FC-Mitgliederratschef: Stefan Müller-Römer im Exklusiv-Interview
Am Montag steigt die Mitgliederversammlung beim 1. FC Köln. Wir haben vorab mit dem Vorsitzenden des Mitgliederrats über die wichtigsten Themen gesprochen.
effzeh.com:Kommen wir zum dritten großen Themenkomplex: Die Mitgliederinitiative „100 Prozent FC – Dein Verein“ strebt eine Satzungsänderung an, damit die Mitglieder bei jedwedem Anteilsverkauf gefragt werden müssen. Wurdet ihr davon vorzeitig in Kenntnis gesetzt oder gar mit ins Boot geholt?
Müller-Römer: Nein, die Initiative hat uns vorher nicht gefragt oder informiert. Das haben sie uns gegenüber danach auch begründet: Sie wollten sich von jeder Einflussnahme freihalten. Sie wollten ganz bewusst unabhängig sein. Damit können wir leben, auch wenn es anderslautende Presseberichte gab. Diese Berichte sind schlicht falsch, das hat niemand im Mitgliederrat geäußert.
Foto: Mathis Wienand/Getty Images for 11 Freunde)
effzeh.com:Welchen Eindruck hat der Mitgliederrat von dem Antrag?
Müller-Römer: Man muss über diesen Antrag diskutieren. Es gibt Gründe, die dafür sprechen. Es gibt aber auch Gründe, die man dagegen anführen kann. Der Mitgliederrat wird sich deswegen an dieser Stelle neutral verhalten, wir werden keine konkrete Abstimmungsempfehlung geben. Wenn das Thema auf der Mitgliederversammlung vernünftig diskutiert wird, sollte jeder in der Lage sein, sich seine Meinung dazu zu bilden.
“Wir werden keine konkrete Abstimmungsempfehlung geben”
effzeh.com:FC-Präsident Werner Spinner hat sich in der Öffentlichkeit schon gegen den Antrag gestellt und ist dabei eher auf der emotionalen denn auf der sachlichen Schiene unterwegs. Wie bewertest du das Verhalten des Vorstands bezüglich des Umgangs mit den Antragsstellern?
Müller-Römer: Die Bewertung von Herrn Spinner hätte ich so nicht getätigt. Mitglieder haben das Recht, Satzungsänderungsanträge zu stellen. Dies ist also ein legitimer Antrag, über den man sachlich und ruhig reden kann. Ich sehe den Antrag auch nicht als einen Ausdruck von Misstrauen gegenüber dem aktuellen Vorstand an. Der Verein gehört nun mal den Mitgliedern und man sollte nicht schon negativ bewerten, dass Mitglieder von ihren satzungsgemäßen Rechten Gebrauch machen. Vermutlich hätte eine frühzeitigere Einbindung von Vorstand und Mitgliederrat aber zu einer entspannteren Atmosphäre beigetragen.
Foto: roteboecke.com
effzeh.com:Viele versuchen bei solchen Äußerungen die Zwischentöne zu hören – und vermuten deswegen, da sei etwas im Busch, man wisse es nur noch nicht. Kannst du das nachvollziehen?
Müller-Römer: Ja. Scharfe Reaktionen schüren eher Misstrauen, das vorher gar nicht da war. Deswegen würde ich für einen entspannten Umgang mit dem Antrag werben. Wir stehen immer für einen entspannten Umgang mit kritisch-konstruktiven anderen Meinungen.
Nächste Seite: Müller-Römer über Ticketvergabe, 50+1-Regel und die Zukunft des “modernen Fußballs”
Moderator, Organisator, Blindenreporter, Netzwerker, Stadionsprecher - Wolfgang Gommersbach und seine Jobs beim 1. FC...
.
effzeh.com verwendet Cookies, um die bestmögliche Funktionalität anzubieten. Mit ihrer Hilfe können wir die Qualität unseres Angebots verbessern. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden. Mehr Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.OK