Damals war ich schon bekloppt: ein Spiel herauszutippen, an dem mein FC den Aufstieg schafft, um bei den Feierlichkeiten vor Ort zu sein. Frühzeitig die Karten sichern und so. Ich war bisher immer bei jeder FC-Feier dabei. Wenn‘s dann was zu feiern gab. Gab‘s ja nicht oft, in letzter Zeit wenn dann nur Aufstiege. Aber „nur“ ist auch jetzt nicht wirklich adäquat ausgedrückt. Jedenfalls rechnete ich im März 2008 mir die Tabelle aus und kam zu dem Schluss, man müsste eigentlich am 33. Spieltag das Ding im Sack haben. Keinesfalls früher, dafür war man zu inkonstant – später aber auch nicht, weil dann wäre der Aufstiegszug abgefahren, weil man am letzten Spieltag in Lautern ran musste und wir wissen ja alle Bescheid was Köln und Kaiserslautern betrifft.
Jedenfalls kaufte ich mir die Tickets vor lauter Überzeugung. Man war gerade auf Platz 5 abgerutscht durch ein glückliches Unentschieden gegen die Unsympathischen vom Niederrhein. Irgendwie war die ganze Saison seltsam komisch, trotz Daum. Irgendwie unrund:
20. Spieltag | 15.02.08 | FC Carl Zeiss Jena | – | 1. FC Köln | 1:3 (0:1) | |||
21. Spieltag | 22.02.08 | 1. FC Köln | – | TSV 1860 München | 0:0 (0:0) | |||
22. Spieltag | 29.02.08 | SpVgg Greuther Fürth | – | 1. FC Köln | 2:2 (1:2) | |||
23. Spieltag | 09.03.08 | 1. FC Köln | – | TuS Koblenz | 1:0 (0:0) | |||
24. Spieltag | 17.03.08 | SC Freiburg | – | 1. FC Köln | 1:0 (0:0) | |||
25. Spieltag | 23.03.08 | 1. FC Köln | – | SV Wehen Wiesbaden | 2:1 (2:1) | |||
26. Spieltag | 30.03.08 | Kickers Offenbach | – | 1. FC Köln | 1:3 (1:1) | |||
Ich als überzeugter Optimist dachte aber so bei mir, die Heimspiele, die gewinnen sie. Das würde reichen. Wird zwar nicht einfach aber das würde reichen. Die Heimspiele also. Vielleicht noch ein Auswärtsspiel und dann abfeiern auf den Ringen, in der Altstadt oder auf dem Dom!
Blick ich heute zurück könnte man annehmen Roda Antars erstes Saisontor für den FC gegen Wehen-Wiesbaden brachte die Wende. 2-1 Sieg gegen ein Überraschungsteam der 2. Liga. Ab dem 23.März schien nur noch die Sonne. Fallrückzieher, Tor des Jahres! Das war die Wende. Antars Traumtor und Broichs Loch in der Lunge!
Das Ende der Geschichte kennen wir alle. Ich sollte recht behalten. Am 11.05. 2008 stieg der FC durch ein 2:0 Heimsieg gegen den FSV Mainz 05 und Jürgen Klopp auf. Mit 60 Punkten. Sechzig! In Lautern verlor man natürlich wie immer! Dabei hätte man sie in die 3. Liga befördern können, aber das ist ein ganz anderes Thema!
Was das mit dem Spiel gegen den KSC zu tun hat?
Nicht sehr viel! Außer dass der KSC auch eine kleine Überraschung ist, wie damals Wehen. Die Stimmung rund in und um Köln annähernd identisch ist wie im Frühjahr 2008. Die Saison neigt sich dem Ende entgegen und alle fangen an rumzurechnen. Man spricht von „Schneckenrennen“ und „Gewinnern des Spieltags“. Nervosität aller Orten. Selbst Müngerdorf pfeift manchmal.
Zeit für eine positive Meldung. Zeit für so ein Wehen Wiesbaden 2.0!
Zeit für einen zweiten Roda Antar, für etwas Spektakuläres.
Es wird Zeit ein positives Zeichen zu setzen.
Zeit für Matze Lehmann einen Schuss aus 40 Meter abzufeuern. In den Winkel. Zum beruhigenden 2:0!
Zeit für Helden.
Ausgangslage
Zum wiederholten mal ein BIGPOINT. Die Spiele werden weniger und der FC kann im günstigsten Fall seinen Vorsprung ausbauen. Wieder einmal ausbauen, wieder vor fast vollen Rängen, wieder einmal fast in Bestbesetzung. Nach dem Unentschieden gegen Aalen lastet jetzt -erstmals seit längerer Zeit- Druck auf Stögers junge Mannschaft! Die „Front-Four“ trifft seit längerem nicht mehr und die spielerische Leichtigkeit war in diesem Jahr kaum zu sehen – zudem spielte man zu oft Unentschieden und es wird mal wieder Zeit für einen Dreier.
Trotz all dieser Widrigkeiten hat es der 1.FC Köln geschafft den Abstand auf die ärgsten Verfolger zu halten. Das allein ist fast schon eine Sensation.
Jetzt braucht man „Eier“ würde Kahn sagen, gerade weil eine Mannschaft –ein Aufsteiger – nach Müngersdorf kommt, die schon alles erreicht hat. Eine Mannschaft die unbeschwert aufspielen kann. Klar, Kauczinskis Mannschaft kann rein rechnerisch auch noch aufsteigen, das ist aber nicht das primäre Ziel der sympathischen Truppe. Der Aufsteiger überzeugt durch mannschaftliche Geschlossenheit: Zielstrebig im Angriff und kompakt hinten drin. Ein anderes Kaliber als viele Mannschaften in Müngersdorf, die schon Punkte entführt haben.
Hier gilt als Warnung das Hinspiel, das der FC mit „Ach und Krach“ 2:1 für sich entschied. Irgendwie durch Brecko und zwei verschossenen Elfmetern.
Personal
In der Endphase einer Saison, wo es um alles geht, sollten uns Personalien nur am Rande interessieren, auch weil der glorreiche FC im Gros von größerem Verletzungspech verschont blieb und Peter Stöger genug Qualität auf der Bank sitzen hat. Exemplarisch hierfür stehen die Einwechselungen von Nagasawa und Finne vom letzten Samstag, die spürbar das FC spiel beflügelten. Es ist also egal wer aufläuft!!! Der Coach kann fast aus dem Vollen schöpfen – nur Thomas Bröker laboriert noch an seinem Innenbandanriss im Knie. Marcel Risse hingegen wurde heute beim Mannschaftstraining gesichtet, für die Startelf wird es nach seiner Verletzung wohl dennoch nicht reichen.
Der KSC muß in Müngersdorf auf Kempe (Muskelverletzung im Oberschenkel), Varnhagen (Rückenprobleme) verzichten, ansonsten sind alle an Bord.
Wir rätseln mal die Aufstellungen und haben wie immer nicht wirklich Ahnung:
1.FC Köln: Horn – Brecko, Maroh, Wimmer, Hector – M. Lehmann – Finne, D. Halfar, Nagasawa, Ujah – Helmes
Karlsruher SC: Orlishausen – Klingmann, Gulde, Mauersberger, Schwertfeger – Yabo, Peitz – Torres, Nazarov, G. Krebs – van der Biezen
Schiedsrichter:
Die Partie wird von Markus Schmidt (Stuttgart) geleitet. Ein erfahrener Mann kann nur gut sein, zumal er in dieser Saison den FC Heimsieg gegen Aue (4-1) und den FC Auswärtssieg in Pauli (3:0) pfiff. Letzte Saison war er beim Sieg in München beim TSV 1860 (2:0) der Verantwortliche Referee.
Ausblick
Die Weisheit „Das nächste Spiel ist immer das schwierigste“ bewahrheitet sich für unseren effzeh. Mit dem Karlsruher SC kommt der undankbarste Gegner nach Köln den man gerade bespielen kann und das in einer Situation in der man endlich sich Luft verschaffen könnte im Kampf um den Aufstieg.
Karlsruhe hat alles schon erreicht, der effzeh noch nichts.
Es wird kein schönes Spiel werden, auch wenn VERDI streikt, alle anderen wieder mal für den FC spielen und Karlsruhe einen schlechten Tag erwischt. Das wird ein Krampf am frühen Mittwochabend. Egal: Das sollten wir Fans dennoch aushalten. Am Ende zählen nur die drei Punkte. Egal wie.
Lehmann aus 40 Metern oder anders. Ein Sieg wird beflügeln und dann werden die Löwen sehen, zu welch schönem Fußball unsere Götter in Weiß in der Lage sind. Davon sollten wir ausgehen und ich bin sicher:
Es wird alles so einfach wie möglich, aber nicht einfacher!
Am Ende wird es reichen.
Wir sehen uns in der Altstadt, auf den Ringen oder auf dem Dom.
Im April 2014 gegen den VfL Bochum!
Ich habs reserviert!
Come On Effzeh!
Stimmen zum Spiel
Lukas: „Spielt der Dundee eigentlich noch?“
Thomas: „Die drittbeste Defensive zu Gast bei der besten. Klingt, als könnten sich die FC-Fans auf ein Offensivspektakel vom Allerfeinsten freuen. Es bleibt gerade in Müngersdorf sehr, sehr zäh: Nagasawa rumpelt uns zum 1:0-Sieg!“
Patrick: „Pessimismus ist jetzt vorbei. Jetzt geht’s los. Aber erst geht der KSC in Führung. Danach geben die weißen Götter richtig Gas und machen noch vier Dinger. 4:1.“
Stefan: „Zwei Spiele ohne eigenen Treffer sind eindeutig genug! Es ist mir ******egal, wie der Ball am Mittwoch den Weg ins KSC-Tor findet, Hauptsache die Murmel geht endlich mal wieder rein! Würde mich freuen, wenn Captain Tsubasa daran maßgeblich beteiligt wäre! Guter Mann, der uns noch viel Freude bereiten wird! 1:0 Mund abputzen, weitermachen!“
Luka: „Ach so, ja, das Spiel gegen den KSC. An das man sich später noch erinnern wird. Weil der effzeh da 3:0 gewann. Weil der effzeh da endgültig auf den Pfad des Aufstiegs zurückkehrte. Damals, beim Spiel gegen den KSC.“
Gero: „Es gibt genau ein FC-Spiel der laufenden Saison, das ich nicht gesehen habe – es ist die Partie KSC vs. effzeh. Falls mir also jemand das Spiel auf DVD kopieren kann, wäre ich für einen entsprechenden Hinweis dankbar. Ich revanchiere mich dann mit einer Kopie des 4:0-Heimsieges gegen des KSC. Falls das wegen eines fünften oder sechsten effzeh-Tores doch nicht so wie prognostiziert eintreffen sollte, dann erstelle ich halt eine DVD vom Heimsieg gegen Union Berlin – der war auch schön.“