Schäfer, Overath, Podolski und Co.: Die große Story der WM-Torschützen des 1. FC Köln
Die Geschichte des deutschen Fußballs bei Weltmeisterschaften ist untrennbar auch immer mit dem 1. FC Köln verbunden – Ralf Friedrichs zeichnet nach, wie die effzeh-Spieler Turniere durch ihre Tore prägten und unternimmt eine Zeitreise von 1954 bis 2014.
Und auch dort sorgten die FC-Jungs für Furore, „Litti“ erzielte zunächst die 1:0-Führung gegen Platini und Co. Die Franzosen konnten ausgleichen und gingen in der Verlängerung gar mit 3:1 in Führung, ehe Rummenigge nach Littbarski-Vorlage verkürzte und kurze Zeit später Klaus Fischer mit einem Fallrückzieher (natürlich) – auch hier war Littbarski an der Vorbereitung beteiligt – ausgleichen konnte. Das Elfmeterschießen entschied Deutschland dann für sich – hier überzeugte FC-Torwart Schumacher sportlich, indem er zweimal parierte und auch Littbarski konnte seinen Elfmeter verwandeln. Im Endspiel gegen Italien war die DFB-Auswahl dann chancenlos und ging 1:3 unter, ein Sieg wäre trotz des großen Spiels gegen die Franzosen unter dem Strich auch nicht verdient gewesen.
Der kölsche Düsseldorfer trifft
Vier Jahre später, bei der Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko, trug sich mit Klaus Allofs ein neuer FC-Name in die WM-Torjägerliste ein. Der geborene Düsseldorfer war von 1981 bis 1987 in Köln heimisch, wurde Leistungsträger und Kapitän und absolvierte immerhin 29 seiner 59 Länderspiele als FC-Aktiver. Im Auftaktspiel am 4. Juni gegen Uruguay war Deutschland nach einem schweren Fehler von Lothar Matthäus in Rückstand geraten, bis Allofs – fast noch von Rudi Völler behindert – in der 84. Minute zum vielumjubelten Ausgleich traf. Die Auftaktniederlage wurde damit in der Gluthitze von Querétaro so eben noch abgewendet.
Der Kölner Klaus Allofs jubelt | Foto: STAFF/AFP/Getty Images
Vier Tage später liefen die Männer von Teamchef Franz Beckenbauer gegen Schottland erneut einem Rückstand hinterher, ehe zunächst Völler ausglich. In der zweiten Halbzeit war es dann erneut Klaus Allofs, der den Endstand herbeiführte. Sein Treffer sicherte den wichtigen Sieg und quasi das Weiterkommen nach der Vorrunde, die anschließende Niederlage gegen Dänemark konnte man verschmerzen. Im Viertelfinale dann erneut Jubel um einen FC-Spieler: Pierre Littbarski verwandelte den entscheidenden Elfmeter im Viertelfinale gegen Gastgeber Mexiko. FC-Torhüter Toni Schumacher hatte „Litti“ durch zwei gehaltene Elfmeter die Gelegenheit gegeben, sich als Matchwinner auszuzeichnen. In den offiziellen Torjägerlisten tauchen jedoch Tore aus Elfmeterschießen nie auf, daher wurden sie auch in der FC-Bilanz nicht mitgezählt.
Litti, Icke und Bodo: Die nächste Generation
Das Beckenbauer-Team erreichte nach einem überraschenden Erfolg im Halbfinale über hochfavorisierte Franzosen erneut das Endspiel, war aber gegen Maradona in Bestform und seinen argentinischen Zuarbeitern trotz großem Kampf berechtigterweise unterlegen. FC-Torwart Schumacher, der zuvor großen Anteil am Finaleinzug hatte, erlebte genau dort leider einen „gebrauchten Tag“ und verschuldete bei der 3:2-Niederlage mindestens einen Treffer der Argentinier.
Die Weltmeisterschaft in Italien 1990 wurde bekanntermaßen für deutsche, aber auch für kölsche Kicker zu einem großen Fest. Nach teils großartigen Spielen u.a. im Achtelfinale gegen Holland oder im Halbfinale gegen England, als FC-Torwart Bodo Illgner einen Elfmeter hielt, wurde das Finale von Rom gegen Argentinien erreicht. Gleich drei FC-Spieler waren von Anfang bis Ende mit dabei. Bodo Illgner, Pierre Littbarski und Thomas Häßler hielten nach dem 1:0 Sieg über Argentinien am Ende den Weltpokal in die Höhe. Littbarski erzielte dabei fast ein tolles Tor, in Minute 46 tanzte er auf unnachahmliche Weise drei Argentinier aus, zog aus 16 Metern ab und verfehlte den Kasten nur um Zentimeter.
Nach Littbarskis Tor beginnt eine lange Wartens- und Leidenszeit
Dennoch mussten die FC-Fans auf einen Treffer ihrer Jungs bei dieser WM nicht verzichten. Im Vorrundenspiel gegen Kolumbien war es schließlich Pierre Littbarski vergönnt, dem wohl verrücktesten Torwart der WM-Geschichte – René Higuita – kurz vor Schluss einen Ball zum 1:0 ins Netz zu legen. Für den Sieg reichte dies aber nicht, da Kolumbien mit dem Schlusspfiff noch ausgleichen konnte. Der DFB-Elf konnte es egal sein, sie war nach zuvor zwei Vorrundensiegen bereits locker für das Achtelfinale qualifiziert.
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