Was haben die sich nur bei diesen Trikots gedacht?
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Ein Gastbeitrag von der geschätzten Kollegin Ush Cologne. Mehr von ihr zu lesen in ihrem Blog “Das Uschi-Prinzip”.
Da dachten die eisernen Jungs aus Berlin doch, wenn sie ihre Pokalglückstrikots tragen, kann in Müngersdorf nix mehr schief gehen. Von wegen. Dieses neonige Kanarienvogelgrün gehört nach der Genfer Konvention für Menschenrechte zwingend auf die Liste der Folterwerkzeuge. Ich konnte kaum hingucken. Ich meine, ich hatte schon so meine Probleme mit dem rut-wießen Karnevalsdings da, mein heimlicher Alptraum sah schon 11 rote Nasen auf dem Platz, und mein geistiges Auge phantasierte eine gehässige Schlagzeile in der Kölner Rot-Weiss-Presse und ich hatte intensive Zweifel an der Idee. Anders als all‘ jene, die das Trikot bereits erworben haben und im großen Auktionshaus gegen Höchstgebot anbieten.
Die ersten paar Minuten dachte ich, ach nee, das läuft nicht und dann plötzlich lief es doch, ziemlich gut sogar. Dem Phrasenschwein sei Dank, Ballbesitz alleine macht nicht glücklich, Tore, die auf der Anzeigetafel vorne aufleuchten, das heimische Publikum aber schon, zunehmend mehr. Es wurde um mich herum immer fröhlicher, euphorische Menschen umarmten sich und plötzlich war die Narrenkappe der Glückshut. Wer zuletzt lacht, ist Kölner. Das ist neu, das habe ich lange nicht erlebt.
Das Glück steht eindeutig außerhalb des Sechzehners
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Immer blasser wurde das Giftgrün, modisch sowieso nicht auf der Höhe, seit dem 4. November 2013 untragbar geworden, also eigentlich, wenn Sie mich fragen. Aber, mich fragt ja keiner. Glückstrikots, Glückspullover, Glücksbärte? Ach was – viel besser wirken Glücksgriffe, wie der nach Peter Stöger, den sich der FC da aus Felix Austria geangelt hat. Und – aua – das glückliche Händchen, das beim Vertrag mit Herrn S. aus D den Vertrag unterschrieben hat. Strategie? Ja, danke. Gerne.
Wichtige Lektion für alle Gastmannschaften – grün und rot sind Komplementärfarben, die neutralisieren sich im günstigsten Fall. Wenn’s ganz dumm läuft, dann sieht man alt aus in Grün.
…un‘ et Jlöck bliev ruut-wieß.