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Nachspiel

Probleme gegen Gladbach: Domino-Effekt im Reich der Mitte

Die Derbypleite des effzeh in Mönchengladbach hatte mehrere offensichtliche Gründe. Doch das größte Problem sprang nicht direkt ins Auge und lag im Mittelfeldzentrum. Der unglückliche Auftritt von Jonas Hector und seine fataler Domino-Effekt.

MOENCHENGLADBACH, GERMANY - AUGUST 20: Jonas Hector of Koeln during the Bundesliga match between Borussia Moenchengladbach and 1. FC Koeln at Borussia-Park on August 20, 2017 in Moenchengladbach, Germany. (Photo by Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images)
Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images)

Die Derbypleite des effzeh in Mönchengladbach hatte mehrere offensichtliche Gründe. Doch das größte Problem sprang nicht direkt ins Auge und lag im Mittelfeldzentrum. Der unglückliche Auftritt von Jonas Hector und sein fataler Domino-Effekt.

Unmittelbar nach bitteren Derbyniederlagen kommt es nicht immer vor, dass sich alle Beteiligten derart nüchtern an die Spielanalyse begeben. Doch schon direkt nach dem 0:1 des 1. FC Köln bei Borussia Mönchengladbach betrachteten die Kölner Verantwortlichen um Schmadtke, Stöger und Lehmann die Partie bereits sehr reflektiert. Sie sprachen einhellig von leichter Enttäuschung, von einem unnötigen Gegentreffer, doch auch von einer Niederlage, mit der man leben kann.

Auch mit etwas Abstand zur knappen Pleite am ersten Spieltag der Bundesligasaison 2017/2018 bleibt ein Spiel in den Köpfen, das letztlich die bessere Mannschaft verdient gewann. Es war vor allen Dingen der Offensivdrang, die Kreativität und der Spielwitz der Borussia, der beeindruckte. Würde man es nicht mit dem effzeh halten, das Kombinationsspiel der Gastgeber hätte einem beinahe große Freude bereitet.

Gladbachs Zakaria kaum zu stoppen

Die Flügelläufe der enorm auffälligen Hazard und Traore, die immer neuen Ideen und Rochaden von Raffael und Stindl sowie die druckvollen Außenverteidiger Wendt und Elvedi sprangen auf den ersten Blick ins Auge. Etwas weniger augenscheinlich, aber absolut ausschlaggebend für die gesamte Entwicklung des Spiels war jedoch die Dominanz der Fohlen im Mittelfeldzentrum.

Mit Christopher Kramer und vor allem dem bärenstarken Neuzugang Denis Zakaria kontrollierte Gladbach das Geschehen in der Mitte gleich in mehrfacher Hinsicht. Zum einen zeigte sich das Borussia-Pärchen in der Zentrale weitaus kompakter in Zweikämpfen, zum anderen kamen sowohl horizontal wie auch vertikal fast alle Pässe von Kramer und Zakaria an.

MOENCHENGLADBACH, GERMANY - AUGUST 20: Christoph Kramer of Moenchengladbach (l) and Milos Jojic of Koeln during the Bundesliga match between Borussia Moenchengladbach and 1. FC Koeln at Borussia-Park on August 20, 2017 in Moenchengladbach, Germany. (Photo by Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images)

Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images

Der etwa 13 Millionen teure 20-Jährige, der aus Bern kam, spielte 52 Pässe ohne einen einzigen Fehlpass. Passquoten von 100 Prozent bei über 50 gespielten Pässen sind eine absolute Seltenheit. Kramers Quote von 92,3 Prozent bei 91 Pässen ist auch nicht unwesentlich schlechter.

Jojic als Unterstützung für Lehmann und Hector

Nun sind Zakaria und Kramer aber auch keine Wunderspieler, die auch aus größter Bedrängnis noch immer perfekte Traumpässe spielen. Sie hatten gegen den effzeh schlicht und einfach genug Zeit und Platz, um die Außenspieler einzusetzen. Gleiches galt für Mönchengladbachs Innenverteidiger Vestergaard und Ginter, welche die gefährlichen Flügelspieler mehrfach mit punktgenauen Diagonalbällen bedienten.

Der effzeh bekam gerade im Zentrum einfach keinen Zugriff, kam weder in die Zweikämpfe noch in die Passwege der Hausherren. Gleichzeitig überlagerten die Gladbacher die Flügel und schafften dort Überzahl. Dass Hazard, Raffael und Traore dadurch auf der Außenbahn gleich mehrfach kölsche Außenverteidiger düpieren konnten, war eine Folge von jener Überlegenheit in der Mitte.

Matthias Lehmann gab unmittelbar nach dem Spiel zu, dass man dieses Problem relativ schnell erkannt habe. “Wir haben dann Milos Jojic relativ schnell zurückgezogen, damit er uns unterstützt”, gab Lehmann zu. Seine Kreativität konnte der Serbe so kaum noch ausleben. Trotz der vermeintlichen Überzahl im Zentrum schaffte es der effzeh auch in der Folge fast nie, den Ball längere Zeit in den eigenen Reihen zu halten oder die eigenen Außenspieler irgendwie freizuspielen.

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