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Rudelbildung

Rudelbildung zur Transferphase: “Keep calm and trust Schmöger”

Die abgelaufene Transferphase des 1. FC Köln ruft hitzige Diskussionen hervor, auch bei uns in der Redaktion. Unsere Rudelbildung debattiert über Fehlinvestitionen, Stammtisch-Meinungen und Vertrauensvorschüsse rund um den Transfersommer des effzeh.

“Nur bei passenden Gelegenheiten zuschlagen”

Thomas: Die ersten beiden Niederlagen haben aus meiner Sicht damit recht wenig zu tun. Der Bedarf war ja auch schon während der vergangenen Saison offensichtlich. Und das haben die Verantwortlichen doch ähnlich gesehen: Im letzten Sommer wurde lange an Salif Sanè gebaggert, diesmal war es Mark Uth. Einen Plan B gab es in beiden Fällen offenbar nicht. Und das finde ich angesichts der einmaligen Ausgangslage doch enttäuschend.

Severin: Jetzt lasst den Dom doch mal in Kölle, Jungs und Mädels. Das ist hier nicht der Fußball Manager von EA, sondern das reale Leben. Spieler, die uns klar verstärken würden, sind nicht leicht zu kriegen, auch nicht mit der Europa League im Rücken. Gerade angesichts der horrenden Preise (wer legt bitte für eine Krampe wie Bebou fünf Millionen Euro auf den Tisch?), die aktuell aufgerufen werden, ist es sinnvoll, nur bei passenden Gelegenheiten zuzuschlagen. Und wenn es die nicht gab, dann ist es richtig, Verzicht zu üben. Ich denke aufgrund der letzten Jahre gilt: Keep calm and trust Schmöger.

Stoeger Horn Cordoba

Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images

“Die Planung ist fahrlässig!”

Christopher: Ich finde diese Transferperiode noch enttäuschender als die letzte. Um es ganz deutlich zu sagen: wir haben Anthony Modeste durch Jhon Cordoba bei einer sonst praktisch gleich bleibenden Startelf ersetzt. Es wurden fast 20 Millionen Euro in Abwehrtalente investiert, obwohl spätestens seit dem Gerhardt-Abgang eine gewaltige Lücke im zentralen Mittelfeld klafft. Ich halte auch wenig davon, Jonas Hector im defensiven Mittelfeld einzusetzen, weil er da ähnlich wie Philipp Lahm einfach nicht annähernd so stark ist wie als Außenverteidiger. Da es noch genügend Geld gibt, muss ich mich vielen hier anschließen und sagen, dass ich von der sportlichen Leitung extrem enttäuscht bin und diese Planung für fahrlässig halte. Insbesondere weil es dieses Jahr keinen klaren Absteiger gibt, hätten wir positionsbezogen viel stärker nachlegen müssen. Ob wir ein Abstiegskandidat sind, kann man jetzt noch nicht sagen, aber Platz 15 würde ich heute unterschreiben.

Sarah: Gut, einigen wir uns darauf, dass man zwischen dem Einkaufsverhalten Schmadtkes im Sommer und den zwei Niederlagen bisher trennen muss. Kommen wir kurz darauf, was Arne eingangs aufwarf: Das Ergebnis der letzten Saison war sehr schmeichelhaft für den FC und wir haben sicherlich „über unsere Verhältnisse gelebt“. Der Modeste-Abgang schmerzt sportlich und er wird meiner Meinung nach auch nicht im Laufe der Saison zu 100 Prozent zu ersetzen sein. Wir werden in dieser Saison viel weniger Tore machen als letzte Saison, darauf sollten wir uns einstellen. Wenn ich aber wie nach dem HSV-Spiel Pfiffe von der Tribüne höre (und damit meine ich sicher nicht die Südkurve), dann regt mich das maßlos auf.

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Pfiffe gegen die eigenen Spieler will ich in unserem Müngersdorf nicht hören und erst recht nicht in der aktuellen Situation. Dass wir uns mit einer verstärkten Defensive gute und vor allem junge Talente geholt haben, ist generell nicht falsch, doch der Druck, auf anderen Positionen nachzulegen – wie dem offensiven Mittelfeld –  erschließt sich auch mir. Aber wie Severin sagt: Man muss auch gucken, was der Markt hergibt. Wenn Schmadtke sich einen backen könnte, hätte er das sicher getan. Ihr seht, ich bin auch etwas ratlos und harre mal der Dinge, die da kommen.

“Stammtisch-Meinungen gehen gegen den Strich”

Martin: Ich muss an dieser Stelle auch mal einwenden, dass mir momentan auch einige Stammtisch-Meinungen ein wenig gegen den Strich gehen. Sätze wie “Warum werden die Talente nicht endlich eingesetzt?”, bei denen ich denke, dass es der Entwicklung von Jungs wie Nartey oder Özcan nicht unbedingt förderlich wäre, nach zwei Auftaktniederlagen plötzlich auf einer Schlüsselposition ins kalte Wasser geworfen zu werden. Was bringen eigentlich diese Stammtisch-Meinungen?

Der Druck, auf anderen Positionen nachzulegen – wie dem offensiven  Mittelfeld –  erschließt sich auch mir. Aber wie Severin sagt: Man muss auch gucken, was der Markt hergibt. Wenn Schmadtke sich einen backen könnte, hätte er das sicher getan. Ihr seht, ich bin auch etwas ratlos und harre mal der Dinge, die da kommen.

Oder dieses “Wir brauchen einen waschechten Zehner”. Kann mir einer auf der Stelle fünf klassische Zehner auf Weltklasseniveau nennen? Nein, weil es die auch bei Real, Barca oder Juve nicht mehr gibt. Wo soll der effzeh plötzlich einen herbekommen? Zumal Osako für mich schon relativ nah an dieses Ideal herankommt. Und zu diesen Meinungen zählt es auch, den effzeh schon jetzt zum Abstiegskandidaten zu erklären, wenn nicht noch mindestens drei Neue kommen. Also einfach mal abwarten.

Auf der nächsten Seite: Klagen auf hohem Niveau und junge Leute in der Hinterhand.

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