In einem turbulenten Test unterliegt der effzeh dem FC Granada 0:1. Gegen die häufig über der Grenze des Erlaubten agierenden Spanier konnte die Stöger-Elf ihre Überlegenheit nicht in Zählbares ummünzen und kassierte vor 3000 Zuschauern im Müngersdorfer Stadion die zweite Niederlage in der Vorbereitung.
“Wenn alles so geahndet worden wäre wie in der Bundesliga, hätten wir das Spiel kaum fertig gespielt. Glücklicherweise ist niemand verletzt, lediglich ein paar Schrammen auf dem Beinen. Von daher war es vielleicht eine gute Erfahrung”, diktierte Stöger nach der Partie nicht nur dem Express in die griffbereiten Smartphones. Der Zorn über die überharte Gangart des spanischen Erstligisten im letzten Test vor Saisonstart war dem Österreicher deutlich anzumerken.
Zerstören – Granadas oberste Devise
In den 90 Minuten zuvor schien Granada vor allem ein Ziel zu haben: das Spiel des Gegners zu zerstören, egal mit welchen Mitteln. Dabei hatte der Gast die erste Chance der Partie: Timo Horn konnte den Schuss in der siebten Spielminute allerdings parieren. Danach agierte nur noch der effzeh – wenn er denn nicht gerade durch Fouls aus dem Rhythmus gebracht wurde. Zwingende Tormöglichkeiten sprangen daher in der ersten Hälfte nicht heraus.
Mit einer fast rundum veränderten Elf (lediglich Timo Horn, Jonas Hector, Pawel Olkowski und Simon Zoller spielten durch) gingen unsere “Geißböcke” in die zweite Hälfte. Und kurz nach Wiederanpfiff ging Granada in Führung: Der eingewechselte Adam Matuschyk langte im eigenen Strafraum etwas übermotiviert hin, El-Arabi verwandelte den fälligen Foulelfmeter souverän.
Platzverweis, Rudelbildung, Platzverweis
Jetzt wurde es hektisch: Gästetrainer Caparros wurde wegen ständigem Reklamierens auf die Tribüne verwiesen, seine Spieler hielt das jedoch nicht von der bisherigen Gangart ab. Einem weiteren harten Einsteigen an der Seitenlinie folgte eine Rudelbildung – selbst Peter Stöger und Jörg Schmadtke mussten schlichtend eingreifen. In all den Trubel hätte der effzeh beinahe den Ausgleich erzielt, doch sowohl Kevin Wimmer als auch Anthony Ujah scheiterten per Kopf an Granadas Schlussmann.
Was folgte, war die Krönung eines vonseiten der Spanier unwürdigen Testspielauftritts: Sissoko mähte Peszko von hinten um und flog völlig zurecht vom Feld. Der effzeh versuchte weiterhin sich fußballerisch durchzusetzen, konnte allerdings nicht die nötige Durchschlagskraft entwickeln. Granada setzte erfolgreich auf Härte und Zeitspiel, was nahezu jeder im Stadion kopfschüttelnd zur Kenntnis nahm.
Test ohne große Erkenntnisse
Nach Abpfiff waren die Spieler wohl froh, diesen Test verletzungsfrei überstanden zu haben. Wichtige Erkenntnisse konnten für Außenstehende kaum gesammelt werden. Der eine oder andere (bspw. Osako) präsentierte sich weiterhin sehr stark, während man anderen noch die Anlaufschwierigkeiten (Zoller) anmerkt. Die Spannung, welche Elf am nächsten Samstag in Braunschweig auflaufen wird, bleibt erhalten.
Die Statistik des Spiels:
1. FC Köln Halbzeit 1: Horn – Brecko, Kalas, Mavraj, Hector – Lehmann, Vogt – Olkowski, Osako, Halfar – Zoller
1. FC Köln in Halbzeit 2: Horn – Olkowski, Maroh, Wimmer, Hector – Finne, Matuschyk, Gerhardt, Peszko – Zoller, Ujah
Tore: 0:1 El-Arab (51., Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Babin (37.), El-Arabi (42.), Perez (53.), Finne (72.)
Rote Karten: Sissoko (70.)
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)
Zuschauer: 3000