Der 1. FC Köln verpflichtet für die kommende Zweitliga-Saison mit Lasse Sobiech einen im Fußball-Unterhaus erfahrenen Profi – wir stellen den Neuzugang vom FC St. Pauli im Porträt näher vor.
Eine allzu große Überraschung war es nicht mehr, als der 1. FC Köln am Dienstag verkündete, dass Lasse Sobiech der erste Neuzugang für die anstehende Zweitliga-Saison werden würde. Der 27-Jährige hatte bereits vor einigen Monaten bekannt gegeben, dass er seinen Vertrag beim FC St. Pauli nicht verlängern würde – zu diesem Zeitpunkt galt der 1. FC Köln auch schon als Interessent. St. Paulis Sportchef Uwe Stöver hatte es im Winter gar zu seiner “größten Herausforderung” erklärt, Sobiech im Hamburger Stadtteil zu behalten.
Aus fußballerischen und menschlichen Gründen wollte er seinen Führungsspieler halten, was dann aber nicht gelang. Für Sobiech war dies keine einfache Entscheidung: “Ich habe mir über längere Zeit schon ganz viele Gedanken gemacht und sehr viele Gespräche geführt. Wir hatten mehrere Gesprächsrunden, es war alles immer ganz offen”, gestand er dem “Abendblatt”. Nun schließt sich der zweitliga-erfahrene Innenverteidiger also dem 1. FC Köln an, wovon er gehaltsmäßig sicherlich profitieren wird. Der Vier-Jahres-Vertrag wird für Zweitliga-Verhältnisse gut dotiert sein, Sobiech hat also im besten Fußballeralter einen langfristigen Vertrag unterschrieben, der ihn finanziell bestimmt absichern wird.
Der 1. FC Köln bekommt im Gegenzug einen Akteur, der sich in der zweiten Liga nach mehr als 130 Einsätzen bestens auskennt und dort in den letzten Jahren immer zu den Stärksten seines Fachs gehörte. Dadurch, dass Sobiech ablösefrei nach Köln wechselt, kann man Armin Veh für dessen Weitsicht schon gratulieren. Es wird allerdings abzuwarten bleiben, ob Sobiechs Verpflichtung ausreichen wird, um die sportliche und menschliche Lücke, die Dominic Maroh hinterlässt, zu schließen.
Lasse Sobiech: Fußballerisch aufgewachsen beim BVB
Sobiech selbst wurde in Schwerte geboren, spielte ab dem zwölften Lebensjahr für seinen Traumverein Borussia Dortmund, wo er sich im Profibereich allerdings nicht gegen die damals prominente Konkurrenz bestehend aus Hummels, Subotic und Santana durchsetzen konnte. In seine Zeit fällt auch seine wohl kurioseste Verletzung: im Jahr 2011 wurde ihm im Hamburger Hafen durch ein einfahrendes Boot das Bein eingeklemmt, das er nach unten hatte baumeln lassen – Sobiech fiel sechs Wochen aus.
Lasse Sobiech (nicht links oder in der Mitte) | Foto: Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images
Gegenüber dem Portal “Gib mich die Kirsche” sagte er dazu lakonisch: “Das ist eine längere Geschichte. Letztlich musste ich damals sechs Wochen pausieren. Der Einstieg ins erste Seniorenjahr war natürlich nicht optimal. Dadurch hatte ich seinerzeit die ganze Vorbereitung in Dortmund verpasst und damit auch die Chance, mich zu zeigen und damit etwas näher an die Mannschaft heranzurücken. Aber wer weiß, wofür es gut war. Es war jetzt nichts, was meine Karriere behindert hätte.”
24 Einsätze für Fürth in der Bundesliga
Der 1,96 Meter große Abwehrspieler wurde danach zuerst nach St. Pauli verliehen, wo er damit bei seiner späteren Station bereits im Spieljahr 2011/2012 aktiv war. In der folgenden Saison wurde er zum damaligen Bundesliga-Aufsteiger aus Fürth verliehen, Sobiech brachte es dort auf auf 24 Einsätze und zwei Tore in der Bundesliga. Damit schien Sobiech die Ligakonkurrenz auf sich aufmerksam gemacht zu haben: Der kopfballstarke Innenverteidiger schloss sich dem Hamburger SV an, für den er in der Bundesliga zehnmal auflief.
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