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Ice Ice Baby

Die #IceBucketChallenge verbreitet sich im Netz und macht auch vor den Effzeh-Profis nicht Halt. Die machen mit Videos und Beiträgen auf eine gefährliche Krankheit aufmerksam.

Foto-Credit: Thomas Kessler (Facebook Video)

Wer einen Computer mit Internetzugang oder einen Fernseher mit Kabelempfang in den heimischen vier Wänden stehen hat und eines der beiden Medien in regelmäßigen Abständen mit geöffneten Augen nutzt, dem wird sie schon bekannt sein: Die #IceBucketChallenge. Erinnert an ferne Social-Media-Phänomene wie die Biernominerungen oder andere virale Trends, hat aber einen tieferen und nobleren Sinn. Das haben auch schon viele Effzeh-Stars erkannt.

Schon auf den zweiten Blick fällt auf, dass die #IceBucketChallenge etwas anders ist, als andere Social-Media-Phänomene. Anders als so oft bei Facebook kleistern nämlich nicht die Videos der besten Freunde, der Fast-Freunde und der “Warum ist der in meiner Freundesliste??”-Menschen die eigene Pinnwand zu, sondern die Gesichter von wirklich prominenten Menschen. Menschen, die für viele Vorbilder sind. Menschen, die etwas zu sagen haben und nicht in Kellern einer großen Villa hausen oder widerliche Aufgaben im Dschungel erledigen. Sie alle eint, dass sie sich einen Eimer voller Eiswasser über den Kopf schütten oder schütten lassen.

Foto-Credit: Thomas Kessler (Facebook Video)

Foto-Credit: Thomas Kessler (Facebook Video)

Der Grund hierfür ist eine Krankheit, die für die Betroffenen so richtig scheiße ist. Schön sind Krankheiten nie, aber Amyotrophe Lateralsklerose (kurz: ALS) ist eine richtig gemeine und brutale Angelegenheit. Das liegt zum einen daran, dass sie nicht heilbar ist. Zum anderen liegt das daran, dass sie heimtückisch und Stück für Stück die Nervenzellen schädigt, die für Muskelbewegungen zuständig sind. Nach und nach setzen an allen Körperstellen, an denen sich Muskeln befinden, also überall, Lähmungen ein, so dass die Betroffenen nach und die Fähigkeit verlieren zu laufen, zu sprechen, zu essen oder selbst zu atmen.

Mit der #IceBucketChallenge soll auf eben jene Krankheit hingewiesen werden. Wer sich das Eiswasser über den Kopf geschüttet hat, darf drei weitere Menschen nominieren, die 24 Stunden Zeit haben, um sich ebenfalls Eis über den Kopf zu schütten. Andernfalls müssen sie einen gewissen Betrag an eine Organisation spenden, die ALS-Patienten unterstützt und sich für einen Kampf gegen die Krankheit einsetzt.

Challenge schwappt ins Effzeh-Olymp

Nachdem  Benedikt Pliquett, der einigen Kennern des Fachs noch als Torhüter des FC St. Pauli bekannt ist, seinen alten Kollegen Thomas Kessler nominiert hatte, wurde die Aktion auch ins Lager der Effzeh-Profis getragen. Kessler führte auch gleich zu Beginn ausführlich an, worum es bei dieser Aktion eigentlich geht:

 

 

Wer die ein oder andere Biernominierungs-Kette vor einigen Monaten bereits beobachtet hatte, der weiß, dass so ein Prozess, wenn er erst einmal ins Rollen gebracht wurde, sehr schnell anläuft. Kessler nominierte in seinem Beitrag gleich den Kollegen Daniel Halfar, der spätestens seit seiner Movember-Aktion und seiner Mertesacker-Imitation ja dafür bekannt ist, Social-Media-Trends auch zu folgen. Weil Eiswasser-Eimer in Fußballer-Umkleiden keine Rarität sind, setzte der Mittelfeldspieler das Vorhaben gleich in die Tat um und machte aufmerksam auf die Nervenkrankheit.

 

 

Halfar wiederum nominierte gleich seinen Movember-Kollegen Dominic “Ali” Maroh. An gleicher Stelle benötigte der zwei Köpfe größere Innenverteidiger allerdings anders als Halfar keinen Betreuer und schüttete sich das Eiswasser ganz selbstständig über den Kopf. Wer schon das ein oder andere Video zur Challenge gesehen hat, der weiß, dass gewöhnliche Reaktionen nach einer Ladung Eiswasser über dem Kopf hohe Schreie oder “Fuck”-Rufe  sind. Maroh ist allerdings entweder ein Mann aus Stahl oder in seinem Eiswasser befand sich lediglich ein einziger Eiswürfel. Jedenfalls blieb der Innenverteidiger unbeeindruckt.

 

 

Der blaue Eimer, den schon Halfar und Maroh benutzten, wurde schnell zum Symbol der #EffzehIceBucketChallenge. Auch wenn Maroh keinen seiner Teamkollegen mehr nominierte, kam parallel eine zweite Eiswasser-Welle ins Rollen. Weil Yannick Gerhardt von Mario Engels nominiert wurde, kam er seinen Pflichten nach und stellte sich der Eiswasserdusche auf dem Liegestuhl, wenn auch er dem kalten Schock nicht ganz so eisern trotzte wie Teamkollege Dominic Maroh.

 

Gerhardt nominierte im Anschluss Kevin Wimmer, der wiederum nach getaner Arbeit Anthony Ujah nominierte. Der Nigerianer ließ sich natürlich nicht lange bitten und trug in bestem Deutsch seine Nominierungen vor. Unabhängig von den beiden Nominierungswellen wurden auch die Neuzugänge Simon Zoller und Mergim Mavraj nominiert. Zoller wurde von Freundin Laura Wontorra auserkoren und ließ sich stilecht in Badelatschen und weißen Socken vom Eiswasser abgießen.

 

 

Interessant: Ujah nominierte nach seiner Eiswasserdusche Vize-Präsident Toni Schumacher, Simon Zoller forderte Manager Jörg Schmadtke heraus. Noch sind die beiden Verantwortlichen ihren Pflichten allerdings noch nicht nachgekommen, was auch daran liegen mag, dass weder Schumacher noch Schmadtke bei Facebook aktiv sind.

 

 

Natürlich kommt am Ende des Tages die Frage auf, warum prominente Fußballstars nicht einfach Geld spenden, wie zum Beispiel Charlie Sheen, Christoph Metzelder oder Felix Magath es getan haben, sondern sich stattdessen lieber einen Eimer Wasser über den Kopf schütten. Hierzu bleibt zu sagen, dass es vor allen Dingen darum geht, auf die Krankheit aufmerksam zu machen, was die Effzeh-Spieler als Vorbilder getan haben. Zudem ist es nicht ausgeschlossen zusätzlich zu der Eiswasserdusche auch eine Spende abzugeben, so wie es Thomas Kessler öffentlich getan hat.

Eiswasserduschen zeigen Erfolg

Dass die Krankheit in die Köpfe der Menschen vorgedrungen ist, zeigt sich nicht nur daran, dass sogar schon bei der seriösen Dokumentarreihe RTL Punkt 12 wahnwitzige Mediziner vor den gesundheitlichen Risiken einer Eiswasserdusche warnen, sondern vor allen Dingen die Organisationen im Kampf gegen ALS ein exponentielles Wachstum an Spendeneinnahmen verbuchen können. So freut sich die “ALS Association” laut “Forbes” über Spendeneinnahmen von 15,6 Millionen Dollar seit Beginn der #IceBucketChallenge, andere Organisationen weisen ähnliche Erfolge auf.

Nicht zuletzt hat die Aktion effzehintern auch gezeigt, dass das Verhältnis innerhalb der Mannschaft sowie das zwischen Spielern und Verantwortlichen wirklich intakt zu sein scheint und viele gute Typen im Kader stehen. Oder hätte sich vor ein paar Jahren noch jemand vorstellen können, dass Effzeh-Star Maniche den Vize-Präsidenten Jürgen Glowacz für die #IceBucketChallenge nominiert?

So oder so: Gute Sache!

 

 

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