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Mythbusters beim 1. FC Köln: Mehr Alleinherrschaft und weniger Mitgliederrat?

effzeh.com macht einen auf Mythbusters und nimmt sieben derzeit populäre Behauptungen rund um die prekäre Lage des 1. FC Köln genauer unter die Lupe.

Foto: Lukas Schulze/Bongarts/Getty Images

Mythos: “Dem 1. FC Köln droht das gleiche Schicksal wie Kaiserslautern”

Abgeleitet: Der Pfälzer Traditionsverein befindet sich in Liga 3, weil es dort zu viele Funktionäre gibt!

Kein Traditionsverein wirkt derzeit unprofessioneller als der 1.FC Kaiserslautern: Der Verein stieg in die dritte Liga ab und befindet sich in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten. Auch hier vermitteln Medien oft den Eindruck, als sei die Ursache für die Lauterer Lage, dass es zu viele Leute im Verein gäbe, die mitreden und mitentscheiden wollen. Dabei klammern sie jedoch zweierlei aus: Erstens die fachlichen und menschlichen Qualitäten der handelnden Personen, zweitens die Amtszeit des ehemaligen Vorstandschefs Stefan Kuntz.

Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images

Kuntz amtierte vom April 2008 bis zum April 2016. Die Lauterer empfingen ihn als Heilsbringer, sodass der Ex-Spieler jahrelang unantastbar war und als “starker Mann” schalten und walten konnte, wie er wollte. Als das Geld endgültig weg war, zog Kuntz sich zurück. In einem Gutachten aus dem Jahr 2018 wird ihm vorgeworfen, “mit einer auffälligen Dreistigkeit […] die Mitglieder hinters Licht geführt” zu haben. Seine Nachfolger fanden einen ruinierten Verein vor, erwiesen sich aber auch als unfähig, den Scherbenhaufen zu kitten. Dem finanziellen Notstand folgte dann der Abstieg in Liga 3; inzwischen musste sich der FCK sogar dem Luxemburger Investor Flavio Becca zuwenden. Ob eine stärkere Kontrolle von Kuntz durch andere Vereinsvertreter den Absturz verhindert hätte, ist unklar. Aber geschadet hätte sie dem Club garantiert nicht.

Wenn es also überhaupt eine klitzekleine Parallele zwischen dem effzeh und den Lauterern gibt, dann nur, dass die “starken Männer” in der Geschäftsführung beim effzeh zuletzt nur wenig am Geldverschleudern gehindert wurden wie Kuntz damals in Lautern. Abgesehen davon hat der Vergleich kein Fundament.

Ergebnis:

Busted

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