Ob der Stammtisch einen kleinen Teil dazu beigetragen hat?
Jetzt muss ich aufpassen, was ich sage (lacht). So toll alles war, so rauschend der Abschied war, muss ich eines klar festhalten: Wir füllen nur die Zeit zwischen zwei Spielen, das danach und das davor. Ich will es aber auch nicht kleinreden. Besonders in der Ära Overath war ein Dialog unglaublich notwendig. Das ist das eigentliche Verdienst des Stammtischs, denn diesen Dialog gab es zu dieser Zeit de facto nicht. Ich denke – bei aller Bescheidenheit – schon sagen zu können, dass der Stammtisch ein einzigartiges Format war, das sich fan-orientiert mit diesen Themen auseinandergesetzt hat. Die Bereiche Medien, Fußball und Fans wurden zusammengebracht und es wurde debattiert, Bewusstsein wurde geschaffen. Das hat schon etwas bewirkt!
So toll alles war, so rauschend der Abschied war, muss ich eines klar festhalten: Wir füllen nur die Zeit zwischen zwei Spielen, das danach und das davor. Ich will es aber auch nicht kleinreden. Besonders in der Ära Overath war ein Dialog unglaublich notwendig. Das ist das eigentliche Verdienst des Stammtischs, denn diesen Dialog gab es zu dieser Zeit de facto nicht.
Foto: Dieter Voß
Ist diese Nähe zu den Fans auch der Grund, weshalb das Format so gut ankommt? Das Erfolgsgeheimnis, dass der Stammtisch ganz nah am Verein war, aber gleichzeitig die nötige Distanz hatte?
Ich denke, dass es das war. Auf der einen Seite die totale Liebe zum FC, auf der anderen aber auch, sich von dieser Liebe zu lösen. Bei Kindern ist das doch ähnlich: Ich liebe meine Kinder, aber würden sie weiterkommen, wenn ich sie nicht kritisieren dürfte? Ich will meine Rolle jedoch nicht überhöhen, viel hat beim Stammtisch mit den Gästen zu tun. So mancher hatte hier das Gefühl, dass er etwas sagen kann, was er im Boulevard oder anderen Medien so nicht sagen konnte.
Lag das auch an der Stimmung des Talks?
Da mag auch die Kneipenatmosphäre eine Rolle gespielt haben. Ich gebe auch offen zu, dass ich damit so manches Mal gespielt habe. Dadurch kamen einige Aussagen heraus, die sonst nicht gekommen wären. Auch Michael Trippel hat vom alten Vorstand Ärger für Äußerungen beim Stammtisch bekommen. Es ist eben beim Stammtisch etwas Anderes, ich habe ja auch den Heimspiel-Talk bei Center.TV gemacht. Das war im Studio, da sieht es ein bisschen aus wie beim Zahnarzt – und da wurde eben anders gesprochen. Das war der Stammtisch-Vorteil, den wir auch genutzt haben und der das Format so beliebt gemacht hat.