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Vorspiel

Partizan Belgrad – der Gegner des 1. FC Köln ist Stammgast in Europa

Am späten Donnerstagabend trifft der 1. FC Köln im Gruppenspiel der Conference League zu Hause auf Partizan Belgrad, ein Team, das enorm offensivstark und torgefährlich ist. Die regelmäßige Teilnahme an europäischen Wettbewerben bescherte den Schwarz-Weißen zudem jede Menge internationale Erfahrung.

Svezotar Markovic (Partizan Belgrad) im Zweikampf mit Joe Bryan (OGC Nizza). (Foto: ANDREJ ISAKOVIC/AFP via Getty Images)

Und trotzdem gelingt es dem Verein immer wieder, schlagkräftige Teams zu bilden, die alleine in den 2000er Jahren nicht weniger als elf Meistertitel und acht Pokalsiege gewinnen konnten. Aber auch in Europa ist die Bilanz  der Schwarz-Weißen beeindruckend: Seit der Saison 1996/97 haben sie jedes Jahr an einem europäischen Wettbewerb teilgenommen und etwa in der vorigen Saison das Achtelfinale der Europa Conference League erreicht.

Ein zweiter Platz in der serbischen SuperLiga verhalf ihnen nun zur 27. Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb seit 1996. Allerdings mussten sie zunächst eine Enttäuschung hinnehmen, als sie in der Qualifikation zur Europa League gegen den zypriotischen Vertreter AEK Larnaka ausschieden (1:2 und 2:2). In den Play-Offs zur Conference League bekamen sie die Chance, doch noch europäisch zu spielen und nutzen sie gegen das maltesische Team der Hamrun Spartans (4:1 und 3:3).

In den bisherigen Gruppenspielen spielten sie zweimal unentschieden: 3:3 beim 1. FC Slovácko und 1:1 zu Hause gegen OGC Nizza. In der serbischen Liga sind sie nach durchwachsenem Start seit sieben Spieltagen ungeschlagen und haben in dieser Zeit 19 Punkte sammeln können, womit sie nun Tabellenvierter sind und sich in Schlagdistanz zu Tabellenführer und Ortsrivale Roter Stern Belgrad befinden.

Dabei lässt Trainer Gordan Petrić, seit August 2022 im Amt, sein Team taktisch sehr variabel spielen. Mal entscheidet er sich für ein 3-4-3, wie beim Spiel in Slovácko oder wählt ein 4-3-1-2, lässt aber auch mit nur einem zentralen Stürmer spielen. Das letztere System, ein 4-2-3-1, hat sich in den letzten Partien in der Liga sehr bewährt und scheint vom Coach zur Zeit favorisiert zu werden.

Glanzstück der Mannschaft ist zweifellos das Duo Bibras Natcho und Ricardo Gomes. Der 72fache israelische Nationalspieler Natcho ist ein torgefährlicher offensiver Mittelfeldspieler, der zudem gefährliche Standards zu schießen weiß. Der aus Kap Verde stammende Ricardo Gomes ist ein Torjäger par excellence: Beidfüßig, schnell, technisch versiert und körperlich robust hat er dies in der laufenden Saison mit 18 Scorern in 17 Pflichtspielen eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Torjäger Ricardo Gomes (Bildmitte) im letztjährigen Conference League-Spiel gegen KAA Gent  (Photo by JASPER JACOBS/BELGA MAG/AFP via Getty Images)

Das Zusammenspiel der beiden, das von einem nahezu blinden Verständnis zeugt, vermag immer wieder Lücken in gegnerische Abwehrreihen zu reißen. Unterstützt werden sie dabei von dem wie Gomes aus Kap Verde stammenden, technisch brillanten Mittelfeldspieler Patrick Andrade, der zudem immer wieder die beiden schnellen Außen Fousseni Diabaté und Queensy Menig in das Angriffsspiel von Partizan einzubeziehen weiß.

Entscheidet sich Trainer Petrić für eine Dreierkette, rücken die beiden offensivstarken Außenspieler Slobodan Urošević und Marko  Živković aus dem Abwehrverbund ins Mittelfeld. In der Innenverteidigung sind Siniša Saničanin und Igor Igor Vujačić gesetzt, zwei erfahrene und körperlich robuste Abwehrspieler, beide jedoch nicht sonderlich schnell auf den Beinen. Im Tor scheint sich Petrić nun für den jungen Aleksandar Popović entschieden zu haben, nach dem der letztjährige Stammkeeper, der erfahrene Nemanja Stevanović, in den ersten vier Pflichtspielen der Saison nicht recht zu überzeugen wusste.

Partizans Kapitän Slobodan Urošević im Heimspiel gegen OGC Nizza. (Foto: ANDREJ ISAKOVIC/AFP via Getty Images)

Insgesamt zeigt sich Partizan als ein vor allem in Mittelfeld und Angriff ausgesprochen stark besetztes Team, das seine offensive Wucht zuletzt beim überzeugenden 4:1-Sieg über Vojvodina Novi Sad erneut unter Beweis stellen konnte. In der Defensive scheint das Team allerdings verwundbar zu sein. Mit den schnellen Maina, Adamyan und Thielmann sollte der 1. FC Köln die Serben am Donnerstagabend (21 Uhr) vor so manches Problem stellen können.

Eine starke Offensive, Schwächen in der Abwehr: Es könnte eine torreiche Partie werden, das Heimspiel des 1. FC Köln gegen Partizan Belgrad. Sechs Tore fielen beim bisher einzigen Aufeinandertreffen auf Kölner Boden zwischen dem Effzeh und Partizan. Am 11. Dezember 1974 siegten die Domstädter im UEFA-Pokal mit 5:1 durch Tore von Wolfgang Overath, Hannes Löhr, Dieter Müller, Jürgen Glowacz und Heinz Flohe.

Die 18 000 Zuschauer in der Radrennbahn sahen eine kuriose Partie, hatte es doch drei (!) Elfmeter in Halbzeit eins gegeben, von denen kein einziger (!) verwandelt werden konnte.  Overath und Konopka vergaben für die Kölner, Toni Schumacher hielt den Elfer von Partizan.  Erst Overaths Treffer nach der Pause erlöste die frierenden Fans. Auf der Trainerbank des 1. FC Köln saß – Tschik Čajkovski, der bei Partizan einst zum National- und Weltauswahlspieler wurde. Und so schließt sich dann der Kreis.

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