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Vorspiel

Raus aus der Komfortzone

Zwei Pleiten am Stück – und jetzt ans Millerntor: Es gab schon einfachere Wochen für unsere rot-weißen Götter. Da hilft nur: Brust raus und Auswärtssieg holen!

bochum fans

© effzeh.com

Kult. Alles Kult. Das Totenkopf-Modelabel mit angeschlossener Fußball-Abteilung. Gegen die Große Sülz-Klettenberger 01/07, ein als Fußballklub getarnter Karnevalsverein. An einem kultigen Freitagabend am kultigen Millerntor. In der kultigsten 2. Liga aller kultigen Zeiten. Und der gesamten kultigen Welt. Nach einer kultigen Mini-Krise. Mit Erinnerungen an das kultige Spiel in der letzten Saison. Mit bockstarken Kontern über Kultstürmer Maierhofer! RATATATATA!!!

Ausgangslage

Der effzeh kommt mit zwei Niederlagen in Serie ans Millerntor. Sowohl in Bochum als auch gegen Ingolstadt setzte es gegen defensiv ausgerichtete Gegner eine 0:1-Pleite. Die Tabellenführung ist damit erst einmal futsch – und nur dem Heimsieg der Löwen gegen Greuther Fürth am Montagabend verdankt der effzeh Rang zwei in der Tabelle.

Arroganz? Einstellung? Qualität? Pech? Die Suche nach den Gründen begann sofort mit Abpfiff am Sonnabend, auch die Redaktion redete sich die Köpfe heiß. Auch Jörg Schmadtke polterte im Qualitätsboulevard und forderte: „Wir müssen uns auf die Grundelemente besinnen.“ Raus aus der Komfortzone heißt das wohl für unsere rot-weißen Götter am Millerntor.

Beim Gegner ist dagegen alles eitel Sonnenschein. Zwei Erfolge über Cottbus (3:0) und Aalen (1:0) stellte der Kiezklub den Anschluss an die Spitzenplätze wieder her und rangiert nur noch zwei Zähler hinter unseren glorreichen Geißböcken. Danach sah es zu Beginn des Monats noch ganz und gar nicht aus: Michael Frontzeck wurde nach Meinungsverschiedenheiten mit dem Präsidium beurlaubt. Für ihn übernahm Co-Trainer Roland Vrabec – und führte den FC St. Pauli nach oben.

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Personelle Situation

Peter Stöger kann – bis auf den langzeitverletzte Sascha Bigalke – auf sein komplettes Team zurückgreifen. Zwar mussten Daniel Halfar und Dominic Maroh mit kleineren Blessuren unter der Woche mit dem Training aussetzen, meldeten sich aber rechtzeitig wieder fit. Auch Adil Chihi ist zurück bei der Mannschaft.

Fraglich ist, ob der österreichische Coach angesichts der Harmlosigkeit gegen Bochum und Ingolstadt wieder zur Zwei-Stürmer-Taktik mit Patrick Helmes und Anthony Ujah zurückkehren wird. Beide Stürmer harmonieren noch nicht recht miteinander und litten zuletzt unter Ladehemmung.

Ein Blick auf den FC St. Pauli zeigt, dass auch Vrabec nicht viele Ausfälle zu verkraften hat. Einzig Kapitän Fabian Boll wird dem Kiezklub wegen eines Innenbandrisses im linken Knie nicht nur am Freitag fehlen. Für den „Ausgerechnet“-Effekt (am Samstag durch Moritz Hartmann perfekt inszeniert) kommen an diesem Spieltag Christopher Buchtmann und Florian Kringe, die beide wohl von Beginn an spielen werden, in Frage.

Prognostizierte Aufstellung

FC St. Pauli: Tschauner – Halstenberg, Gonther, Thorandt, Schachten – Buchtmann – Rzatkowski, Nehrig – Kringe – Bartels, Nöthe

1. FC Köln: Horn – Hector, Wimmer, Maroh, Brecko – Lehmann, Gerhardt – Peszko, Halfar (Ujah), Risse – Helmes

Schiedsrichter

Die Leitung der Partie wurde Markus Schmidt aufgetragen, der in dieser Spielzeit bereits das Duell mit Erzgebirge Aue (4:1) als Unparteiischer begleitete. In Sachen effzeh ist der 40-Jährige ein erfahrener Hase: Bereits 19mal pfiff der Stuttgarter eine Partie mit Beteiligung der glorreichen Geißböcke – dabei kommen unsere rot-weißen Götter auf eine Bilanz von acht Siegen, sechs Remis und fünf Niederlagen. Gerade in der 2. Liga sieht es noch positiver aus: Fünf Erfolgen stehen nur zwei Niederlagen und drei Unentschieden gegenüber.

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Ausblick

So blöd das auch klingen mag: Ein formstarker Gegner, der vor frenetischem Heimpublikum agieren wird, dürfte unserem effzeh derzeit entgegenkommen. Denn das bedeutet nicht nur, dass die Jungs mit dem Geißbock auf der Brust heraus aus ihrer Komfortzone müssen. Es bedeutet auch, dass die Hamburger mitspielen und den kölschen Kickern Räume geben werden, die sie zu nutzen wissen. Die Durststrecke eines Geißbocks, sei es Ujah oder auch Helmes, wird definitiv reißen. Frühe Führung, Drangphase der Gastgeber, Konterfußball. Eben bockstark. RATATATATA!

Stimmen

Patrick: „Jammern. Klagen. Kopf hoch. Aus Hamburg müssen wir richtig was mitnehmen. Da sind drei Punkte am Freitag erst der Auftakt, um den nervigen Nörglern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Hoffentlich.“

Lukas: „Ich wäre ja mal dafür ein dreckiges Unentschieden zu spielen. Ach ne doch nicht. Also doch Siegen. Auch wenn es ungemein schwer wird.“

David: „Ein Auswärtssieg muss her, wenn man sich die Hinrunde nicht noch hintenraus ein wenig kaputt machen will. Wenn die Einstellung und der Kampf wieder passen, sollte das aber kein Problem sein.“

Martin: „3:2 hab ich im Stammtisch gesagt. St. Pauli schießt ein frühes Tor, der Effzeh antwortet früh und dann geht es hin und her. Ein geiles Flutlichtspiel, das letztendlich von Pritsche entschieden wird. Was will man mehr?“

Gero: “Serien halten. Immer. Leider. Nach einem 0:1 und einem 0:1 folgt demnach ein 0:1. Der effzeh agiert am Millerntor überlegen, trifft nicht und kassiert ein doofes Gegentor. Ich denke, dass ich mir das Spiel am besten garnicht erst anschaue.”

Luka: „Ich war ja nicht beim Stammtisch, habe aber auch etwas gesagt. Tue ich eigentlich ständig. Und zwar habe ich (vorher)gesagt, dass der effzeh die verpassten Tore am Freitag alle nachholt und mit 3:0 Pauli abfiedelt. Fährt da eigentlich noch diese Playmobil-Lokomotive an der VIP-Tribüne?“

Sebastian: „Charakter zeigen, 6-Punkte-Spiel gewinnen und Selbstvertrauen für den Pokal tanken! Bitte. Danke.“

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