans im weiten Rund zu Müngersdorf eine Menge geboten.

(Saison-) Fazit

Der effzeh beendet eine schlussendlich herausragende Saison mit 40 Punkten auf dem zwölften Platz. Witzigerweise genauso viele Punkte wie Mainz05, die ja immer dann als Vorbild herhalten müssen, wenn die Rede von Konstanz und Seriösität ist. Hat man dieses Ziel also jetzt erreicht? Also wirklich etwas grundsolides aufzustellen und folgerichtig in der nächsten Saison die Europapokalplätze anzuvisieren? Mitnichten. Die Abgänge von Wimmer und Ujah zeigen es: Der effzeh ist trotz großen Namens nur ein kleiner Verein im Haifischbecken Oberklasseprofifußball. Noch muss man sich damit zufrieden geben eine Mannschaft aus gestandenen Mittelklassefußballern und perspektivreichen Talenten zusammenzustellen. Letzere müssen dann als Profitgeber fungieren. Nur so kann man die Misswirtschaft der letzten Jahre egalisieren. Zieht dieses System, hat der Verein aufgrund seiner großen Fanbase und des überdurchschnittlichen Publikumsandrangs eine glänzende Perspektive. Jetzt muss man sich mit 40 Punkten zufrieden geben. Nicht nur das. Man kann unglaublich stolz auf diese Mannschaft und seine Hinterleute sein. Sie haben innerhalb ihrer Möglichkeiten unglaublich viel geleistet.

Daher danken wir von effzeh.com dem Verein für eine unglaubliche Saison und freuen uns schon auf den August. Dann schallt es wieder laut durch Müngersdorf:

COME ON EFFZEEEEEEEHHHHHH!!!!!!!

Foto Credits: Dirk Unschuld

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