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Maroh, Höger & Clemens: Hinterbänkler wider Willen

Zuletzt standen Dominic Maroh, Marco Höger und Christian Clemens beim 1. FC Köln im Schatten der Konkurrenz. Nun greift das effzeh-Trio wieder an.

Foto: Mika Volkmann/Bongarts/Getty Images

„Als Spieler darf man sich nicht überschätzen und möglichst alle Spiele in der Bundesliga, in der Europa League und im Pokal machen wollen. Ich habe als 20-Jähriger auf Schalke so gedacht und konnte froh sein, dass es erfahrene Spieler und ihren Rat gab. Es geht um Regeneration und die höhere mentale Belastung“, berichtet Höger aus seinem europäischen Erfahrungschatz. Und dass Peter Stöger durchaus in der Lage ist, seinem angeschlagenen Mittelfeldmotor die nötigen Pausen zu verschaffen, ist aus der vergangenen Spielzeit wohl bekannt. Trotz 30 Einsätzen in der Bundesliga durfte Höger besonders in der Englischen Wochen durchschnaufen – wie der von vielen Verletzungen gebeutelte Kölner die zusätzliche Belastung verträgt, muss abgewartet werden.

Clemens: Ohne Bedeutung im Saisonendspurt

Über zusätzliche Belastung freuen würde sich derweil Christian Clemens: Der Außenstürmer, im vergangenen Winter aus Mainz zum effzeh zurückgekehrt, spielte im Saisonendspurt kaum mehr eine Rolle. Nach zuvor schwachen Auftritten durfte der 25-Jährige in den letzten fünf Partien lediglich im abschließenden Spiel gegen seinen Ex-Verein eine Minute schaulaufen. „Mit meinen Leistungen davor war ich ja auch selbst nicht zufrieden. Das hat der Trainer gemerkt und mich dann aus der Mannschaft genommen“, zeigt sich der schnelle Flügelspieler im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ einsichtig.

Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images

„Ich habe mich auch vielleicht selbst zu sehr unter Druck gesetzt und war verkrampft. In der Hinrunde war ich ja selbst länger verletzt – das darf man auch nicht vergessen“, spielt Clemens gleich auf zwei Faktoren für seine schwache Rückrunde an. In Mainz setzte der gebürtige Kölner vor dem Wechsel in seine Heimat aufgrund einer Schambeinblessur lange aus, verpasste dadurch fast die gesamte Hinrunde. Dazu kamen die Erwartungen an ihn rund ums Geißbockheim: Durch seine Rückkehr sollte die Lücke geschlossen werden, die die schwere Verletzung von Marcel Risse gerissen wurde. Eine äußerst schwierige Aufgabe, an der Clemens scheiterte.

“Ich greife neu an” – Clemens will es jetzt wissen

Nach der Sommerpause ist der kölsche Jung bereit für einen Neustart im effzeh-Dress: „Jetzt fühle ich mich richtig gut, befreit vom Druck und greife neu an. Denn ich will natürlich besser und mehr spielen“, setzt sich das in der Offensive vielseitig einsetzbare Eigengewächs ambitionierte Ziele für das neue Spieljahr. Im Gegensatz zu seinen beiden Leidensgenossen stehen die Chancen dazu deutlich besser: Auf den Außenbahnen ist der effzeh noch etwas schwach auf der Brust. Auf links ist Leonardo Bittencourt gesetzt, doch die Erinnerung an die verletzungsgeplagte Vorsaison ist noch wach. Auf rechts kämpft Marcel Risse nach seinem Kreuzbandriss um seine alte Form – und Simon Zoller ist weiterhin mehr hängende Spitze denn Außenstürmer.

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Die Tür ist also auf für Christian Clemens – das gilt allerdings auch für Dominic Maroh und Marco Höger. Die als Stützpfeiler eingeplanten Leitwölfe brennen auf ihre Bewährungschance und wollen ihren Platz im Team zurückerobern. Für den effzeh kann dies nur gut sein: Mit 23 Feldspielern ist der Kader für die anstehenden Aufgaben recht dünn besetzt, die Konkurrenzsituation im Team hoch zu halten eine wichtige Bewährungsprobe für Peter Stöger. Da kann es definitiv nicht schaden, wenn gleich ein Trio es allen Kritikern zeigen will.

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