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Kolumnen

Hennes der Achte: Leiden mit dem effzeh seit 2008

Jeder kennt ihn, jeder redet über ihn – zu Wort kommt er jedoch nie. Trotzdem ist Hennes der Achte das Aushängeschild des effzeh. Unser Autor versucht, sich in seine Gedankenwelt hineinzuversetzen.

Foto: Mika Volkmann/Bongarts/Getty Images

Der nervigste Zeitgenosse: Ein roter Bulle

Der nervigste diesbezügliche Zeitgenosse ist aber ein roter Bulle, der aus dem Ausland kommend die blühenden Landschaften im Osten der Republik nutzt, um ein Marketingprodukt im Mantel eines ehrbahren Unternehmens zu installieren. Viel Mühe gibt er sich dabei nicht, nur wenige Dinge in seiner Unternehmensstruktur entsprechen den vorgegebenen Regeln. Aber das interessiert mal wieder kaum jemanden. Vielmehr stellt er sich in der Öffentlichkeit als der Wohltäter dar, der Nachwuchs fördert, den Fußball wieder in den Osten bringt und dabei auch noch gute Qualität liefert.

Und er vergisst nicht, dabei immer wieder öffentlich festzustellen, wie viele Neider es gäbe und dass er in einer bedauernswerten Opferrolle ständig denunziert wird. Und er hat starke Verbündete in anderen Bereichen. Wie überall, eine Hand wäscht die andere. Hennes schäumt vor Wut, wenn er daran denkt, wie oft und ausgiebig dieser rote Stier dauernd von führenden Persönlichkeiten und in der Berichterstattung über den grünen Klee gelobt wird.

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Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images

All diese Quereinsteiger machen eine Sache richtig gut. Meist spielen sie herzerfrischend offensiv mit jungen Nachwuchskräften. Und das auch noch erfolgreich. Zumindest stellen sie das immer so dar. Dem Fußballinteressierten ohne deutlichen Vereinsbezug gefällt das natürlich. Aber beim eigentlichen Fan kommt diese ganze Sache nicht gut an. So ist es nicht verwunderlich, dass sich die Anerkennung für die Leistung der Kunstprojekte in Grenzen hält. Für viele Fans gilt noch, auch die Arbeit, die dahintersteht, zu würdigen. Nicht wenige gehen nur zum Fußball, um die Arbeit ihrer Elf auf dem Rasen und die Leistung des zwölften Manns zu würdigen. Größtenteils sogar unabhängig vom Erfolg. Das Feiern ist wichtiger als die Schönheit. Allerdings treibt genau diese Unterstützung seine Kollegen oft zu Höchstleitungen und so manches Spitzenprodukt ist aus dieser Form der Anerkennung entstanden. Das ist das, was bei den neuartigen Konkurrenten nicht so gut klappt. Er findet, da fehlt die Basis.

Von der Schönheit des Scheiterns

Pffft! Lass denen mal was nicht gelingen. Mal sehen, was dann kommt. Nicht gelingen. Das ist ihm auch schon passiert. Und dann hört er sie wieder, die Nörgler, die Ewiggestrigen, die wieder auf Weltklasse-Fußball in der schönsten Stadt Deutschlands hoffen. Dann ist auf einmal die Arbeit nicht mehr so viel wert, nur noch die Leistung zählt. Da nutzt einem der intensivste Einsatz nichts, wenn das Ergebnis am Ende nicht stimmt. Ja, er will doch auch wieder mit dem effzeh durch Europa reisen, nichts lieber als das. Aber manchmal gibt man sich größte Mühe, investiert all seine Energie in ein Spiel und scheitert trotzdem!

Und dann kommt er nach Hause und will bei einem Kölsch die Füße hochlegen. Aber Anneliese macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Der Abwasch, die Kinder, zwar nicht seine, aber er hat gesagt er kümmert sich, und überhaupt könne er ja auch mal was tun für die Famillisch. Ein Besuch im Zoo wäre mal wieder schön. Hat sich ganz schön verändert das Leben auf eigenen Füßen. Und Anneliese auch. Schwanger ist sie auch schon wieder. Ob die Kinder von ihm, sind weiß er nicht. Ist ihm aber relativ egal. Die kleine Zicke gefällt ihm einfach. Und ihm wird klar, dass eine neue Zeit anbricht. Eine Zeit von Hoffnungen und Träumen. Und es wird hart, wenn die Erwartungen der anderen nicht erfüllt werden können. Aber es wird traumhaft, wenn man sie wider Erwarten erfüllt.

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