Der zweite Tag. Meistens derjenige im Trainingslager, der die ersten Schwächen offenbart. Übermotiviert in den ersten Abend, bereut man das spätestens am nächsten Morgen. Doch diesmal ging es: Zwar lud das Dorffest in Kirchberg die aktive Fanszene ein, doch nach fünf Euro Eintritt und strömendem Regen war mit der Dorfjugend die Party doch nicht so gut wie erwartet.
So blieb der nächste Morgen recht entspannt: Der effzeh lud erst um 15 Uhr zum Training, die Einheit um 10 Uhr fiel aus. Zeit genug, um die Umgebung zu erkunden. Die Sommerrodelbahn in St. Johann sollte das Ziel sein – leider erfuhren wir erst, als wir mitten in einem Volkslauf standen, dass diese offenbar schon seit einigen Jahren geschlossen ist.
Tennis und Fußball = Kitzbühel lebt
Egal, dann gibts halt die Qualifikation zum ATP-Turnier hier in Kitzbühel. Und das Training des glorreichen effzeh. Nach massivem Fußmarsch ist der Trainingsplatz gut gefüllt und die Mannschaft bereit für die nächste Einheit. Die Spieler, die in Ingolstadt das Gros des Tests absolvierten (plus die zur Halbzeit eingewechselten Risse und Osako) werden zum Fußballtennis gebeten.
Die anderen, unter anderem der wiedergenesene Patrick Helmes, werden mehr gefordert. Erst geht es in Passübungen mit gemäßigtem Tempo zur Sache, danach treten die Jungs in zwei Teams gegeneinander auf kleinstem Raum an. Auch im kleinen Spielchen mit Toren (und den Torhütern Daniel Mesenhöler und Thomas Kessler) war gut Pfeffer drin.
Auffällig dabei besonders Lucas Cueto: Der Youngster zeigte seine Abschlussstärke besonders mit dem linken Fuß und bewies auf engstem Raum gute Spielübersicht. Auch Mergim Mavraj war im Zweikampf als auch mit seinem linken Fuß stets präsent. Abfielen leider die Offensiven Anthony Ujah und auch Helmes, der nach seiner Verletzung noch nicht sonderlich spritzig wirkte.
Zeugwart Almstedt muss ins Feld
Peter Stöger bat danach zu Torabschlussübungen. Nach einigen Pässen mit Freilaufen an Slalomstangen sollte ein Treffer darstehen. Dabei war die Streuung recht groß: Zunächst netzte Cueto recht zuverlässig, auch Mavraj zeigte mit links perfekte Schusstechnik. Helmes und Ujah dagegen schickten Zeugwart Frank Almstedt ins Feld hinter dem Platz.
Beim abschließenden Schießen aus 20 Metern waren dagegen die Torhüter die großen Sieger: Gegen Kessler und Mesenhöler zogen die Jungs mehrfach den Kürzeren. Weniger als drei Treffer bedeuteten 20 Liegestütze für die Schützen, bei drei oder mehr mussten die Torhüter runter. Zumeist mussten Ujah, Helmes und Co. runter, was allerdings nicht unbedingt an den großartigen Leistungen der Schlussleute lag.
Starke Schüsse zeigte Linksverteidiger-Backup André Wallenborn, während Tomas Kalas das Ganze nicht allzu ernst nahm und Anthony Ujah zumeist schwach abschloss. Stark allerdings das Miteinander der Spieler und Trainer: Ein Spruch jagte den nächsten, die Truppe scheint sich bestens zu verstehen und auch miteinander umzukönnen.
Kalas sorgt für beste Stimmung am Platz
Herausstechend dabei Kalas, der offenbar die Rolle des Pausenclowns übernahm. Das Highlight des jungen Tschechen: Aus gespieltem Frust ballerte er eine Kugel volley weg und jagte das Leder über den Zaun am anderen Ende des Platzes. Ein Sprint zum Ball war die Folge.
Nach dem Training ging es zum ATP-Turnier: Es war zwar kostenlos aufgrund der Qualifikation, die aber leider schon vorbei war. Ein Trainingsmatch zwischen Andreas Seppi und Dominic Thiem, so vernahmen wir zumindest, stand auf dem Programm. Nette Unterhaltung, aber nicht ganz so unser Ding.
Am Abend dann der Fanabend: 200 bis 250 Fans warteten auf die Mannschaft und wurden bestens verköstigt. Besonders die kölschen Heroen Yannick Gerhardt, Marcel Risse und Timo Horn wurden besonders belagert. Netten Gesprächen mit den Spielern ging ein Highlight voraus: Ein Fan machte seiner Freundin mit einem Banner, das die Mannschaft vorzeigte, einen Heiratsantrag, der auch angenommen wurde. Es scheint also demnächst hier Freibier zu geben.
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